Cindy Bullens: Howling Trains And Barking Dogs
Cindy Bullens ist mittlerweile schon seit mehr als 30 Jahren im Geschäft und legt nun mit „Howling Trains And Barking Dogs“ eine neue, wunderschöne Country-Roots-Rock-Platte ab. Als musikalische Unterstützer sind Weggefährten wie Radney Foster, Deborah Holland und Wendy Waldman ebenso mit dabei wie Geigen-Virtuose David Mansfield.
Kurzer Rückblick: Nach ihren ersten Karriereschritten – sie tourte mit Elton John (obwohl auch Bob Dylan angefragt hatte) und ging mit Bob Crewe ins Studio – schaffte sie 1979 im Alter von 24 Jahren mit dem Song „Survivor“ einen veritablen Hit und damit den Durchbruch. Danach veröffentlichte sie in den 1980ern zwei Alben, die vor allem Kritikererfolge waren. In den 1990er Jahren ging die in Massachusetts aufgewachsene Künstlerin nach Nashville und erlebte dort als Songwriterin arbeitsintensive, glückliche Jahre und war an mehreren Country-Hits mitbeteiligt.
Eine Zeit, die jäh beendet wurde durch die schwere Krankheit und den Tod ihrer Tochter Jessie 1996. Ihr widmete sie 1999 ihre erste Platte nach Jahren der Pause – „Somewhere Between Heaven And Earth“. Mit dabei waren u.a. Lucinda Williams und Rodney Crowell. 2001 und 2005 folgten „Neverland“ und „Dream No. 29“. 2007 tat sie sich schließlich mit Wendy Waldman und Deborah Holland zu der Gruppe „The Refugees“ zusammen.
Womit der Bogen zur neuen Platte schon geschlagen wäre. Denn Beide sind unter den Akteuren auf dieser Scheibe. Singer-Songwriterin Wendy Waldman ist eine alte Freundin aus der Nashville-Zeit von Cindy. Zusammen mit Jim Photoglo schrieb sie den Hit „Fishin‘ In The Dark“ für die Nitty Gritty Dirt Band. Für die neue CD haben Cindy und Wendy als Autorinnen zusammen das langsame, elegische „All My Angels“ – über Engel, die einem durchs Leben helfen – beigetragen und Wendy singt im Hintergrund bei „Whistles & Bells“ mit, das Cindy zusammen mit Radney Foster geschrieben hat. Ein flotter Old-Time-Rockabilly-Schieber mit Ohrwurm-Qualität! Zusammen mit Radney singt Cindy dann das feine Country-Duett „Labor Of Love“, von der täglichen Arbeit an der Liebe. „Everywhere And Nowhere“ ist dann wieder eine gefühlvolle Ballade und „Let Jesus Do The Talkin“ ein Bekenntnis zum Gottvertrauen. Mit der Auftaktnummer „Love Gone Good“ sowie „In A Perfect World“ sind eingängige Country-Rock-Songs enthalten. Erstaunlichstes und vielleicht bestes Stück aber ist Cindy Bullens Solowerk „The Misty Hills Of Tennessee“. Ein Song, der wie eine uralte Bluegrass-Ballade aus den Appalachen klingt. Diese Platte kann man immer wieder hören, man findet einfach keinen Song, der qualitativ abfällt.
Fazit: Mit „Howling Trains And Barking Dogs“ hat Cindy Bullens ein perfektes Country/Americana-Album aufgenommen, dass eigentlich jeder Freund dieses Genres in seiner Sammlung haben sollte. Diese Frau und tolle Musikerin hat diese Musik verinnerlicht, schade, dass ihr der ganz große Publikumserfolg trotz der vielen Jahre im Musikbusiness (noch) nicht gelungen ist.
Trackliste:
01. Love Gone Good |