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Interview: Im Gespräch mit Little Big Town

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Vor einigen Tagen führte Country.de-Redakteur Friedrich Hog ein sehr interessantes Interview mit der aus den USA stammenden Countryband Little Big Town. Jimi Westbrook, Phillip Sweet, Karen Fairchild und Kimberly Schlapman plauderten sehr locker über ihr neues Album „The Reason Why“, über ihre Freundschaften zu Musikerkollegen, ihrer Nominierung bei den CMA Awards und aus ihrem Leben. Viel Spass beim Lesen!

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    Friedrich Hog, Country.de: Von wo aus ruft Ihr an?

  • Jimi Westbrook: Wir sind in Charlottesville, Virginia.
  • Friedrich Hog, Country.de: Sitzt Ihr in einem Hotel oder einem Aufnahmestudio?

  • Jimi Westbrook: Wir sind gerade in einer Arena, wo wir heute Abend mit Sugarland zusammen spielen werden. Vor zwei Stunden sind wir hier angekommen.
  • Phillip Sweet: Wir sind in der Garderobe.
  • Jimi Westbrook: Ja, wir sind in der Garderobe.
  • Friedrich Hog, Country.de: Dann werdet Ihr sicherlich bald Euren Auftritt proben.

  • Karen Fairchild: Der Soundcheck steht in zwei Stunden an. Dann treten wir gemeinsam mit Sugarland auf. Kennst Du Sugarland?
  • Friedrich Hog, Country.de: Ja, natürlich. Mit ihnen habe ich an gleicher Stelle vor einigen Monaten schon gesprochen. Ihr habt gemeinsam „Life In A Northern Town“ aufgenommen.

  • Phillip Sweet: Ja, das hat wirklich viel Spaß gemacht. Das ist schon fast drei Jahre her.
  • Friedrich Hog, Country.de: Das Lied hat Euch eine Menge Rundfunkeinsätze gebracht, obwohl es eine Live-Aufnahme war.

  • Phillip Sweet: Es war eine Zugabe zu einem gemeinsamen Konzert und wurde etwas ganz spezielles.
  • Friedrich Hog, Country.de: Es ist ein großartiges Lied und Ihr habt es wunderbar gesungen.

  • Phillip Sweet: Danke! Es war ein unerwartetes spaßbringendes Ereignis.
  • Friedrich Hog, Country.de: Eure neue CD „The Reason Why“, es ist Euer viertes Album, kam bis auf Platz 1 der Country-Album-Charts rein am 11. September. Das war gleichzeitig Platz 5 in den Top 200. Eure aktuelle Single „Little White Church“ ist auch in den Top 10. Wie habt Ihr die Nachricht aufgenommen, dass Eure CD von null auf Platz 1 reinkam? Gab es eine große Nummer 1-Party?

  • Kimberly Schlapman: Das kommt erst. Wir hatten gehofft, Platz 1 zu erreichen, aber sicher waren wir nicht. Als wir die Nachricht erhielten, waren wir extrem begeistert. Wir haben ein wenig gefeiert, aber die offizielle Feier steht noch an.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wie habt Ihr die Neuigkeit erfahren?

  • Karen Fairchild: Wir haben an der Grand Ole Opry in Nashville gespielt. Der Präsident unserer Plattenfirma, Mike Dungan, hat uns die frohe Botschaft überbracht. Das war zu einem Zeitpunkt, als man zu 99 % sicher war, dass es am nächsten Morgen offiziell würde. Wir haben eine Flasche Champagner in der Grand Ole Opry geköpft. Das war der ideale Ort, um solch gute Neuigkeiten zu hören.
  • Friedrich Hog, Country.de: Was bedeutet Euch der Erfolg?

  • Kimberly Schlapman: Wir sind seit 12 Jahren eine Band. In dieser Zeit haben wir sehr sehr hart gearbeitet. Es ist eine echte Belohnung, wenn es ein Erfolg wird und die Leute bewegt sind von dem, was wir machen.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ihr habt einige Male die Plattenfirma gewechselt und musstet auch persönliche Rückschläge hinnehmen. Jetzt sieht alles großartig aus. Wo führt Euer Weg hin? Wie sehen Eure persönlichen Hoffnungen aus?

