Justin Moore: Justin Moore
Eigentlich, so glaubt ein Stadtmensch, gibt das Landleben nicht viel her. Sobald die Sonne am Abend ihre Kraft verliert, werden die Bürgersteige hochgeklappt und die Leute sitzen mit einem Bier in der Hand auf der Veranda. Ein paar Geschichten werden erzählt, danach wird an der Matraze gehorcht. Irgendwie ein Klischee, welches hier bei uns in „Good Old Germany“ genauso vorherrscht wie in den Vereinigten Staaten. Doch gerade das Leben auf dem Land gibt viel mehr her, als nur billige Klischees zu bedienen.
Justin Moore, geboren und aufgewachsen in einem kleinen Dorf namens Poyen (Arkansas), nicht einmal 300 Einwohner leben dort, erzählt in seinen Songs genau von diesen Menschen, Begebenheiten und Eindrücken. Die Anonymität, wie man sie allgegenwärtig in Großstädten erlebt, gibt’s auf dem „platten“ Land einfach nicht. Da ist der Nachbar meist ein guter Freund, da gehört der Postbote, die Bäckersfrau um die Ecke, sogar der Pfarrer, zum alltäglichen Leben dazu, man kennt sich halt und das ist auch gut so.
Moore schafft es ziemlich schnell den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Die Geschichten nimmt man ihm ab, egal ob’s nun der „Grandpa“ ist den er verehrt, oder „The Only Place That I Call Home“ und „Small Town USA“, in denen er uns seine Heimat näher bringt. Er ist halt ein Bursche vom Land, der es genießt dort zu leben und den „voreingenommenen“ Stadtmenschen die gesammelten Erfahrungen mitzuteilen. Grandios erzählt und musikalisch vorzüglich umgesetzt.
Von den zehn Titeln seines Debütalbums, welches übrigens beim neuen Label Valory (u.a. Reba McEntire, Emerson Drive, Jimmy Wayne) erschien, ist er bei neun als Co-Autor genannt. Das Country-Radio in den USA honoriert es bereits, seine aktuelle Single „Small Town USA“ ist in die Top 10 der Charts eingestiegen. Das Album schaffte, mit annähernd 40.000 verkauften Einheiten in der ersten Woche, den Sprung von Null auf Platz 3 der Billboard Country Album Charts.
Fazit: Der Silberling überzeugt auf ganzer Linie. Ein Beweis, das traditionelle Country Music gepaart mit gutgelauntem Southern Rock, immer noch erfolgreich sein kann. Justin Moore, ein neuer Name im US-Country-Business, den man sich auf jedem Fall einprägen sollte.
Trackliste:
01. How I Got To Be This Way |