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Roy Orbison: Unchained Melodies

The Royal Philharmonic Orchestra und die Stimme von Roy Orbison gehen eine wunderbare, musikalische Symbiose ein.

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Roy Orbison - Unchained Melodies Roy Orbison - Unchained Melodies. Bildrechte: Legacy Recordings, Sony Music

Es scheint irgendeinen – offensichtlich sogar erfolgreichen, Trend zu geben, die alten und nicht mehr unter uns weilenden Musik-Heroen orchestral wieder aufleben zu lassen. Selbst Elvis Presley durften wir schon in Begleitung eines Orchesters erleben, wie er seine großen Hits schmettert, oder die Beach Boys. Bereits im vergangenen Jahr haben sich auch die Erben von Roy Orbison entschlossen, einige Stücke der Musikerlegende neu zu arrangieren und mit einem Orchesterklang zu bereichern. Nach „A Love So Beautiful“ von 2017 kommt nun mit dem Album Unchained Melodies der zweite Orbison-Crossover-Streich mit 15 bekannten und weniger bekannten Liedern im neuen Gewand. Für den „klassischen“ Sound sorgt dabei wiederum The Royal Philharmonic Orchestra (London) – ein sehr renommierter Klangkörper.

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Die Idee ist also nicht neu, scheint aber dennoch viele Musikliebhaber zu erfreuen, ihr Idol nun noch einmal auf eine andere Art und Weise zu hören, als sie es bisher kannten. Das Orchester fügt den Hits von Roy Orbison noch eine Klangebene hinzu, die mal dezent und mal vordergründig das Hörerlebnis bestimmt. Das Orchester kommt besonders bei den Balladen „Blue Bayou“ und „Danny Boy“ zur Geltung. Da kann man neu eingespielte Intro-Passagen hören und orchestrale Arrangements, die nur wenig an das Original erinnern. Für die Freude und den Genuß daran sollte man durchaus musikalisch offen sein. Die klassischen Elemente haben das Klangerlebnis zeitweise fest im Griff, schwächen den Country-, Soul- und Popanteil. Andererseits kommt das aber wiederum dem Gesangsstil Orbisons entgegen und wirkt dadurch sehr harmonisch (Too Soon To Know). Sicherlich mag es auch Zuhörer geben, die das als zu schwülstig, zu kitschig empfinden, andere werden genau das mögen.

Bei anderen Stücken wiederum hält sich das klassische Orchester etwas zurück, spielt eher locker und leichtfüßig (California Blue). Insgesamt wirken die Lieder des Albums sehr homogen, und neben den großen Würfen sind auch Lieder zu hören, die mit der Zeit schon etwas aus dem Gedächtnis gerückt waren. Executive Producer Alex Orbison betont, dass sich diese Zusammenstellung bewußt vom ersten Crossover-Projekt abheben soll und Lieder ausgewählt wurden, die man so noch nie gehört hat. Dafür wurden auch die Fans befragt. Welche Lieder wünschen sie sich auf diesem Album? Die stimmten u.a. für „Walk On“, „Crawling Back“ und „Blue Bayou“, die allesamt auf das Album kamen.

„Unchained Melodies“ kann man wirklich als eine „Familien-Angelegenheit“ werten. Denn zusätzlich zu den Originalaufnahmen spielen Roy Orbisons Söhne Wesley (Gitarre), Roy Jr. (Gitarre) und Alex (Schlagzeug) bei einigen Tracks – u.a. bei „Heartbreak Radio“ und „Unchained Melody“, zusätzliche Instrumente ein. Aber auch die „Orbison-Frauen“ – Emily, Asa und Erika Orbison, sowie Jennifer Hicks (die zukünftige Mrs. Wesley Orbison) – sind hier zu hören und steuern Background-Gesänge (u.a. „The Great Pretender“) bei.

Als musikalische Zugabe auf dem Album gibt es noch eine weitere Version von „Heartbreak Hotel“, als Gast ist hier die als „Country-Sensation“ bezeichnete CAM zu hören. Die in Kalifornien geborene Sängerin und Songwriterin Camaron Ochs hatte mit dem Hit „Burning House“ ihren Durchbruch, erreichte Platin, eine Nummer-Eins-Single und eine Grammy-Nominierung für die beste Country-Solo-Performance. Nun singt sie – zumindest virtuell, mit Roy Orbison, und schwärmt: „Ich bin aufgewachsen, als mein Vater Lieder von Roy Orbison sang. Diese Melodien sind in meiner Seele so tief verwurzelt. Jetzt mit ihm ‚Heartbreak Radio‘ zu singen, ist unwirklich, ich kann es nicht glauben.“

Fazit: „Unchained Melodies“ ist im Endergebnis fast schon so etwas wie ein neues, eigenständiges Album von Roy Orbison geworden. Eine Ergänzung zu den bekannten Original-Stücken, die einen gänzlich anderen Ansatz haben, als die 15 hier vorliegenden Aufnahmen. Aber Vorsicht: Ein Etikett „Country Pur“ kann man natürlich nicht auf den Silberling kleben. Wer aber Freude an einem neuen Sound und der starken Gesangsstimme Roy Orbisons und keine Berührungsängste in Richtung Klassik hat, der kann eine knappe Stunde zeitlose Musik genießen.

Roy Orbison – Unchained Melodies: Das Album

Roy Orbison - Unchained Melodies

Titel: Unchained Melodies
Künstler: Roy Orbison
Veröffentlichungstermin: 16. November 2018
Label: Legacy Recordings
Vertrieb: Sony Music
Formate: CD & Digital
Laufzeit: 54:45 Min.
Tracks: 15
Genre: Klassik, Country, Pop

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Trackliste: (Unchained Melodies)

01. Unchained Melody
02. Blue Bayou
03. She’s A Mystery To Me
04. Heartbreak Radio
05. Falling
06. Walk On
07. The Great Pretender
08. The Crowd
09. The Comedians
10. Crawling Back
11. Danny Boy
12. Too Soon To Know
13. Careless Heart
14. California Blue
15. Heartbreak Radio – mit Cam

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Über Andreas Weihs (126 Artikel)
Fotograf und Journalist. Fachgebiet: Country & Folk. Rezensionen und Konzertberichte.