  • Karen Fairchild: Zunächst wollen wir die auf dieser CD basierende Tournee fortsetzen. Wir haben einige weitere Ziele, greifbare Ziele wie den Erhalt eines Grammy Awards. Nominiert waren wir schon. Jetzt wäre es schön, eines Tages einen davon mit nach Hause nehmen zu können. Dann gibt es ein paar Dinge, die man nicht so genau eingrenzen kann, wie die Tatsache, dass wir im Augenblick eine derart überwältigende Reaktion von unseren Fans erhalten. Sie haben sich mit uns regelrecht verbündet. Das bedeutet für uns einfach alles. Der Erfolg liegt in dieser Reaktion. Wir hoffen immer, dass im Geschäft die positiven Dinge auf uns zukommen.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ihr kommt aus Georgia. Lasst uns doch mal wissen, wer in der Band spielt und wo Ihr alle exakt herkommt.

  • Jimi Westbrook: Ich bin Jimi Westbrook. Aufgewachsen bin ich in einer kleinen Stadt Namens Sumiton, Alabama.
  • Karen Fairchild: Ich bin Karen Fairchild. Ich bin in einer kleinen Stadt in Indiana aufgewachsen. Dann bin ich nach Atlanta, Georgia umgezogen. Daher bin ich zur Hälfte aus dem Süden und zur Hälfte aus dem mittleren Westen der Staaten.
  • Phillip Sweet: Ich bin Phillip Sweet. Ich bin in Arkansas geboren und aufgewachsen, im nordöstlichen Teil von Arkansas.
  • Kimberly Schlapman: Ich bin Kimberly Schlapman und ich bin im nördlichen Teil von Georgia geboren und aufgewachsen, und zwar in den Bergen in einer kleinen Stadt Namens Cornelia.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wann hat eure Karriere als Little Big Town begonnen und wie habt Ihr Euch getroffen?

  • Kimberly Schlapman: Karen und ich gingen gemeinsam in Birmingham, Alabama zur Schule. Daher sind wir schon sehr lange miteinander befreundet, viele viele Jahre. Beide sind wir nach der Schule nach Nashville gezogen, aber unabhängig voneinander. Nachdem wir dort waren, haben wir uns überlegt, ob wir nicht gemeinsam etwas auf die Beine stellen könnten. Wir hatten schon lange gesungen, also beschlossen wir, dass wir das künftig gemeinsam tun sollten. Wir hatten entdeckt, dass es in der Country Music noch keine Band gab mit zwei Mädels und zwei Jungs. Also arbeiteten wir auf so eine Formation hin. Das benötigte zwei Jahre, um es zu vollenden. Wir haben mit vielen Kerlen gemeinsam gesungen. Aber wir wollten etwas ganz besonderes kreieren. Es war schwierig zu erklären, aber als wir mit Jimi und Phillip zusammentrafen, stellte sich dies als exakt das heraus, nach was wir gesucht hatten. Dies ergab den Sound, den wir wollten und auch menschlich hat es gepasst. Dann kam alles ganz schnell.
  • Phillip Sweet: Ich habe die Mädels 1998 getroffen. Ich war das letzte Mitglied, das zur Band stieß. Sodann haben wir unseren ersten Schallplattenvertrag mit Mercury Records abgeschlossen, das war Ende 1998 oder Anfang 1999.
  • Karen Fairchild: Hast Du schon verraten, dass wir an der Grand Ole Opry begonnen haben? Dort fand unser aller erster Auftritt statt, denn zuvor hatten wir nur in Kimberly’s Wohnzimmer geprobt. Wir hatten noch keine Auftrittsorte aufgetan. Als wir die Einladung erhielten, an der Grand Ole Opry zu singen, war das unser erster öffentlicher Auftritt als Band.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wann war das genau?

  • Karen Fairchild: An der Opry, das war 1999. Zusammengekommen waren wir 1998.
  • Friedrich Hog, Country.de: Das sind schon über 11 Jahre. Wie seid Ihr zur Musik gekommen, insbesondere zur Country Music?

  • Kimberly Schlapman: Wir sind alle mit Country Music aufgewachsen, dort lagen unsere Wurzeln. Wir wollten schon immer Teil dessen sein und haben alle auch daran geglaubt, ein Teil davon werden zu können. In diesem Genre fühlen wir uns zuhause. Wir sind dankbar, dass sie uns aufgenommen haben.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wo kommt der Name „Little Big Town“ her?

