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Bühler Bluegrass Festival 2009 erstmals an zwei Tagen

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Die Pressekonferenzen der Internationalen Bühler Bluegrass Festivals scheinen zu den Sternstunden des Bühler Oberbürgermeisters Hans Striebel zu gehören, denn immer wieder erlebt man ihn dabei mit strahlendem Lachen und in guter Stimmung, die sich sofort auf die anwesenden Mitarbeiter und Journalisten überträgt. Schliesslich gehört das seit 2003 so erfolgreiche Bluegrass Festival zu den Highlights im jährlichen Bühler Kulturbetrieb. Neben Jazzfestival, Novemberlicht oder Zwetschgenfest hebt sich das Bluegrass Festival durch seine internationale Anerkennung und seine Spitzenstellung in Deutschland als eine Art Unikat besonders ab. Nachdem dann auch noch in den vergangenen beiden Jahren der grosse Publikumszuspruch an die Grenzen des Bürgerhaus Neuer Markt gestossen war, schien es nur logisch und folgerichtig, das bisher eintägige Festival auf zwei Tage zu erweitern. Dabei haben beide Tage, Freitag und Samstag, denselben hohen Stellenwert, das heisst, an beiden Tagen wird auf höchstes künstlerisches Niveau geachtet.

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Auch beim 7. Internationalen Bühler Bluegrass Festival, am Freitag 01. Mai ab 19.00 Uhr und Samstag 02. Mai ab 14.00 Uhr, legt man, wie bisher auch, Wert auf eine musikalische und stilistische Vielfalt, sodass zu keiner Zeit Langeweile aufkommen wird. Neben der bodenständigen „Graswurzelmusik“ des Duos Wayne Henderson & Helen White aus Virginia präsentieren die drei Looping Brothers aus Deutschland traditionelle und moderne Bluegrass Music auf höchstem Niveau und vereinigen sich schliesslich mit dem Virginia-Duo zu einem Quintett. Was dabei herauskommt, darauf darf man gespannt sein, schliesslich haben das Duo und das Trio auf gemeinsamen Tourneen durch die USA bereits reichlich Erfahrung miteinander gesammelt.

Der Abschluss des Freitagabends wird gestaltet von der sensationellen neuen Band Crooked Still aus Boston, die auf der Basis der alten Appalachian Mountain Music versucht, etwas Neues zu schaffen, indem Einflüsse aus anderen Musikrichtungen wie Folk, Bluegrass, Rock und Blues in den alten Sound integriert werden. Die Musik ist rein akustisch und das Kuriosum dabei ist, dass das Alte, das Erbe aus dem 19. Jahrhundert, unheimlich modern klingt. Da werden diese „unplugged“ Old Time Musiker plötzlich zur Avantgarde. Nur, wie soll man diese aufgepeppte Old Time Music nennen? Begriffe wie New Bluegrass, Alternative Bluegrass, Contemporary Bluegrass oder einfach Old-Time-Music greifen zu kurz. Vielleicht hat Ken Tucker von „USA Today“ recht, er bezeichnete die Musik von Crooked Still einfach als „Folk-Bluegrass“.

Nach zwei Open Air Auftritten verschiedener Bands am Samstag um 10.30 und 12.00 Uhr in der Fussgängerzone von Bühl, beginnt der zweite Festivaltag um 14.00 Uhr dort, wo der erste am Freitagabend zu Ende gegangen war, im Bürgerhaus Neuer Markt. Er startet mit der Gruppe Nugget aus Österreich, die bereits 2005 beim 3. Bühler Festival das Publikum begeistert hatte und deshalb auf vielfachen Wunsch noch einmal verpflichtet wurde. Nugget gehört mit zum Besten was die europäische Bluegrass Szene zu bieten hat und beherrscht nicht nur den klassischen Bluegrass Stil, sondern auch die moderne Linie mit mehrstimmigem Harmoniegesang und spielt auch virtuos den akustischen Swing.

Ein besonderes Highlight des 7. Internationalen Bühler Bluegrass Festival wird der Auftritt von Laurie Lewis und ihrer neuen Band The Right Hands. Laurie Lewis gehört längst zur „Grand Lady“ der Bluegrass Szene. Die Gruppe kommt von der Westküste der USA und besticht nach wie vor durch melancholische Balladen, traumhaften Satzgesang, rasante Instrumentals, relaxten Swing und nicht zuletzt durch Lauries eigene wunderbare, ausdrucksstarke Stimme.

Ein ganz eigenartiges Erlebnis wird der Auftritt von Randy Waller und den legendären Country Gentlemen sein. Die Country Gentlemen wurden 1957 von Randys Vater Charlie Waller mitbegründet und galten recht bald als die grossen Erneuerer, die Weiterentwickler, der Bluegrass Music, sodass man für ihre Musik damals die Bezeichnung „Newgrass“ kreierte. Ihr straffer, geschlossener Satzgesang wurde rasch zum Vorbild zahlreicher weiterer Gruppen der 2. Bluegrass Generation. Als Charlie Waller 2004 im Alter von 69 Jahren starb, übernahm sein Sohn Randy die Band und auch die Tradition dieser Ausnahmeformation. Das Fantastische ist, dass Randy die wunderbare Stimme seines Vaters geerbt hat und auch denselben Flat-Picking-Stil auf der Gitarre praktiziert. Randy Waller selbst sagt: „Gott hat mir die Stimme meines Vaters geschenkt“.

Als Blick über die stilistische Grenze und sozusagen als Sahnehäubchen, fungiert beim Bühler Festival 2009 die Gruppe The Moonlighters aus New York City mit ihrem Hawaiian Swing. Dabei ist das Bindeglied zwischen Bluegrass Music und Hawaiian Swing vor allem die Hawaiian Steel Guitar in Form der Dobro Gitarre mit Holzkorpus oder der National-Steel mit Ganzmetallkorpus, beides Instrumente mit eingebauten Resonatoren, also mechanischen Verstärkern. Bliss Blood, die Chefin der Band, kommt aus der Rock Musik und beschreibt das Anliegen der Moonlighters so: „Wir hatten genug von der lauten Rock Musik und wollten einen ruhigeren Sound, mehr relaxed und jazzy, also das, was wir und die vielen gestressten Großstädter gerade mehr denn je brauchen können. Die verführerischen Klänge der Hawaii-Gitarren klingen fast als wären sie nicht von dieser Welt. Dazu kommt unsere Liebe zu Pop und Jazz der 20er und 30er Jahre, aber wir schreiben auch unsere eigenen Songs. Unsere Texte sind modern, romantisch, düster, tragisch und sie sind sexy!“

Beim 7. Internationalen Bühler Bluegrass Festival sind die Moonlighters mit Sicherheit ein willkommener Farbtupfer, ein akustischer Kontrapunkt zur Musik aus den Appalachen. Und dass beim 7. Festival ausgerechnet 7 Bands präsentiert werden, ist keineswegs einer geschickten Planung zu verdanken, sondern einer schicksalhaften Fügung. Ein gutes Omen könnte man allemal dahinter vermuten.

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Über Walter Fuchs (33 Artikel)
Walter Fuchs, der Experte für das Genre Bluegrass und Initiator des Bluegrass Festival in Bühl.
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