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Roy Sludge: Too Drunk To Truck

Roy Sludge liefert gradlinige, schnörkellose Country Music vom Feinsten!

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Roy Sludge (Promo)

Es gibt doch immer wieder Überraschungen und man findet gute Country Music, wo man sie weder gesucht noch vermutet hat. Es war purer Zufall, dass ich auf diese, bereits 2012 erschienene CD, gestoßen bin. Von einem mir völlig unbekannten Sänger. Ein Album, das nichts Besonderes enthält, es ist gradlinige, schnörkellose Country Music angesiedelt im Trucker- und Honky Tonk-Bereich. Gerade das aber ist das Besondere, ich fühlte mich wieder versetzt in einen NCO Club in Deutschland oder eine kleine Bar irgendwo in den Hügeln Tennessees. Dazu die markante, knackige Bariton-Stimme des Roy Sludge, die ein wenig an Ernest Tubb erinnert. Spontan wurden Erinnerungen wach an die späten 1960er und 1970er Jahre als ich Country Music hautnah in amerikanischen Militär-Clubs aufsaugen konnte.

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Natürlich wollte ich mehr über Roz Sludge wissen und machte mich auf die Suche. Gefunden habe ich ihn im Bundesstaat Massachusetts in der Nähe in West Roxbury, einem Stadtteil der Metropole Boston. Nicht unbedingt die Gegend, in der man nach klassischer Country und Honky Tonk Music sucht.

Eigentlich heißt er Allan Steinfeld, seit rund 40 Jahren bereits ist er als Musiker unterwegs und hat so einiges mitgemacht. Zu Ruhm und Reichtum ist er dabei nicht gekommen, aufgegeben aber hat er seinen Traum auch nicht. Was hat er nicht alles versucht! Zeitweise habe er rund einem halben Dutzend Bands gleichzeitig angehört, erzählt er. Seit einigen Jahren konzentriert er sich aber auf seine eigene Band. In der Musik-Szene der Nordost-Staaten kennt man ihn, der vor fast 4 Jahrzehnten bei Barrence Whitfield mit R&B begann. Mit seiner Schwester startete er die Cowpunk Band „Country Bumpkins“, mit The Electric Logs spielte er in Lounges, The Spurs machten Western Swing und so geht es weiter. Letztendlich aber stand die meiste Zeit Country Music ganz oben auf der Vielseitigkeitsskala.

Auch wenn Roy Sludge es nie über regionale Bekanntheit hinaus gebracht hat, seinen Humor ließ er sich nicht nehmen. Und der kommt in Aussagen zum Ausdruck wie „Leider verdiene ich heute nicht mehr als ich es als Teenager schon tat. Ich bin zu träge, um aufzugeben. Ich erwarte nicht, reich und berühmt zu werden, reich aber wäre nicht schlecht.“ Und dann setzt er noch einen drauf: „Fakt ist, ich bin Musiker – ich bin pleite. Ich bin der König der 50 Dollar + einen Burgerszene. Ich habe keine zwei Cent, um sie aneinander zu reiben.“

Irgendwann fasste Sludge den Entschluss, ein eigenes Album zu produzieren. Das habe dann 20 Jahre bis zur Realisierung gebraucht. Er schrieb eigene Songs, suchte ein paar bereits existierende hinzu – eine Band hatte er ja, mit der er ins Studio gehen konnte. Als er dann noch jemanden fand, der die Scheibe auf einem neu gestarteten Mini-Label veröffentlichen wollte, stand dem Album nichts mehr im Wege. In knapp zwei Tagen wurden alle Songs aufgenommen. Live mit der Band und mehrmals sogar im ersten Anlauf. Und das tut dem Album gut, denn man hat durchgehend das Gefühl, einem Live Gig beizuwohnen, wenngleich natürlich der Applaus fehlt.

Angesprochen auf das Song-Material gibt Sludge gern zu, immer ein Faible für Truck-Songs und Sänger wie Dave Dudley, Red Simpson, Red Sovine und Dick Curless gehabt zu haben. Wie er zu dem ungewöhnlichen Künstlernamen gekommen sei, wollte ich wissen, denn Sludge kann man mit Schlamm übersetzen. Er habe vor Jahren im Kino gearbeitet und irgendwann Robert Duvall in der Rolle eines Mac Sledge gesehen. Da habe er gesagt, dass für einen Country-Sänger der Name Roy Sludge viel besser klinge als Allan Steinfeld, the Jewish Cowboy.

„Too Drunk To Truck“ ist sein erstes Album – es könnte durchaus auch dabei bleiben. Seine Musik aber live spielen, das wird er freiwillig nicht aufgeben. Ebensowenig wie das Songschreiben – weit über hundert halbfertige Lieder habe er rumliegen, von denen er hofft, dass einige auch fertig werden. Und vielleicht sogar aufgenommen werden.

Natürlich sind wir heute technisch perfektere Hochglanz-Produktionen gewohnt – dass es aber auch noch mit wenig technischem und finanziellen Aufwand hergestellte Alben mit lupenreiner, guter handgemachter Country Music gibt, stimmt zuversichtlich. Ebenso die Tatsache, dass Sänger wie dieser Roy Sludge weiter das tun, was sie können und mit dem sie vielen Menschen Freude bereiten: irgendwo im Lande abseits vom Big Business von innen und aus dem Herzen heraus kommende Country Music live spielen.

Roy Sludge - Too Drunk To Truck

Künstler / Albumtitel: Roy Sludge – Too Drunk To Truck
Format / Label / Veröffentlicht: CD & Digital (Deeveeus, Cargo Records 2012)

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Trackliste:

01. Too Drunk To Truck
02. Got Hammered (Then I Got Nailed)
03. Big Red
04. Stampede
05. On Tap, In The Can, Or In The Bottle
06. Steuben Street Blues
07. Back The Truck Up
08. Honey Fingers
09. Eight Would Be Great
10. King Of The Open Road
11. Hell Hath No Fury
12. Gooseball Brown
13.T hat’s A Fine How Do You Do
14. If You Can’t Rock Me
15. Mother Of Earth
16. Drive

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