  • Phillip Sweet: Das bezieht sich darauf, wo wir alle aufgewachsen sind. Wir sind alle in kleineren Städten aufgewachsen. Aber auch Nashville wird als eine kleine Großstadt angesehen. Wir haben lange über Namen nachgedacht. Auf dem rücKimberly Schlapmaneitigen Cover einer CD stand in den Linernotes geschrieben „Little Big Town Publishing“. Kimberly kannte den Eigentümer jener Firma. Daher riefen wir ihn an. Wir mussten feststellen, dass er die Firma soeben verkauft hatte. Daher konnten wir den Namen übernehmen. Der Name beschreibt auch ganz zutreffend den Sound, für den wir stehen.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ihr hattet also keine Namensänderungen nötig und habt auch keinen Wechsel hinsichtlich der Bandmitglieder gehabt.

  • Jimi Westbrook: Wir haben von Anfang an den gleichen Namen und wir sind seither die gleichen vier Bandmitglieder.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ihr seid bekannt für Eueren Harmoniegesang. Wer hat Euch insoweit beeinflusst?

  • Karen Fairchild: Es gab eine Menge Einflüsse. Die Country-Band Alabama ist insoweit einer der Haupteinflüsse, denn ihr Sound hatte einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Man wusste sofort, dass sie es waren, wenn man sie hörte. Auch Fleetwood Mac, die Eagles, Crosby Stills & Nash, Poco. Es gab eine Menge Bands, die schönen Harmoniegesang pflegten und großartige Melodien hatten und tolle Geschichten erzählen konnten. Diese Bands haben uns am meisten inspiriert.
  • Kimberly Schlapman: Auch unsere Familien haben ihre Spuren hinterlassen. Wir kannten immer Harmonien, so sind wir aufgewachsen. Die Harmoniegesänge sind etwas natürliches für uns.
  • Little Big Town

    Friedrich Hog, Country.de: Könnt Ihr Eure vier Alben ein wenig beschreiben, was sind die Unterschiede?

  • Karen Fairchild: Das erste Album „Little Big Town“ war ein Experiment. Wir waren neu und mussten unseren Weg finden. Da sind schon erste Ansätze von uns erkennbar, und wir probieren den Sound der Band aus. Wichtig war uns, alles feinsäuberlich aufzunehmen und diesen Sound festzuhalten. Hier beginnt die Entwicklung der Band. „The Road To Here“ ist die Geschichte der Findung unseres eigentlichen Sounds. Mit der Platte wurden wir richtig eine Band, auch was das Songschreiben anging.
  • Phillip Sweet: Wir haben hart weitergearbeitet und dann das Album „A Place To Land“ eingespielt. Es reflektiert sehr gut unseren damaligen Standpunkt.
  • Jimi Westbrook: Ich finde diese CD ein wenig selbstbeobachtend. Damals kamen wir immer tiefer ins Songschreiben rein und wir haben ganz ernsthaftes Material auf diese Platte gepackt. Da haben wir die Ansätze von „The Road To Here“ fortgesetzt. Dann hat es fast drei Jahre gedauert, ehe wir unsere aktuelle CD „The Reason Why“ eingespielt haben. Hier wollten wir ein paar ganz neue Sachen machen, die wir nie zuvor versucht hatten. Wir behalten die Harmoniegesänge bei, die man auf den anderen drei Platten hören kann, aber wir haben die Instrumentierung etwas heruntergeschraubt. Gleichzeit klingt alles ein wenig aggressiver. Es gibt auf dieser CD ein paar Neuerungen hinsichtlich der Schallwirkungen. Das war das Ziel dieser Platte.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wie kam der Titel der neuen CD „The Reason Why“ zustande?

  • Jimi Westbrook: Das ist das erste Lied auf der Platte. Es ist der Titel eines Liedes, das wir gegen Ende des Projekts geschrieben hatten. Wir haben uns Gedanken gemacht zum Titel der CD, bis dieser Titel plötzlich im Raum stand. Für jeden von uns hatte der Titel eine andere Bedeutung, auch weil es so lange gedauert hat, bis die CD herauskam. Die Musik war immer der Grund für die Band und für das was wir tun. Die Liebe hierzu hat uns all die Jahre auf Trab gehalten. Der Titel scheint uns passend zu sein.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ihr seid alle Songschreiber und habt Eure eigenen Lieder aufgenommen. Aber Ihr schreibt auch mit anderen Autoren gemeinsam und nehmt Fremdmaterial auf. Wie entscheidet Ihr, welches Lied es auf das Album schafft?

