Aufstieg und Fall des Morgan Wallen: Er outet sich als Rassist
Der Sänger hat sich mit rassistischen Äusserungen selbst ins Abseits gekickt.
Vor wenigen Wochen berichtete Country.de von dem sensationellen Erfolg der neuen CD Dangerous – The Double Album des Morgan Wallen. Er schlug alle Rekorde an Verkaufs- und Streamingzahlen, sein Album liegt in der dritten Woche auf Platz 1 der Billboard 200 und alles deutete auf den schnellstmöglichen Aufstieg Wallens zum Superstar der Countrymusik. All das scheint nun Geschichte zu sein: Morgan Wallens Karriere könnte schon beendet sein.
Morgan Wallen hat sich dies selbst zuzuschreiben. Er hat sich nach einer durchzechten Nacht (trotz Ausgansgsperre) mit wüsten Worten über Frauen verabschiedet und dann das N-Wort, das nicht nur in den USA als Schimpfwort für schwarze Menschen verpönt ist, benutzt. Ein Nachbar, der sich wohl in der Nachtruhe gestört fühlte, nahm das Ganze auf und die Info-Plattform TMZ stellte das Video ins Netz. Angesichts der jüngsten Ereignisse in Washington, wo weiße Rassisten das Bild beherrschten, hat Morgans Verhalten ein riesiges Medienecho und viel Kritik hervorgerufen. Die beiden großen Countryorganisationen CMA und ACM haben ebenfalls reagiert. Wallen, der für die kommenden ACM Awards im April in mehreren Kategorien nominiert war, wurde gestrichen, ein noch nie da gewesener Vorgang. Countrykollegen wie Maren Morris, Mickey Guyton, Jason Isbell haben ebenfalls ihre Missbilligung öffentlich gemacht. Und auch wirtschaftlich wird er die Konsequenzen spüren, denn alle seine Alben sind von den Streamingdiensten abgesetzt worden, sein Plattenvertrag bei Big Loud Records wurde suspendiert und fast alle Countryradios in den Staaten haben seine Musik von den Playlists gestrichen. Sogar in der deutschen Presse, wie zum Beispiel in der Badischen Zeitung, wird heute über Wallens Fehlverhalten berichtet.
Inzwischen hat sich Wallen reumütig gegeben, sich entschuldigt und versprochen, dass es nicht wieder vorkäme. Aber nach allem, was über ihn bekannt ist, hat er 2020 des Öfteren über die Stränge geschlagen. Er wurde betrunken aus einer Bar in Nashville herausgeworfen und feierte ohne sich um die Corona-Einschränkungen zu kümmern. Er wird es schwer haben, seinen arg ramponierten Ruf wiederherzustellen. Schade, denn seine Musik ist wirklich gut und Talent hat er wirklich auch.