Meldungen

Sunset im Sierra Nevada

Country & Linedance mit Sunset in Mülheim, Ruhr.

ANZEIGE
ANZEIGE - Beyoncé: Hier klicken

Sunset - live on stage Sunset - live on stage. Bildrechte: Michael Förschges

Die Sonne stand schon tief, als ich mich am Samstag, den 25. März 2017, auf der A40 gen Osten fuhr. Ziel war eine Veranstaltung in Mülheim an der Ruhr im Steakhouse Sierra Nevada mit der Formation Sunset und den Thunder Boots – einer Linedancetruppe aus Geldern.

ANZEIGE
Bluegrass Festival Bühl - weitere Informationen abrufen

Los ging es mit der Livemusik an diesem Abend um 19.30 Uhr, obwohl der große Festsaal des Sierra Nevada schon weit vorher gut gefüllt war – Country Music und Steaks passen ja auch gut zusammen. Gut gestärkt lässt sich ja auch länger tanzen und dazu gab es an diesem Abend jede Menge Gelegenheit. Ab dem zweiten Song des Events „Calm After The Storm“ war die Tanzfläche durchweg gut besucht und zeitweise sogar schon fast überfüllt.

Da das Trio Sunset noch nicht jedem so vertraut sein wird, hier ein paar Infos: Sunset sind Margit Hübner am Gesang und der Mandoline, Ottilia „Otti“ Ehren übernimmt auch den Gesang und ist an Mandoline, Gitarre und der Blues Harp im Einsatz. Und wie es bei einem Trio so üblich ist, fehlt noch eine Person; das ist in deinem Fall Bernhard Hübner. Bernie übernimmt neben dem Gesang auch noch die Gitarre und bearbeitet das Cajon. Sicher kennt man die Einzelpersonen der Gruppe über die jeweilige Vergangenheit in anderen Formationen, aber hier bei Sunset starten sie mit Liebe zu guter Musik jeden Genres und leidenschaftlicher Freude an mehrstimmigem Gesang gemeinsam durch!

Doch zurück zur Veranstaltung – welche Songs passen bei einem Lonsesome Cowboy in Begleitung zweier netter Countrygirls besser als „Living On Love“ und „Chains Of Gold“? Dann äußerte Sunset Bedenken, ob ihr Repertoire auch bei den Gästen gut ankommt. Musikalisch verpackte man dies in den Titel: „Just When I Needed You Most“. Darüber brauchten sich Margit, Otti und Bernie aber keine Gedanken machen – alle blieben vor Ort und die Stimmung war auch schon sehr gut. Und das „Dableiben“ lohnte sich. Denn mit Titeln wie „Margaritaville“ und „Black Coffee“ kam die Tanzfläche schnell an ihre Grenzen, die Stimmung aber stieg auf ihren Höhepunkt. Bevor unsere drei Musiker die erste Pause einleiteten, gab es noch den Klassiker von Willie Nelson „On The Road Again“ und „57 Chevrolet“ von Billie Jo Spears. Und nach einem letzten Song war das erste Set auch schon vorbei.

Wer jetzt Musik aus der Konserve erwartet hat in der Pause, der hatte nur bedingt recht. Klar kam die Musik von CD, aber die Thunder Boots demonstrierten einmal wie guter Linedance so aussehen kann. Doch damit es nicht beim Zusehen blieb, schloss sich an die kurze Demo ein kleiner Workshop an, bei dem der „Chef“ der Boots, Thunder Gomes, die Rolle des Dance-Instructors übernahm. So konnte wer wollte den Electric Slide erlernen, passend zu „Standing Outside The Fire“ Das man eine Linedance-Choreografie nicht in 10 Minuten erlernt, ist ja sicher jedem klar, daher gab es für Sunset auch eine dreiviertel Stunde Auszeit, bevor es dann um 21.00 Uhr mit der zweiten Runde weiterging.

Das Set begann mit einem ruhigeren Titel der Zac Brown Band „Toes“. Sicher wollte Sunset hier nur eine kleine Verschnaufpause für die Linedancer einbauen, denn weiter ging es mit einem Song der Creedence Clearwater Revival Band, der beschreibt, wie man sich fühlt, hängt man in einem Kuhkaff fest „Lodi“. Gottseidank ist das Ruhrgebiet gut bevölkert und auch bestens infrastrukturell angebunden mit Autobahn und Flughafen. Und weil man hier auch zudem noch gut leben kann, schrieb Pam Tillis dazu ihren Song „Mi Vida Loca“. Gegen Ende der zweiten Runde gab es dann auch noch einen „Oldie-Block“ mit „Carolina“, „Rosegarden“ und „Dumas Walker“. Sunset verabschiedete sich in die nächste Pause mit dem Song „You Never Know“ und es klappte wieder ein fliegender Wechsel zu den Thunder Boots.

In den kommenden dreißig Minuten gab es wiederum eine kleine Demo der Thunder Boots und dann einen Workshop unter der Führung vom Dance-Instructor Thunder Gomes. Ziel war es diesmal zum Song „Pick A Bale Of Cotton“ einen Tanz zu erlernen im Catalan-Style. Passender Weise heißt der Tanz fast so wie der zu ihm passende Song. „Pick A Bale“ – für alle, die die Choreo mal googeln wollen. Schön war der Umstand, dass die Altersspanne der Linedance-Begeisterten sich auf die Altersklasse 10 bis 100 erstreckte und es auch keinerlei Berührungsängste bei den Gästen gab, einfach mal etwas neue zu lernen. Für diesen Workshop reichte eine halbe Stunde und so ging es dann auch weiter mit dem dritten Set von Otti, Margit und Bernie.