  • Kimberly Schlapman: Wir haben alle gemeinsam geschrieben, schon sehr lange. Wir schreiben auch oft mit unserem Produzenten Wayne Kirkpatrick. Aber für die neue CD haben wir das verstärkt so gehandhabt, um frische und neue Impulse einzubringen und nicht festgefahren zu werden. Diejenigen Songs, die wir auf das Album nehmen, müssen allen vier Mitgliedern liegen. Wenn auch nur ein Bandmitglied Bedenken hat, wird das Lied zur Seite gelegt und vielleicht später nochmals aufgegriffen. Wir haben sehr früh gelernt, keine Songs auf eine Platte zu nehmen, hinter denen wir nicht alle voll stehen können. Dann können sie wenigstens alle von der Plattenfirma als Single ausgewählt werden. Heutzutage sind wir sehr vorsichtig mit der Songauswahl. Wir sind sehr selbstkritisch mit unserer Musik, speziell auf der neuen Platte. Wir waren noch nie so hart zu uns selbst wie jetzt.
  • Friedrich Hog, Country.de: „Boondocks“ und „Bring It On Home“ sind Eure größten Hits bisher, sie haben 2005 respektive 2006 die Plätze 9 und 4 in den Country-Charts erreicht. Sind dies auch Eure Lieblingslieder?

  • Phillip Sweet: Wir warten immer gespannt auf die Reaktionen der Fans auf unsere Songs. Diese Songs haben unsere Fans am meisten angenommen. Da sind wir stolz drauf und wir führen sie immer wieder gerne auf. Wir sind sehr dankbar hinsichtlich des Erfolges, den sie hatten.
  • Jimi Westbrook: Sie machen uns immer noch Freude und gehören zu unseren Favoriten. Wir lieben all unser Material. Im Augenblick bereitet es uns großes Vergnügen, die neuen Lieder zu spielen. Aber die beiden mögen wir definitiv noch sehr. Sie haben einen speziellen Platz in unserem Herzen.
  • Phillip Sweet: Wir werden niemals müde sein, „Boondocks“ zu singen.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ich denke, mein Lieblingslied von Little Big Town ist „I’m With The Band“.

  • Kimberly Schlapman: Das ist auch mein Liebling und ein Liebling der Fans. Es war eine Single für’s Radio, war dort aber nicht sehr erfolgreich. Warum auch immer. Aber für die Fans ist es eines unserer aufregendsten Lieder in unseren Shows, weil die Fans es lieben. Es enthält ihre Botschaft.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ja, es hat nur Platz 32 erreicht, aber das Lied scheint eine große Bedeutung für Euch zu haben.

  • Phillip Sweet: Ja! Als wir das Lied geschrieben, und auf unser Album „A Place To Land“ gepackt haben, war es absolut aktuell. Es repräsentierte jene Zeit, in der wir auf Tour waren. Und wir haben damals viel getourt. Es zeigte die Parallelen von uns und den Fans auf.
  • Friedrich Hog, Country.de: Könnt Ihr einige Künstler benennen, die ihr heutzutage gerne hört?

  • Jimi Westbrook: Miranda Lambert ist definitiv eine, deren Musik ich sehr mag. Sie dehnt die Grenzen aus, macht aber großartige Country Music.
  • Karen Fairchild: Ich mag die neue Dierks Bentley-Platte sehr gerne, „Up On The Ridge“.
  • Kimberly Schlapman: Wir sind und waren schon immer große Fans von Keith Urban. Er gab uns vor fünf oder sechs Jahren die erste Gelegenheit zu einer Tour durch große Stadien. Daher sind wir große Keith Urban-Fans. Karen und ich haben auch auf seiner neuen Platte gesungen, Background Vocals bei einem Lied. Das Lied wird dieses Jahr noch erscheinen.
  • Phillip Sweet: Wir sind auch große Fans von einem Typen Namens Jamey Johnson, der ein sehr talentierter Sänger und Songschreiber ist. Er hat eine unglaubliche Stimme. Er bringt gerade sein neues Album auf den Markt. Wir haben schon ein paar Lieder daraus gehört, da wir im Frühling mit ihm getourt sind. Er hat uns reinhören lassen in einige der neuen Lieder. Es wird ein erstaunliches Album werden.
  • Friedrich Hog, Country.de: Miranda, Dierks und Jamey arbeiteten zusammen bei einem Lied auf dem neuen Dierks Bentley-Album.

