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Ed Bruce

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Er verkörpert den Inbegriff des „Marlboro-Cowboy“, rein optisch und teilweise in der Musik. Er singt über Cowboys, den Westen, doch auch über Zwischenmenschliches. Und er hat natürlich in etlichen Filmen und TV-Serien als Schauspieler den Cowboy dargestellt. Sein Name: Ed Bruce.

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Geboren am 29. Dezember 1939 in Keiser, Arkansas, wuchs er in Memphis auf und nennt Tennessee daher seine Heimat. In dieser Stadt spielte die Musik bekanntlich eine wichtige Rolle, nicht allein des Labels Sun Records wegen. Bruce schrieb schon in ganz jungen Jahren Songs, weshalb er bei Sun Records vorsprach und auf das Interesse von Sam Phillips stieß. Der ließ ihn sein eigenes „Rock Boppin‘ Baby“ aufnehmen, brachte es als Single heraus, doch in jenen späten 1950er Jahren reichte es für Edward Bruce noch nicht – es war aber ein erster Schritt.

Ed Bruce

Als Songschreiber lief es besser. 1962 hatte Bruce das Glück, dass sein „Save Your Kisses For Me“ die Rückseite von Tommy Roe’s Millionseller „Sheila“ wurde. Derart ermutigt machte er sich auf nach Nashville und veröffentlichte sein „See The Big Man Cry“. Zwar konnte Bruce nicht punkten aber Charlie Louvin schaffte 1965 damit einen Top Ten Hit.

Kurzzeitig kehrte Bruce nach Memphis zurück, ehe er einen erneuten Anlauf in Nashville nahm, denn RCA hatte ihn unter Vertrag genommen. Jetzt nahm man Notiz vom Sänger Ed Bruce. „Walker Woods“ und seine Version des Monkees-Hits „Last Train To Clarksville“ verschafften ihm erste Platzierungen in den Billboard Charts.

Der Wechsel zu Monument Records und wenig später zu United Artists brachte ihn zunächst nicht entscheidend weiter, derweil seine Songs von Kollegen zu Hits gemacht wurden. Beispiele: Kenny Price mit dem Zungenbrecher „Northeast Arkansas Mississippi Country Bootlegger“, „The Man That Turned My Mama On“ mit Tanya Tucker und „Restless“ mit Crystal Gayle.

1975 dann „Mamas Don’t Let Your Babies Grow Up To Be Cowboys“. Obwohl Bruce selbst damit „nur“ Platz 15 erreichte dürfte es sein mit Abstand erfolgreichster Song sein, denn Willie Nelson & Waylon Jennings im Duett feierten damit eine Nr. 1. Mehr noch, dieser Song und seine Aussage brannten sich unauslöschlich in das Gedächtnis der Menschen ein. Damit hatte Ed Bruce „seinen“ Song für die Ewigkeit und auch sein Cowboy-Image. Die nachfolgende Single trug den bezeichnenden Titel „The Littlest Cowboy Rides Again“. 1977 wiederholten sich die Ereignisse für Bruce. Während er selbst mit „Texas When I Die“ nicht mal die Top Fifty schaffte, gelang Tanya Tucker wenig später ein Riesenhit damit.

Erst als Bruce 1980 bei MCA unterschrieb, konnte er einen für ihn typischen Sound etablieren. Lieder wie „Diane“, „The Last Cowboy Song“ (mit Willie Nelson als Gast). „Girls Women And Ladies“ und „(When You Fall) Everything’s A Waltz“ setzten den Standard für die von einem relaxten Instrumentalteppich getragene markante Stimme von Ed Bruce. 1981 gelang ihm endlich seine erste aber auch einzige Nr. 1: „You’re The Best Break This Ole Heart Ever Had“. Bruce behielt seinen hohen Standard mit „Ever Never Lovin‘ Me“, „My First Taste Of Texas“, „After All“, „You Turn Me On (Like A Radio)“ und „Nights“, seiner letzten Top 5. 1986 schaffte er im Duett mit Lynn Anderson und dem Titel „Fools For Each Other“ und solo mit „Quietly Crazy“ seine letzten Hits als Sänger.

Zu der Zeit war Ed Bruce längst ein gefragter Live Act geworden und als solcher auch in Deutschland unterwegs gewesen. Aber er hatte für die Zukunft anderweitig schon vorgesorgt. Dank seines Images als „Bilderbuch-Cowboy“ verpflichtete man ihn für Werbespots und als Schauspieler. Darin war er so erfolgreich, dass er für eine Reihe von Jahren keine Platten mehr machte und als Sänger kaum noch in Erscheinung trat. Man konnte Bruce in der auch in Deutschland ausgestrahlten TV Serie „Brett Maverick“ an der Seite von James Garner nahezu zwei Jahre erleben. Auch in den Serien „The Chisholms“ und „Walker Texas Ranger“ sowie in Filmen wie „The Last Days of Frank And Jesse James“ und „The Electric Horseman“ mit Robert Redford wirkte Bruce mit. Sogar in einigen Theater-Aufführungen konnte man Ed Bruce damals bewundern. Ende der 1980er Jahre profilierte sich Bruce als Gastgeber der beiden von TNN ausgestrahlten Sendungen „Trucking USA“ und „American Sports Cavalcade“.

Inzwischen lässt es der alte Haudegen deutlich ruhiger angehen. Als Sänger präsentierte er zuletzt zwei Gospel Alben – aber das ist auch schon wieder einige Jahre her: „Changed“ (2004) und „Sing About Jesus“ (2007). Die meiste Zeit verbringt er mit Ehefrau Judith und guten Freunden in seinem Blockhaus irgendwo draußen in den Hügeln und fachsimpelt über Sport, Pferde und Hunde. Mehr brauche er nach einem ausgefüllten Leben nun nicht mehr. Deshalb hat er auch seine Ranch „Home At Last“ verkauft, die Arbeit habe er zwar gern getan, doch die Knochen würden ihm die Belastung zunehmend übel nehmen.

In Europa und speziell in Deutschland hat Ed Bruce nach wie vor viele Fans, die immer wieder gern seinen Ratschlag hören: „Mamas Don’t Let Your Babies Grow Up To Be Cowboys“.

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