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Ringo Starr: Look Up

Der legendäre Beatles-Drummer legt ein flottes Countryalbum vor.

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Ringo Starr – Look Up Ringo Starr – Look Up. Bildrechte: Capitol Records (Universal Music)

Ringo Starr und Country? Das mag nicht so bekannt sein, aber Ringo, neben Paul McCartney der letzte lebende Beatle, war schon seit früher Jugend ein glühender Fan dieses ur-amerikanischen Genre. Schon mit seiner Band „Rory Storm and The Hurricanes“ in seiner Vor-Beatles-Zeit sang und schrieb er zahlreiche Country- und Country-angehauchte Songs. Seine Liebe zur Countrymusik und zum Blues verursachte bei ihm schon als Teenager den Wunsch, von London nach Texas auszuwandern, nachdem er gelesen hatte, dass Lightnin‘ Hopkins in Houston lebte. Stattdessen aber wurde er von den Beatles für ihre Tour nach Hamburg angeheuert. Der Rest ist Geschichte.

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Nun hat er im Alter von 84 (!) Jahren mit Look Up sein zweites Countrymusik-Album veröffentlicht, denn bereits sein zweites Soloalbum nach Trennung der Beatles, das 1970 erschienene „Beaucoups of Blues“ wandelte auf Nashville-Pfaden. Allerdings mäßig erfolgreich. „Ich sehe ‚Look Up‘ auf Platz der Charts“, erinnert sich Ringo heute lachend an den damaligen Misserfolg, bleibt er augenzwinkernd cool: „Wenn nicht, mache ich einfach weiter“.

Schon immer Countrymusik-Fan gewesen

Es bleibt ihm zu wünschen, dass die neuen Songs entsprechend gewürdigt werden, denn mit Hilfe von Produzenten-Legende T Bone Burnett und Mitmusikern wie Billy Strings, Larkin Poe, Molly Tuttle und Alison Kraus hat er da ein feines Album herausgebracht. Neun der elf Songs auf „Look Up“ wurden von T Bone Burnett geschrieben oder mitgeschrieben, einer von Billy Swan und der andere von Ringo Starr und Bruce Sugar.

Doch etwas überraschend sind die beiden ersten Songs „Breathless“ und „Look Up“ musikalisch eher Mainstream- oder Folkrock, erst mit „Time On My Hands“ wird es richtig countrymäßig. Zum bekanntermaßen sympathisch unbeholfenen Gesang von Ringo wimmert die Lap Steel herzzerreißend, beim gemächlich dahintuckernden „Never Let Me Go“ erklingt die Country Harp, dass es eine Pracht ist.

Honky-Tonk-Schmonzetten und tuckernder Country-Sound

Einer der schönsten Songs ist die Honky Tonk-Schmonzette „Come Back“. Mit Pfeifen, Frauenchor und Bottleneck Guitar singt hier ein einsamer Verlassener sein Klagelied, das aber, weil es eben Ringo ist, immer auch einen Anflug von Ironie besitzt. Der letzte Song „Thankful“ schließlich ist quasi auch die Botschaft des Albums: Hier singt einer, der mit sich im reinen ist, der seine Fehler kennt, der weiß, dass er Glück in seinem Leben gehabt hat, der sich über jeden neuen Tag freut – und für das alles große Dankbarkeit empfindet.

So ist dieses Album kein großer Wurf, aber ein schönes Lebenszeichen der Musiklegende. Die Songs haben ihm Burnett & Co auf den Leib geschnitten, man spürt den Spaß, den er beim gemeinsamen Musizieren mit seinen zum Teil viel jüngeren Partnern – Billy Strings, Rebecca Lovell (Larkin Poe) oder Molly Tuttle sind rund 50 Jahre jünger als der Ex-Beatle, Alison Krauss immerhin 30 Jahre. Ringo bleibt auch im hohen Alter der sympathische Typ, dem man immer noch abnimmt, dass er selber nicht so recht weiß, warum er diesen Erfolg und diese Bedeutung hat.

Fazit: Für Ringo-Fans ein Muss, ansonsten ein nettes Album, das man gerne hört. Gute Unterhaltung!

Ringo Starr – Look Up: Das 2025er Album

Ringo Starr – Look Up

Titel: Look Up
Künstler: Ringo Starr
Veröffentlichungstermin: 10. Januar 2025
Label: Capitol (Universal Music)
Format: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 11
Genre: Country

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Trackliste: (Musiker und Songautoren)

01. Breathless (feat. Billy Strings) – (T Bone Burnett)
02. Look Up (feat. Molly Tuttle) – (Daniel Tashian, T Bone Burnett)
03. Time On My Hands – (Paul Kennerly, Daniel Tashian, T Bone Burnett)
04. Never Let Me Go (feat. Billy Strings) – (T Bone Burnett)
05. I Live For Your Love (feat. Molly Tuttle) – (Billy Swan, T Bone Burnett)
06. Come Back (feat. Lucius) – (T Bone Burnett)
07. Can You Hear Me Call (feat. Molly Tuttle) – (T Bone Burnett)
08. Rosetta (feat. Billy Strings and Larkin Poe) – (T Bone Burnett)
09. You Want Some – (Billy Swan)
10. String Theory (feat. Molly Tuttle) – (Daniel Tashian, T Bone Burnett)
11. Thankful (feat.Alison Krauss) – (Richard Starkey, Bruce Sugar)

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Über Thomas Waldherr (862 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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