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Charlie Louvin

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Charlie Louvin war der jüngere von zwei Brüdern, die zunächst als The Louvin Brothers zu einem der einflussreichsten Duos der Country Music wurden, ehe er seine Solo-Karriere startete. Geboren als Charles Elzer Loudermilk am 7. Juli 1927 in Henegar, Alabama, wuchs Charlie Louvin zusammen mit sechs Geschwistern in einer streng gläubigen Familie auf dem Lande auf.

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Zum Alltag gehörte die Musik, insbesondere die Gospel Music. Schon in jungen Jahren fiel auf, wie gut die Stimmen von Charlie und seinem drei Jahre älteren Bruder Ira miteinander harmonierten. Ihre Karriere begann Anfang der 1940er Jahre als die beiden Brüder in einer Textilfabrik in Chattanooga Arbeit fanden und bei lokalen Veranstaltungen aus Duo auftraten. Ihr Repertoire bestand überwiegend aus Gospel Songs und Traditionals.

Charlie LouvinIhre Popularität wuchs durch regelmäßige Auftritte im Radio: Der 2. Weltkrieg stoppte das Duo zunächst, denn Charlie wurde noch wenige Wochen zum Wehrdienst eingezogen. Danach ging das Duo erst nach Knoxville, dann nach Memphis, weil sie dort bessere Auftrittsmöglichkeiten fanden. Ihren Unterhalt verdienten sie weitgehend als Postbedienstete. Erneut bremste der Krieg den Weg der Louvins, diesmal war es der Korea-Konflikt, der Charlie Louvin zu den Waffen rief. Auch diese Episode war nur von kurzer Dauer, dann kehrten die Beiden in ihren Heimatstaat zurück nach Birmingham.

Zwar hatten sie bereits einige Platten und Demos aufgenommen, doch mit Gospel Music tat sich nicht viel. Ein Sponsor brachte sie zum Umdenken, denn der soll in etwa gesagt haben: „Mit Gopsel Music kann man keinen Tabak verkaufen!“

Nchdem sich Ira und Charlie nun „The Louvin Brothers“ nannten und eigene Songs im Angebot hatten, nahm Capitol Records sie unter Vertrag.1955 und 1956 sorgten sie für Furore mit ihren Songs, die teilweise längst zu Klassikern geworden sind. Es begann mit „When I Stop Dreaming“ , einer Nr. 8. Direkt darauf folgte mit „I Don’t Believe You’ve Met My Baby“ ihre einzige Nr. 1. „Hoping That You’re Hoping“, „You’re Running Wild“ und „Cash On The Barrel Head“ schoben sich in die Top Ten. Noch im Jahr 1955 wurden die Louvin Brothers Mitglied der Grand Ole Opry.

Ihre Aufnahmen waren durch gehaltvolle Texte und vor allem durch ausgeprägten, geschliffenen Harmoniegesang gekennzeichnet. Damit sind sie zu Vorbildern von sehr vielen Musikern geworden, quer durch alle Musikrichtungen. Insbesondere Gram Parsons, Emmylou Harris und die Byrds hielten das Erbe der Louvin Brothers lebendig.

Weitere Klassiker der Louvins wurden „My Baby’s Gone“, „Knoxville Girl“ und „Must You Throw Dirt In My Face“, ihre letzte Notierung bei Billboard aus dem Jahr 1962. Danach ebbte ihre Popularität langsam ab, was nicht zuletzt am ungezügelten Temperament von Ira Louvin lag. Hinzu kam sein chronischer Alkoholismus, immer wieder verlor er die Kontrolle über seine Handlungen. Dabei zertrümmerte er aus Wut schon mal seine Mandoline auf der Bühne oder konnte gar nicht mehr auftreten. Seine dritte Ehefrau wusste sich nur noch mit einer Waffe gegen seine Handgreiflichkeiten zu schützen. Mehrere Schussverletzungen überlebte er so gerade noch. Am 20.6.1965 starben Ira Louvin und seine 4. Ehefrau bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Williamsburg, Missouri.

Ira und Charlie Louvin hatten sich bereits 1963 getrennt. Charlie Louvin begann eine Karriere als Solist und blieb bei Capitol Records. Bis Ende der 1970er Jahre gelangen ihm einige mittlere Hits, konnte sich aber nur noch mit folgenden Singles in den Top Twenty behaupten: „I Don’t Love You Anymore“ (Nr. 4), „See The Big Man Cry“ (Nr. 7), „You Finally Said Something Good (When You Said Goodbye)“ (Nr. 15), „Hey Daddy“ (Nr. 15), „What Are Those Things“ (Nr. 18), „Something To Brag About“ (Nr. 18) im Duett mit Melba Montgomery.

Ab den 1980er Jahren trat Charlie Louvin im kommerziellen Bereich der Country Music kaum noch in Erscheinung. Er blieb aber am und im Geschehen, denn immer wieder holten ihn Kollegen für eine Zusammenarbeit, er machte weiter Platten mit traditioneller Country Music, deren Verfechter er zeitlebens geblieben war. Auch in der Grand Ole Opry war er all die Jahre über zu Hause. Mit seiner bescheidenen Art und einer Gradlinigkeit, mit der er sich für das einsetzte, wovon er überzeugt war, genoss Louvin den Respekt und die Anerkennung aller Kollegen. Erstaunlich, mit welchen Projekten er sich noch im fortgeschrittenen Alter beschäftigte. Im Jahr 2008 erschienen die beiden bemerkenswerten Alben „Steps To Heaven“ und „Sings Murder Ballads And Disaster Songs“. 2010, kurz vor seinem Tod, gab es bei True North Records noch „The Battle Rages On“. Da war Charlie Louvin schon von einer Krebserkrankung gezeichnet, an deren Folgen er am 26. Januar 2011 in seinem Haus in Wartrace, Tennessee starb.

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