Sunset und Thunder Boots

Sunset und Thunder Boots. Bildrechte: Michael Förschges


Um 22.10 Uhr begann Sunset ihren letzten Durchgang mit der Ankündigung „Der Abend ist gleich schon wieder vorbei. So let’s play Music!“. Die Frag, die sich jetzt aufdrängte, war, wie lange dieser Abend denn noch gehen würde. Musikalisch ausgedrückt in einem Song der Eagles „How Long“. An dieser Stelle sei anzumerken, dass sich Thunder Gomes mit Sunset in Sachen Workshop und passenden Songs abgestimmt hatten, denn der erlernte Linedance ließ im sich nachfolgenden Set immer mal wieder verfestigen. Den „Pick A Bale“ kann man nämlich auch zum „Poor Boy Blues“ tanzen, wie man im Sierra Nevada ausprobieren konnte.

Zwischendurch wurde es auch dann mal kurz richtig kuschelig im Saal mit einer reinen Akustik-Version von Ottilia und Margit mit „Sea of heartbreak“ – quasi als Beweis, das nicht alles Playback ist, was wir zu hören bekamen. Klar, zwei Gitarren und ggf. eine Mandoline geben zwar tollen Sound, aber Sunset holt sich die fehlenden Bandmitglieder als Halbplayback dabei. In solchen Fällen muss man sich nur mit drei Leuten abstimmen, was Songsauswahl und die Interpretation anbelangt. Nachdem Bernie und die Technik wieder mitspielen durften, gab es ein Bekenntnis der besonderen Art. Was sind Musiker ohne ihr Publikum oder ein Publikum nur mit Musik von CD – undenkbar! Der eine braucht die anderen und umgekehrt. So könnte man den Song „I Couldn’t Leave You If I Tried“ auch einmal verstehen. Und sicher geht ein Künstler nicht nach Hause, wenn die Fans noch nach ihm rufen!

Nun durfte auch Bernie mal was „alleine“ singen und er entscheid sich für „Good Hearted Woman“. Welcher seiner beiden Ladies das Kompliment galt, blieb dann aber doch sein Geheimnis. Kein Geheimnis ist es, dass es neben diversen „normalen“ Radiostationen auch immer mehr Webradio-Adressen für gute Country Music gibt und man so auch in der Woche sein Bedürfnis stillen kann. Auch Alan Jackson ist sich dessen bewusst und verarbeitete dies zum Song „Thank God For The Radio“, der auch im Repertoire von Sunset wiederzufinden ist. Geplant war, den Abend mit „Neon Moon“ ruhig ausklingen zu lassen nach einer dreiviertel Stunde on stage. Doch da machten die Countryfans im Saal nicht mit und so gab es eine kleine Verlängerung um zwei Songs, bei der aber jede und jeder angehalten wurde, zumindest den Refrain mitzusingen. So sollte dann gegen 23.00 Uhr nach „Jambalaya“ und „Oh Lonesome Me“ ein letzte Wechsel auf die Thunder Boots erfolgen.

Insgesamt hatten die Gäste an diesem Abend noch nicht genug von Country Music live on stage und es wurden lautstark Zugabe-Rufe vernehmbar. Und um das Verhältnis zu den Fans nicht unnötig zu gefährden, ließen sich Bernie, Margit und Otti auf noch zwei weitere Songs ein. Nicht ohne jedoch noch einmal um kräftige Unterstützung zu bitten. So gab es als vorletzten Song an diesem Abend auch passend „Bye Bye Love“ bevor dannnach „Country Roads“ ein letztmaliger Wechsel auf die Thunder Boots erfolgte.

Thunder Gomes und seine mitgekommenen Ladies zeigten dann nochmal, wie Linedance im Catalan-Style so aussieht und präsentierten dies unter anderem zum Song „Rocky Top“ Gegen 23.30 Uhr hatten auch die Thunder Boots aus Geldern ihr Programm für diesen Abend erledigt und so machten sich die immer noch zahlreichende Fans auf den Heimweg.

Mein ganz persönliches Fazit zu diesem Abend fällt durchweg positiv aus. Sunset machte einem tollen Job und die Songs konnten trotz Halbplayback durchweg überzeugen Und auch als „Nicht-Linedancer“ fand ich die Demos und die Workshops der Thunder Boots sehr interessant und eine tolle Idee für die Pausengestaltung bei Events mit Livemusik. Also insgesamt war es für mich ein toller Abend.

Tourdates zu Sunset findet man im Netz unter www.sunset-music.de oder im sozialen Netzwerk auf der Künstlerseite. Auf der Homepage findet man auch Demos zum Repertoire und nähere Infos zu den drei Musikern.

Auch die Truppe von Dance-Instructor Thunder Gomes hat eine eigene Homepage. Zu finden sind die Thunder Boots unter www.thunder-boots-geldern.de – hier gibt es weiterführende Informationen zum Thema Linedance im Catalan-Style, verbunden mit einer tollen Datenbank mit Downloadmöglichkeiten. Reinschauen lohnt sich sicherlich.

ANZEIGE
Anzeige - Rob Georg: Weitere Informationen hier klicken

Einige unserer Artikel enthalten s.g. Affiliate-Links. Affiliate-Links sind mit einem * (oder mit einem sichtbaren Bestellbutton) gekennzeichnet. Partnerprogramme Amazon, JPC, Bear Family Records und Awin (Eventim), Belboon (MyTicket): Country.de ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon Europe S.à.r.l. und Partner des Werbeprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann. Ausserdem ist Country.de Teilnehmer der Partnerprogramme von JPC und Bear Family Records sowie Affiliate-Marketing-Anbieter Awin (Eventim) sowie Belboon (MyTicket).

Über Michael Förschges (74 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Country. Konzertberichte und Rezensionen.
Kontakt: Facebook