Alison Krauss: Eine großartige Künstlerin wird 50
Die Bluegrass-Sängerin feiert einen runden Geburtstag: Happy Birthday!
1983 erhielt ein 12-jähriges Fiddle spielendes Mädchen den Preis der Society for the Preservation of Bluegrass als vielversprechenstes Talent und ein Jahr später gewann sie den Wettbewerb als beste Fiddlespielerin im Bundesstaat Kentucky. Selten haben sich so frühe Auszeichnungen als richtig erwiesen wie beim Wunderkind Alison Krauss. In Decatur, Illinois, wurde sie am 23. Juli 1971 geboren, sodass sie heute ihren 50. Geburtstag feiert. Auf was für eine Karriere kann die großartige Instrumentalistin und Sängerin zurückblicken!
Sie erhielt 1986 einen Plattenvertrag bei den renommierten Rounder Records, wo 1987 ihre erste CD „Too Late To Cry“ erschien. Dabei waren damals Musiker von Rang und Namen wie Sam Bush an der Mandoline, Jerry Douglas am Dobro oder Tony Trishka am Banjo. So erregte die 16-jährige bereits nationales Aufsehen und die CDs folgten im Jahrestakt. Der erste Eintritt in die Country Album Charts gelang ihr mit der außergewöhnlichen CD „I’ve Got That Old Feeling“ im Juni 1991. Neben dem Titelsong ist mir vor allem das herrliche „Steel Rails“ in Erinnerung. Für das Album erhielt sie ihren ersten Grammy für das beste Bluegrass-Album des Jahres, der erste von insgesamt 27 bei 42 Nominierungen. Das ist eine unglaubliche Zahl, denn nur Beyoné, Quincy Jones und der Dirigent George Solti haben mehr Grammys erhalten. Ihr größte Hits-Zusammenstellung „Now That I’ve Found You“ wurde 1995 zum zweifachen Millionenseller und gibt einen guten Überblick über ihre ersten zehn Jahre im Musikgeschäft.
Ab Mitte der 1990er Jahre wurde sie auch in den Country Charts erfolgreich. Die wunderschöne Ballade „Somewhere In The Vincinity Of The Heart“ mit Shenandoah wurde ebenso ein Top 10 Hit wie ihre wunderbare Version des Keith Whitley Hits „When You Say Nothing At All“, die die Country Music Association als Single des Jahres 1995 auszeichnete. Diesen Song trug sie bei einer Einladung ins Weißen Haus für den damaligen Präsidenten Bill Clinton vor. Im Jahr 2000 stand sie zum einzigen Mal auf Platz 1, als sie mit Kenny Rogers und Billy Dean den Song „Buy Me A Rose“ aufgenommen hatte.
Alison Krauss‘ außergewöhnliche Sopranstimme machte sie zu einer begehrten Duettpartnerin. So sang sie mit Mark Chesnutt (It’s Not Over), Shania Twain (Coat Of Many Colors), Brad Paisley (Whiskey Lullabye) oder John Waite (Missing You, 2007), alles Hits in den Country-Charts. Ihr Auftritt mit Taylor Swift bei der CMA Award Show 2013 war ein Höhepunkt ihrer Karriere. Sie hat auch Ausflüge in den Pop nicht gescheut, wie 2007, als sie mit Robert Plant, ehemals Leadsänger von Led Zeppelin das Album „Raising Sand“ aufnahm und mit Sting und den Moody Blues, der englischen Gruppe aus den 1960 zusammenarbeitete. Es gibt übrigens Gerüchte, dass Plant und Alison an der Fortsetzung von „Raising Sand“ arbeiten.
In den 2010er Jahren hat Alison Krauss nur zwei CD eingespielt. Das war 2011 mit Union Station „Paper Airplane“ und als Solistin nahm sie 2017 „Windy City“ auf, wo sie Country- und Popsongs im Bluegrass-Stil sang. Ihr Privatleben hat Alison all die Jahre geschützt. Von 1997 bis 2001 war sie mit dem Musiker Pat Bergeson verheiratet und ihr Sohn Sam wurde 1999 geboren.
Mir unvergesslich ist ein Live-Konzert von Alison Karuss & Union Station, das ich in den 1990ern im Stadtcasino Basel mit an die 1000 Fans erlebte. Als Alisons zarte und klangvolle Stimme erklang, hätte man in dem Saal eine Stecknadel fallen hören. Umso lauter die Ovationen nach jedem Song!
Country.de gratuliert der großartigen Frau ganz herzlich zum Geburtstag: Happy Birthday, dear Alison, may you stay healthy and please go on making such wonderful music for us.