  • Karen Fairchild: Ja, „Bad Angel“. Das ist nominiert für einen CMA Award.
  • Friedrich Hog, Country.de: Exakt. Ihr seid auch mit John Mellencamp auf Tour gewesen. Wie war das?

  • Jimi Westbrook: Das hat viel Spaß gemacht. Das war einer der Momente, die man nicht planen kann. Du hoffst, dass so etwas mal passiert, aber Du kannst es nicht planen. Es hat wunderbar geklappt. Wir hatten eine Handvoll Auftritte mit ihm. Dann lud er die gesamte Band ein, damit wir auf seiner nächsten CD singen konnten, sie hieß „Freedom’s Road“. Auf dieser Platte haben wir acht oder neuen Lieder mit ihm gesungen. Karen hat bei der Nachfolgeplatte auf vier seiner Lieder gesungen. Dadurch ist eine große Freundschaft mit ihm entstanden. Es ist schön mit jemandem zu arbeiten, der so erfolgreich war und Einblick in seine Welt zu erhalten und zu sehen, wie er die Dinge angeht. Mit Leuten wie ihm befreundet zu sein, bringt eine Menge Wissen ein.
  • Friedrich Hog, Country.de: John Mellencamp hat nun ein Americana Album aufgenommen mit nur einem einzigen Mikrophon, um das sich alle Musiker versammelt haben. Er war im legendären Sun Studio in Memphis und einigen anderen historischen Orten, um das Album einzuspielen. Das Album heißt „No Better Than This“. Hattet Ihr schon Gelegenheit, in diese CD reinzuhören und was haltet Ihr davon, so weit zu den Wurzeln zurückzukehren?

  • Phillip Sweet: Das ist eine coole Geschichte. Es ist sehr ehrgeizig von ihm, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen, einfach einen Schritt in der Zeit zurückzugehen. Angesichts der Aufnahmetechnik, die wir heutzutage haben, ist das ein wirklich mutiges Projekt.
  • Karen Fairchild: Nur John kann heutzutage noch eine Platte in mono aufnehmen.
  • Phillip Sweet: Das repräsentiert aber sehr genau seinen Stil. Er macht gerne das, was alle anderen nicht machen.
  • Karen Fairchild: Er hält die Augenblicke fest. Ganz spontan, einfach die Performances. T. Bone Burnett ist der beste Produzent, keiner kann es wie er. Ich hatte die Gelegenheit, das mitzuerleben bei der letzten CD, die John mit T. Bone gemacht hat. Ihm geht es nicht um den Schnickschnack im Studio. Er will die Energie eines Liedes einfangen. Was er macht ist roh, ehrlich. Er will nichts verkleiden, nicht die Geschichte bis zur Unkenntlichkeit einpacken. Die Zusammenarbeit der beiden auf dieser Platte ist die absolute Kulmination von Musik in ihrer reinsten Form.
  • Friedrich Hog, Country.de: Um auf die CMA-Awards zurückzukommen, Ihr seid nominiert als Gesangsgruppe des Jahres. Lasst uns doch mal wissen, weshalb Little Big Town dieses Jahr der Awardgewinner sein wird.

  • Kimberly Schlapman: Das wäre zu schön.
  • Karen Fairchild: Vielleicht im nächsten Jahr.
  • Phillip Sweet: Wir sind wirklich sehr dankbar, dass sie uns berücksichtigt haben und wir sind sehr stolz auf unser neues Album. Wir hoffen natürlich auf solch große Fanreaktion, dass wir gewinnen. Das wäre phantastisch.
  • Jimi Westbrook: Es ist großartig, ein Teil davon zu sein, insbesondere bei der Kategorie Gesangsgruppe. Dort herrscht eine Menge Konkurrenz vor. Alleine die Tatsache, in dieser Kategorie nominiert zu sein, ist wirklich großartig. Wir würden natürlich gerne den Award mit nach Hause nehmen.
  • Friedrich Hog, Country.de: Dann hoffen wir mal das Beste. Wer sollte Eurer Meinung nach Entertainer des Jahres werden? Nominiert sind Lady Antebellum, Miranda Lambert, Brad Paisley, Keith Urban und die Zac Brown Band.

