Buck Owens wäre 90 Jahre alt geworden
Buck Owens, Star der 1960er Jahre: Zwischen 1963 und 1969 stand er mit 19 Titeln auf Platz 1 der Country-Single-Charts. Das große Spezial.
Einige seiner Songs sind in die Geschichte der Countrymusik eingegangen: Buck Owens‚ erster Toperfolg war 1963 „Act Naturally“, den Voni Morrison und Johnny Russell geschrieben hatten und der später durch Ringo Starrs Version noch bekannter wurde. Sein größter Hit, der im selben Jahr 16 Wochen lang die 1 belegte, war „Love’s Gonna Live Here“, das Buck Owens wie fast alle seiner Hits selbst geschrieben hatte. Noch einige Klassiker gefällig? „Together Again“, „I Don’t Care (Just As Long As You Love me“(1964), oder der berühmte Tiger aus „I’ve Got A Tiger By The Tail“ (1965).
Buck Owens wurde als Alvis Edgar Owens am 12. August 1929 in Sherman in Texas geboren und verbrachte seine Kindheit in Mesa in Arizona. Mit 19 Jahren heiratete er Bonnie Owens, doch bereits 1953 war das Eheglück vorbei. Mit 19 war er auch Vater geworden. Sohn Buddy Alan Owens spielte lange in der Band seines Vaters und startete 1968 eine Solokarriere, ohne dessen Erfolg zu erreichen. Buck Owens war ein genialer Gitarren- und Mandolinensolist, der bald als Begleitmusiker sehr gefragt wurde und für Stars wie Wanda Jackson, Sonny James und Faron Young spielte. 1951 zog er nach Bakersfield in Kalifornien, wo er im Laufe der Jahre den Bakersfield Sound entwickelte. 1957 konnte er den ersten Plattenvertrag unterschreiben und am 11. Mai 1959 erreichte er mit „Second Fiddle“ und Platz 24 seine erste Charts Platzierung.
Fast jeder seiner Songs erreichte in den 1960er Jahren die Top 10 und seine Alben verkauften sich entsprechend gut. Sein typischer Gitarren dominierter Sound und seine markante Stimme trugen ebenso zu seiner Popularität bei wie seine Begleitgruppe „The Buckaroos“. Das waren so gute Instrumentalisten, dass sie sieben LPs ohne Buck einspielten. Don Rich, der beste Freund von Owens, war ihr Chef und als er 1974 bei einem Motorradunfall ums Leben kam, war Owens untröstlich. Auch in England hatte Owens viele Fans, die sich auf seiner Live-LP „Buck Owens In London“ von 1969 sehr lautstark bemerkbar machten.
Das Repertoire des Buck Owens war in erster Linie von seinen Eigenkompositionen bestimmt. Er scheute sich aber nicht, Pop und Rockoldies zu Hits zu machen, so zum Beispiel den Hit der Drifters „Save The Last Dance For Me“ (Nr. 11, 1962), Chuck Berrys „Johnny B. Goode“ (Nr. 1, 1969), das wunderschöne „Bridge Over Troubled Water“ von Paul Simon (Nr.9, 1971) oder die Country Version von Dr.Hooks „Cover Of The Rolling“ , bei ihm „Cover Of The Music City News“ (Nr. 9, 1974).
In der Mitte der 1970er Jahre wurden seine Hits nicht mehr so oft gespielt und gekauft und 1981 endete sein Plattenvertrag bei Warner Brother, wohin er 1976 gewechselt war, nachdem er über 20 Jahre bei Capitol Records gewesen war. Sieben Jahre lang musste Owens eine Durststrecke ertragen. Doch plötzlich stand er wieder im Rampenlicht. Das hatte er einem seiner ganz großen Fans zu verdanken, der betonte, wie sehr Owens‘ Musik ihn geprägt hatte: Dwight Yoakam lud ihn zu einem Duett ein, „Streets Of Bakersfield“, das 1988 der 21. und letzte Tophit für Owens wurde. Er nahm sein „Act Naturally“ mit Ringo Starr neu auf, was dem Ex-Beatle seine einzige Platzierung (27, 1989) in den Country-Charts einbrachte, zu finden auf Bucks CD „Hot Dog“. Dass diese von seiner alten Plattenfirma Capitol veröffentlicht wurde, hatte Buck Owens übrigens auch der Fürsprache von Yoakam zu verdanken. Aus dem Jahr 1990 stammt die Live-Aufnahme seines Konzerts in Frutigen in der Schweiz, die ich in einer Bootlog-Aufnahme besitze. Da hatte der Buck wirklich noch Power und Energie!
In den 1990er Jahren organisierte Owens die Wiederveröffentlichungen vieler seinen inzwischen vergriffenen Album, die sich nun wieder gut verkauftem und er gründete dazu die Firma Sundaze Records. 1996 wurde er in die Country Music Hall Of Fame aufgenommen.
Sein Privatleben war nicht immer glücklich, drei seiner vier Ehen endeten in einer Scheidung, eine wurde annulliert. Neben dem bereits erwähnten Buddy Alan, hat er noch zwei weitere Söhne. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich und 2004 erlitt er einen Schlaganfall. Trotzdem trat er in seinem Club in Bakersfield weiter auf. Am 25. März 2006, Stunden nach seinem wöchentlichen Konzert, erlag Buck Owens‘ einem Herzinfarkt.