Top 10 Country Single Review (Oktober)
Welche Single überzeugt, welche ist eher langweilig? Die Top 10 für den Monat Oktober!
Aus der Fülle aktuell erschienener Country-Singles möchten wir unsere Top 10 der interessantesten Neuveröffentlichungen vorstellen und bewerten. Mit dabei sind u.a. die neuen Radiosingles von George Strait, Chris Young, Sam Hunt, Aaron Watson, Ashley McBryde, Eric Church und Jason Aldean.
Bewertung: (––) totale Enttäuschung, (–) unter den Erwartungen, (0) O.K., (+) Empfehlung, (++) Ein Muß!
10. Sam Hunt – Kinfolks (––)
Sam Hunt hat nach dem Sensationserfolg seines Debüts „Montevallo“ einige Zeit zur Neuorientierung gebraucht. Nach dem zwischenzeitlichen Crossover-Hit „Body Like A Back Road“ macht der Ex-Footballer nun wieder ernst und präsentiert die neue Leadsingle zu seinem kommenden Album. Doch das innovative Gespür für den richtigen Song zur richtigen Zeit scheint dem Ex-Footballer aus Georgia abhandengekommen zu sein. „Kinfolks“ klingt wie ein farbloses Remake eines Bro-Hits aus der Montevallo-Zeit und lässt den einstigen New-Country-Hoffnungsträger uninspiriert und blass erscheinen.
09. Jason Aldean – We Back (–)
Kaum einer fühlt sich im sicheren Hafen des Country-Rockers wohler als Jason Aldean. „We Back“ ist ein weiterer unkreativer Versuch, die schier endlose Hitserie mit fetten Riffs und markigen Bro-Messages fortzusetzen. Allein der stumpfe, stakkatohafte Chorus könnte dafür sorgen, dass der Auftakt zu Aldeans neuntem Studioalbum „9“ dem gewohnten Erfolg ein Ende setzt.
08. Justin Moore – Why We Drink (0)
Justin Moore hat die Gabe, jedem noch so simplen Song mit seinem unverwechselbaren Twang einen Hauch Persönlichkeit zu verabreichen. Nach dem Nr.1-Soldier-Tribute „The One’s That Didn’t Make It Back Home“ begibt sich der Cowboy aus Arkansas nun wieder in die Niederungen des Drinking-Songs. Dabei gelingt ihm das Kunststück, eine der plattesten Kompositionen des Jahres wie einen kommenden Hit klingen zu lassen. Auch das verdient Respekt!
07. Chris Young – Drowning (+)
Nachdem ihn die Reise zuletzt in die seichten Gewässer des Country-Pop geführt hatte, schien sich Chris Young mit der Leadsingle „Raised On Country“ wieder seiner Wurzeln zu besinnen. Die Folgesingle „Drowning“, eine melancholische Pianoballade, zeigt den Sänger nahe an seiner Bestform als Absender großer Gefühle. Lediglich das traurige Kernthema des Verlustes geliebter Menschen könnte einem Top-Hit im Wege stehen.
06. Parker McCollum – Pretty Heart (+)
Parker McCollum zählt zu der Gruppe der „Überläufer“ aus der Texas-Country-Szene. Nach einer Reihe kleinerer Hits in seinem Heimatstaat hat der 27-jährige Hoffnungsträger nun bei dem Branchenriesen Universal angeheuert. Das großartig produzierte „Pretty Heart“ setzt die besondere Stimmfarbe McCollums in Szene und bietet beste Bedingungen für einen Debüterfolg.
05. Florida Georgia Line – Blessings (+)
Aus dem mit Songs überladenen Album „Can’t Say I Ain’t Country“ haben sich Florida Georgia Line als dritte Single wieder für einen Country-Song entschieden. Nach dem etwas verunglückten R&B-Ausflug auf „Talk You Out Of It“ zeigt sich „Blessings“ als wunderbare New-Country-Ballade mit naturgemäßer Instrumentierung eingebettet in eine rührende persönliche Lovestory. Getragen von Tyler Hubbards leidenschaftlicher Interpretation lauert ein weiterer Charterfolg.
04. Ashley McBryde – One Night Standards (+)
Ashley McBryde ist überreif für den ersten großen Hit. Die hochtalentierte, von Lobeshymnen überschüttete Singer-Songwriterin bereitet mit der Single „One Night Standards“ ihr neues Album vor. Mit dem Review über eine flüchtige, nächtliche Bekanntschaft scheint sie den richtigen Mix zwischen Anspruch und Erfolg gefunden zu haben. Klingt nach Breakthrough-Song, sofern das Radio mitspielt!
03. Aaron Watson – Country Radio (+)
Independent-Star Aaron Watson hat mit der Auswahl seiner Singles hin und wieder ein unglückliches Händchen. Aus seinem vorzüglichen Album „Red Bandana“ blieb die Performance der Leadsingle „Kiss That Girl Goodbye“ unter ferner liefen. Auch der Nachfolger „Country Radio“ schreit keineswegs nach Hit. Doch sei’s drum, wir hören eine überragend interpretierte Familien-Ballade, die Aaron Watson einmal mehr als Top-Star unter den Neotraditionalisten auszeichnet.
02. George Strait – The Weight Of The Badge (++)
Lange mussten wir auf die zweite Single von George Strait aus dem Album „Honky Tonk Time Machine“ warten. Nach dem Top-20-Hit „Every Little Honky Tonk Bar“ hatten viele Fans auf das unwiderstehliche „Blue Water“ gehofft. Doch nun schickt King George mit „The Weight Of The Badge“ eine große Tribute-Ballade auf die Reise. Traditionell, gefühlvoll und mit dem typischen Strait-Spirit ausgestattet, nimmt die „Polizei-Hymne“ das Herz wahrer Country-Fans gefangen. Sicher kein Top-Hit, aber dank seines Interpreten ein großer Song!
01. Eric Church – Monsters (++)
Das Storytelling des Eric Church sucht in der New-Country-Szene seinesgleichen. Mit „Monsters“, der dritten Single aus dem Album „Desperate Man“, ist nun ein echtes Paradestück erschienen. Unterstützt von seinem Band-Co-Writer Jeff Hyde mahnt der „Chief“ mit eindrucksvoller Bildsprache vor den Monstern des täglichen Lebens, die einem bereits als Kind des nachts unter dem Bett begegnet sind. Ein Song mit großer Erzählkraft und für uns die Single des Monats!
Country Single des Monats Oktober 2019: Eric Church
Top 10 Country Single Review: Oktober 2019
01. Eric Church – Monsters
02. George Strait – The Weight Of The Badge
03. Aaron Watson – Country Radio
04. Ashley McBryde – One Night Standards
05. Florida Georgia Line – Blessings
06. Parker McCollum – Pretty Heart
07. Chris Young – Drowning
08. Justin Moore – Why We Drink
09. Jason Aldean – We Back
10. Sam Hunt – Kinfolks