  • Karen Fairchild: Wir waren mit Keith Urban auf Tour und haben ihn beobachtet. Wir wissen, was für ein Entertainer er ist. Sie sind alle unsere Freunde, denen wir nichts absprechen wollen. Aber ich denke, die Art, wie Keith seine Tour zusammenstellt und die Musikalität, die hinter all seinen Liedern steckt, verdient definitiv Beachtung dieses Jahr.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wer sollte bester neuer Künstler des Jahres werden? Luke Bryan, Easton Corbin, Jerrod Nieman, Chris Young und die Zac Brown Band sind nominiert.

  • Phillip Sweet: Es ist schon verrückt, dass Zac gleichzeitig als neuer Künstler und Entertainer nominiert ist. Ich glaube, das hat es noch nie gegeben.
  • Karen Fairchild: Ich glaube auch, dass es das noch nie gegeben hat. Aber Zac hat ein erstaunliches Jahr hingelegt. Ich bin ein Fan von ihm. Ich denke, das gilt für uns alle. Daher gehe ich davon aus, dass er locker diese Kategorie für sich entscheidet. Sicher bin ich natürlich nicht, man weiß nie.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wo nehmt Ihr Eure Alben auf und warum?

  • Jimi Westbrook: Unser Co-Produzent Wayne Kirkpatrick hat ein großartiges Aufnahmestudio in Franklin, Tennessee. Es ist ganz weg vom Schuss, irgendwo im Wald draußen. Es ist ein großartiges Plätzchen. Ein sehr angenehmer Ort. Wir arbeiten dort schon seit vielen Jahren gerne. Es gibt Dir ein sehr warmes Gefühl, wenn Du dort bist. Das Studio ist auch hauptsächlich aus Holz errichtet. Es ist für uns ein sehr schöner Ort. Wir fühlen uns dort draußen total zuhause.
  • Little Big Town

    Friedrich Hog, Country.de: Wo schreibt Ihr Eure Lieder? Habt Ihr auch dafür ein spezielles Örtchen?

  • Jimi Westbrook: Oft schreiben wir dort im Aufnahmestudio. Für die neue Platte haben wir das ein wenig abgeändert.
  • Karen Fairchild: Wir schrieben „Little White Church“ in Kimberly’s Haus. „Why Oh Way“ schrieben wir in einem kleinen Schreiberaum bei Nashville, ganz nahe bei der Stadt, der kleine Ort heißt Berry Hill. Daher sind diesmal nicht alle Lieder im Aufnahmestudio geschrieben worden.
  • Kimberly Schlapman: Wir haben „Lean Into It“ in Karen’s Haus begonnen.
  • Karen Fairchild: Ich war schwanger, die Heizung in Wayne’s Studio war ein paar Wochen lang defekt und für eine Schwangere war es zu kalt, um ins Studio zu gehen um zu schreiben. Daher haben wir in einigen unserer Häuser geschrieben.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ihr seid derzeit super angesagt in Amerika. Plant Ihr für Europa und speziell Deutschland Konzerte?

  • Phillip Sweet: Oh, ja.
  • Jimi Westbrook: Das ist definitiv ein Ziel der Band und das war es seit Jahren. Jetzt tut sich so langsam eine Möglichkeit dahingehend auf. Wir vier und unser Team stecken derzeit die Köpfe zusammen, um zu erarbeiten, wie wir das hinbekommen können. Die Band ist sehr daran interessiert, wir würden es sehr gerne tun.
  • Kimberly Schlapman: Als Karen und ich an der Universität waren, unternahmen wir eine Tournee durch Deutschland. Mit der Gruppe, in der wir sangen, besuchten wir Frankfurt, Hamburg, Tuttlingen, Köln.
  • Karen Fairchild: Ist das dort, wo der Dom ist?
  • Friedrich Hog, Country.de: Ja, dort gibt es den Dom. Und hier in Ulm, wo ich gerade bin, steht der höchste Kirchturm der Welt.

