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Tim McGraw: Here On Earth

Tim McGraw hat mit "Here On Earth" eines seiner stärksten Alben der letzten Jahre am Start - großartig!

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Tim McGraw - Here On Earth Tim McGraw - Here On Earth. Bildrechte: Big Machine Records

Vor fast 28 Jahren erschien mit „Welcome To The Club“ Tim McGraws erste Single in den Country-Charts und floppte auf Platz 47. Auch die zweite und dritte Single blieben ganz unten hängen. Damals deutete nichts auf die große Karriere hin, die McGraw mit seinem „Indian Outlaw“ zwei Jahre später starten konnte. 92 Singles in den Charts, davon 30 Nummer-Eins-Hits sowie 15 Studioalben erfolgreich auf den Markt gebracht. Vor drei Jahren nahm er mit seiner Gattin Faith Hill „The Rest Of Your Life“ auf, seither ließ er seine Fans warten. Zur Durchführung seines neuen Projekts Here On Earth kehrte der jetzt 53-jährige Superstar zu Big Machine Records zurück, wo er schon von 2010 bis 2017 unter Vertrag stand.

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„Here On Earth“ hat er ganz ohne fremde Hilfe eingesungen, nicht mal Faith Hill hat mitgemacht. 16 Songs hat er sich ausgesucht, wobei er sich diesmal nicht als Songschreiber betätigt hat. Dafür hat er wirklich die Crème de la Crème der Songwriter aus Nashville verpflichtet, wie Shane McAnally, Phil O’Donnell, Jon Nite oder die Warren Brothers, Brett und Brad.

Beim ersten Hören des Albums fällt auf, dass Tim McGraw diesmal ganz auf rockige oder ganz schnelle Nummern verzichtete. Er hat ganz offensichtlich darauf Wert gelegt, dass er in seinen Liedern Geschichten erzählt, die oft sehr persönlich und zum Nachdenken anregen. Daher sind die Lieder auch meist sehr melodisch, was sich auch in der Instrumentierung zeigt; es dominieren die Gitarre, gelegentlich das Piano, bilden eine akustische Grundlage. Ein Lied ist bereits ausgekoppelt worden – „I Called Mama“. Der Song kletterte bisher auf Platz 11 – mit steigender Tendenz, da ist noch Luft nach oben. Seine höchste Platzierung seit Jahren.

Die CD beginnt mit einem Streicherintro und einem ruhigen Lied über L.A., das aber im Gegensatz zu manchem Country-Song über die Stadt, keineswegs negativ ist, er schränkt aber ein, dass die Geliebte der beste Platz der „City Of Angels“ ist. Gelungener Einstieg, dem „Chevy Spaceship“ folgt, ein tolles Lied, dessen Intensität McGraw entsprechend interpretiert. Übrigens das einzige Lied, dass von nur einem Autor, von Johnny Price stammt, alle anderen sind Gemeinschaftsprodukte.

So auch das Titellied „Here On Earth“, in dem sich Tim McGraw in eine dramatische Stimmung hineinsteigert und sich vom Grundton des Albums am weitesten entfernt. Es ist der einzige Song des Albums, den McGraw überaus laut, dramatisch mit vielen Wiederholungen und der Hilfe durch großen Orchestereinsatz interpretiert. Country-Song-Marke „typisch“ gibt es denn doch reichlich: „Damn Sure I Do“ ein Liebeslied, denn bei der Hochzeit sagt er nicht nur Ja, sondern eben „I damn sure do“. Gerne wird in der Countrymusik über die Kleinstadt gesungen, nicht immer originell. „Hallelujahville“ beschreibt mit hübscher Melodie die Stadt, in der er seit Jahren zufrieden lebt. Clever auch der Ansatz, die Geliebte so zu besingen, dass er sich guten Geschmack für Frauen bescheinigt „Good Taste In Women“. So gut, könnte die kommende Singleauskopplung werden.

Mit einem Lied über einen Kollegen ging vor einigen Jahren die Karriere einer gewissen Taylor Swift los, als sie „Tim McGraw“ besang. Nun hat sich McGraw seinerseits eine Kollegin für ein flottes Lied ausgesucht: „Sheryl Crow“, wobei der Name vielleicht nur gewählt wurde, weil er sich mit „Radio“ reimt. Trotzdem ein schöner Song. Über Autos zu singen, ist in der Countrymusik nicht so selten. In „7500 OBO“ fällt ihm die Trennung von seinem Truck schwer, weil sie einst so oft neben ihm gesessen und er an der Trennung zu knabbern hat, was als Ansatz eher originell ist.

Erfreulich, dass kein Titel abfällt, außer wie erwähnt der Titelsong. Nummern wie „Gravy“, in dem McGraw die Segnungen des einfachen Lebens preist, das nachdenkliche „Not From California“ (hier ist der Staat mal wieder der „Bösewicht“) und „Hold You Tonight“ können gefallen. Wie er sich selbst als Künstler sieht, beschreibt er in „War Of Art“. Nicht für Geld und Ruhm, sondern für die Befriedigung seiner Ambitionen als Künstler kämpft er im Krieg der Kunst. Das sind recht ungewohnte Töne und Texte von Tim McGraw und bestimmt keine unsympathischen. Das Abschlusslied „Doggone“ interpretiert McGraw nochmal aus seiner persönlichen Perspektive. Es geht über das Leben und auch über dessen mögliches Ende, passend zum Schluss der CD. Schließlich will ich meinen Favoriten noch erwähnen: „If I Was A Cowboy“ ist der musikalisch typische Country-Song, mit dem „un“-typischen Held: Er würde sie nicht vermissen, wenn er ein Cowboy wäre.

Fazit: „Here On Earth“ ist das weitaus beste Album des Superstars Tim McGraw seit langem: Er hat eine die großartigste Songauswahl getroffen, die textlich und musikalisch begeistert. Auch quantitativ ist man als Hörer mit 16 Titel und über 61 Minuten bester Musik gut bedient. Und dass Tim McGraw jeder stimmlichen Herausforderung gewachsen ist, steht außer Frage. Die drei Jahres des Wartens haben sich gelohnt.

Tim McGraw – Here On Earth: Das Album

Tim McGraw - Here On Earth

Titel: Here On Earth
Künstler: Tim McGraw
Veröffentlichungstermin: 21. August 2020
Label: Big Machine Records
Vertrieb: Universal Music
Formate: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 61:36 Min.
Tracks: 16
Genre: Country

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Trackliste: (Here On Earth)

01. L.A.
02. Chevy Spaceship
03. Here On Earth
04. Damn Sure Do
05. Hallelujahville
06. Good Taste In Women
07. Hard To Stay Mad At
08. Sheryl Crow
09. Not From California
10. Hold You Tonight
11. 7500 OBO
12. If I Was A Cowboy
13. I Called Mama
14. Gravy
15. War Of Art
16. Doggone

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Über Franz-Karl Opitz (1107 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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