Vor 30 Jahren Nummer 1: The Kendalls – „Thank God For The Radio“
Ab 1977 waren die Kendalls ein erfolgreiches Duo in ungewohnter Besetzung. Vater Royce und Tochter Jeannie Kendall waren Spezialisten für sogenannte Cheating Songs, Lieder also, in denen Untreue, Eifersucht und Liebe im Mittelpunkt standen. Beispiele gefällig? Ihr größter Hit „Heaven’s Just A Sin Away“ war vier Wochen lang Nummer 1 und „You’d Make An Angel Wanna Cheat, Teach Me To Cheat“ oder „Pittburgh Stealers“ waren alles Top-Ten-Hits für das Duo.
Dann wechselten sie die Plattenfirma und wollten bei Mercury Records von diesem Image loskommen. Also suchten sie für ihr für 1983 geplantes neues Album „Movin‘ Train“ neue Lieder, mit neuen Inhalten und arbeiteten mit drei Produzenten zusammen, was eigentlich undenkbar war. Für vier Lieder flogen sie sogar nach Kalifornien, wo Brian Ahern sie aufnahm. Mit dabei war „Thank God For The Radio“, das Max D. Barnes mit Robert John Jones geschrieben hatte.
Die beiden Autoren hatten sich zunächst nicht viel Hoffnung gemacht, dass jemand diesen Song aufnehmen würde, denn die Oak Ridge Boys hatten gerade mit dem ähnlich klingenden „Thank God For The Kids“ einen Hit gehabt. Auch die drei Produzenten der Kendalls waren nicht interessiert und schlugen andere Songs für das Album vor. „Ich sagte Jeannie“, so berichtete Royce Kendall, „dass wir diesen Song aufnehmen müssten, denn er habe das Potenzial eines Top-Hits.“ Royce hatte sich nicht getäuscht, denn am 14. April 1984 erreichte „Thank God For The Radio“ den Platz 1 der Billboard Country Top 100. Es war der letzte Nummer-Eins-Hit der Kendalls – bis 1989 versuchten sie vergeblich, wenigstens nochmal die Top 10 zu erreichen.
1998 starb Royce Kendall mit 63 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Tochter Jeannie hat 2003 ein akustisches Bluegrassalbum (Titel: Jeannie Kendall) veröffentlicht. Darauf sang sie ein wunderschönes Duett mit Alan Jackson (Timeless And True Love) und auch Alison Krauss, Rhonda Vincent und Ricky Skaggs machten bei dem Projekt mit. Jeannie Kendall ist weiterhin aktiv und tourt durchs Land.