  • Kimberly Schlapman: Es war sehr schön und ich kann es gar nicht erwarten, wieder rüber zu kommen.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wie hieß die Gruppe?

  • Karen Fairchild: Es war unser Universitäts-Chor der Samford Universität in Alabama.
  • Friedrich Hog, Country.de: Letzte Woche habe ich Miranda Lambert in der Schweiz gesehen bei der Country Night Gstaad. Vielleicht könnt Ihr auch mal mit den dortigen Veranstaltern reden.

  • Kimberly Schlapman: Ja, das machen wir.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wie würdet Ihr ein Little Big Town-Konzert beschreiben?

  • Jimi Westbrook: Viel Energie. Unsere Live-Auftritte sind definitiv das, wofür wir als Band leben. Das sind die Momente, die wir am meisten lieben. Unsere Lieder auf der Bühne zu präsentieren und mit den Fans persönlich Kontakt zu haben. Das sieht man auch, wenn wir live spielen. Da wird viel Energie frei. Wir geben auf der Bühne jeweils alles, was wir können.
  • Friedrich Hog, Country.de: Was war Euer großartigster Augenblick auf der Bühne?

  • Kimberly Schlapman: Mir fällt da die Show mit Lindey Buckingham von Fleetwood Mac ein. Wir haben mit ihm ein einstündiges Special gemacht für CMT, unseren Musik-Fernsehkanal. Die Energie auf jener Bühne ist schwer zu beschreiben, das siehst Du nicht jeden Tag. Das ist einer der erstaunlichsten Momente, den wir als Band je erlebt haben.
  • Friedrich Hog, Country.de: Ihr seid sehr engagiert für Eure Band. Habt Ihr Zeit für Hobbies?

  • Jimi Westbrook: Wir versuchen schon, Zeit für Hobbies zu finden. Wir spielen Golf, wenn wir auf Tour sind und sich die Möglichkeit bietet. Wenn die Zeit vorhanden ist, verziehen sich Phillip und ich, um Golf zu spielen. Die Mädels gehen dann einkaufen, sie sind gut im Shoppen.
  • Karen Fairchild: Kimberly und ich haben in Nashville einen Kurs belegt, Bar Class heißt das, eine Mischung aus Ballett und Yoga. Nichts, wo es ums Trinken geht. Wir trainieren ganz gerne, manche Leute meinen, wir würden an unseren juristischen Examen arbeiten, andere meinen, wir würden lernen, wie man ein guter Bartender wird.
  • Friedrich Hog, Country.de: Nachdem ich weiß, dass Ihr Euch bald auf Euer heutiges Konzert vorbereiten müsst, wünsche ich Euch einen großartigen Auftritt und ein super Publikum. Es hat riesig Spaß gemacht, mit Euch zu sprechen. Ich hoffe für Euch, dass Ihr einer großartigen Zukunft entgegengeht. Vielleicht gibt es noch etwas, das Ihr Eueren deutschen Fans sagen wollt?

  • Karen Fairchild: Es wäre schön, wenn Ihr uns auf www.littlebigtown.com besuchen würdet. Wer bei Twitter mitmacht, kann uns dort unter LBTMusic finden, auch bei Facebook bei Little Big Town. Behaltet uns im Auge, wir kommen nächstes Jahr rüber zu Euch. Versprochen.
  • Jimi Westbrook: Wir wollen Euch besuchen kommen.
  • Friedrich Hog, Country.de: Wir freuen uns auf Euch und darauf, Euch in Europa zu sehen, insbesondere in Deutschland. Schönen Auftritt für Euch heute Nacht und besten Dank.

  • Little Big Town: Wir danken Dir, bye bye.

 

   
The Reason Why
CD: „The Reason Why“
Veröffentlicht: 2010
Label: HumpHead (EMI)

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Trackliste:

01. The Reason Why
02. Runaway Train
03. Kiss Goodbye
04. Shut Up Train
05. Why, Oh Why
06. Little White Church
07. You Can’t Have Everything
08. All The Way Down
09. All Over Again
10. Rain On A Tin Roof
11. Life Rolls On
12. Lean Into It

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