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Keith Urban: Graffiti U

Keith Urban liefert mit "Graffiti U" ein hervorragendes Album ab - allerdings sollte man nicht allzu viel Country Music erwarten.

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Keith Urban - Graffiti U Keith Urban - Graffiti U. Bildrechte: Capitol Records Nashville

Keith Urban ist vor Kurzem 50 geworden und sein neuntes Album heißt Graffiti U. Was hat man in diesem Alter noch mit Graffiti zu tun? Diese Frage kann ich nicht beantworten. Aber da wäre eine andere Frage, die sich mir nach dem Anhören der CD stellt: Was hat Keith Urban noch mit Country Music zu tun ? Also, wenn es bei Country darum geht, dass ein Künstler mit seiner Stimme und einigen ausgewählten Instrumenten, ohne allzu großen technischen Aufwand, eine musikalische Botschaft glaubhaft vermittelt, dann ist die Frage negativ zu beantworten. Bei den 13 Titeln von „Graffiti U“ hat Keith Urban jedes technische Mittel genutzt, um zu satten, oft lauten Popsongs zu kommen. Eingemischt sind auch Elemente des Rocks oder Hip-Hop-Anklänge.

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Aber Achtung, das heißt nicht, dass das Anhören dieses Albums nicht gefallen würde. Es sind sehr gut geschriebene und oft aufregend produzierte Lieder. Die aktuelle Singleauskopplung, ein Duett mit Julia Michaels, „Coming Home“ beinhaltet einem immer wieder eingespielten Riff aus Merle Haggards „Mama Tried“. Dafür wird Haggard auch als Mitautor des Liedes aufgeführt. Gut gefallen können Songs wie „My Wave“ im Duett mit Shy Carter, der diverse Popsongs schrieb, aber auch für Faith Hill und Tim McGraw tätig war – sowie „Love The Way Love Hurts“. Atemlos dahingehaucht beginnt „Never Comin‘ Down“ und geht dann laut ab. Gleiches bei „Same Heart“, das als Ballade mit einem Saxophon im Hintergrund beginnt und dann zum Mid-Tempo-Song wird.

Zwei weitere Duette sind hörenswert. Die junge Kalifornierin Kassi Ashton hilft im Echoton eingeblendet Urban bei „Drop Top“, der Hymne an die junge Dame, die immer oben ohne fährt (soll heißen im Cabrio). Das eingängige „Horses“ singt Urban gemeinsam mit Lindsay Ell, deren erste Single „Criminal“ sich in den Top 30 der Country-Charts hält. „Parallel Line“ ist eine gefällige Ballade, bei der Ed Sheeran mitgeschrieben hat. „Female“ sang Urban im Herbst 2017 bei den CMA Awards. Ich habe den Eindruck, dass die Verehrung der Frauen hier wenig spontan, sondern eher gezwungen klingt. Ganz im Gegensatz dazu hört man bei „Gemini“ wieder altbekanntes Machogehabe heraus: „She’s a maniac in the bed, braniac in her head“.

Einen Song kündigt Urban im Intro selber an: „Hey, wir brauchen noch einen Song über Texas“. Und „Texas Time“ ist denn auch fast ein Country-Song, schon allein, weil das Lied doch sehr an Don Williams‘ „Tulsa Time“ erinnert. Den Abschluss macht „Steal My Thunder“. Wie die meisten Songs geeignet zum Mitsingen, ein richtig netter Abschluss und nochmal ein Beispiel, wie die Produktion alle technischen Register zieht. Der nicht mehr erwartete Schluss des Songs ist dann ein Hip-Hop-Sprechgesang. Ende der CD.

Fazit: Keith Urban macht gute Musik, teilweise sehr gute. Wüssten wir allerding nicht, dass er vor 15 Jahren mit tollen Country-Songs berühmt wurde, wären wir sicher überzeugt, dass es sich bei „Graffiti U“ um ein ganz hervorragend produziertes Pop-Rock-Album handelt.

Keith Urban – Graffiti U: Das Album

Keith Urban - Graffiti U

Titel: Graffiti U
Künstler: Keith Urban
Veröffentlichungstermin: 27. April 2018
Label: Capitol Records Nashville
Format: CD & Digital
Laufzeit: 52:35 Min.
Tracks: 15
Genre: Rock, Pop, Country

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Trackliste: (Graffiti U)

01. Coming Home – mit Julia Michaels
02. Never Comin‘ Down
03. Same Heart
04. My Wave (Intro)
05. My Wave – mit Shy Carter
06. Parallel Line
07. Drop Top – mit Kassi Ashton
08. Way Too Long
09. Horses – mit Lindsay Ell
10. Gemini
11. Texas Time (Intro)
12. Texas Time
13. Love The Way It Hurts (So Good)
14. Female
15. Steal My Thunder

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Über Franz-Karl Opitz (1143 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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