Interview mit Miranda Lambert
Am Tag vor den Country Music Awards in Nashville hatte Country.de die Gelegenheit zu einem Interview mit Miranda Lambert. Sie war gerade von der Probe ihres Duetts „Were We Us“ mit Keith Urban von der Bühne gekommen, die ihr sichtlich Spaß gemacht hatte. Am Tag darauf hat Miranda Lambert zum vierten Male den Award als beste Countrysängerin gewonnen.
Miranda Lambert erzählt über ihre Liebe zur Country Music, über das Songschreiben und dass sie immer noch nervös sei, wenn beispielsweise eine große Preisverleihung anstünde. Sie ist beeindruckt von der Musikalität der Time Jumpers und arbeitet intensiv mit ihrem Management an einer großen Tournee.
- Franz-Karl Opitz, Country.de: Miranda, ich habe Sie gestern beim Livekonzert der Time Jumpers getroffen. Ich hatte den Eindruck, dass die Musik, die doch ja sehr traditionell ist, Ihnen gut gefallen hat. Erzählen Sie von Ihrer Beziehung zu dieser Art von Country Music.
- Miranda Lambert: Wissen Sie, das war das erste Mal, dass ich die Gelegenheit hatte, die Time Jumpers zu sehen, und ihre Musik zu hören. Diese Musik hört sich so gut an, die macht einen richtig warm und als eine Band sind sie so eng beieinander, das kann man nicht vortäuschen und nicht einfach proben. Also, ich könnte mit meiner Band stundenlang proben, und das klänge nicht eingespielt und harmonisch. Die Time Jumpers sind wirklich was Besonderes.
- Miranda Lambert: Ja, das hat viel mit Erfahrung zu tun. Und so zu spielen, und individuell und kollektiv so gut zu sein, das kann man nicht vortäuschen. Kann man auch nicht kaufen. (lacht)
- Miranda Lambert: Oh, wirklich, die von dem Independent Label!
- Miranda Lambert: Ich glaube, ich bin im Leben weitergekommen. Wissen Sie, wenn ich Platten aufnehme, denke ich genau darüber nach, wo ich in meinem Leben nun bin, und in all den Jahren bin ich doch ruhiger geworden. Ich habe nicht mehr diese „Kick Your Ass“-Einstellung von früher, verstehen Sie, denn als ich dann merkte, dass die Leute mir zuhörten, da wurde mir klar, dass ich es nun ruhiger angehen lassen kann. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine Last von mir abgefallen ist. Ich habe diese Energie nun dafür verwandt, genauer auszudrücken, was mich wirklich bewegt. Ich brauche jetzt nicht mehr unglaublich intensiv nachdenken, was und worüber ich schreiben will. Ich setze mich hin und schreibe über die Dinge, die in meinen Leben jetzt gerade passieren. Alle zweieinhalb Jahre mache ich eine Platte, alle zweieinhalb Jahre bin ich an einem anderen Ort in meinem Leben und will besser werden.
- Miranda Lambert: Also, das ist eigentlich mir eingefallen. Ich mag den ganzen Pin-up-Teil daran, und nach außen ordentlich zu erscheinen, aber hinter verschlossenen Türen dann völlig durchzudrehen. Das spiegelt das Lied wieder, das ich zwar nicht geschrieben, aber wünschte, ich hätte es geschrieben, es war Kacey Musgraves. Wenn ich mir Lieder anhöre, höre ich sie mir wie ein Songwriter an, ich schreibe ja auch selbst. Und dann will ich auch Lieder aussuchen, die ganz anders sind, etwa so wie „Mama’s Broken Heart“. Aber das Video hat so viel Spaß gemacht. Ich meine, ich bin keine Schauspielerin und will auch keine werden, das macht mich eher nervös.
- Miranda Lambert: Nein, im Moment wirklich nicht. Das würde mich zu sehr stressen, ich kann ja kaum meine Liedtexte behalten, geschweige denn die eines Drehbuchs. (lacht laut)
- Miranda Lambert: Aber klar, ich bin aufgeregt. Ich werde immer nervös, das ist Live-Fernsehen, und nominiert zu sein. Klar, ich habe bereits Awards gewonnen, und wenn ich nie wieder einen bekäme, wäre ich trotzdem glücklich. Und doch: man arbeitet so hart, und gewinnen ist einfach herrlich. Aber wie gesagt, wenn ich daran denke, dass ich morgen mit Keith Urban auf der Bühne live singe, macht mich das schon nervös.
- Miranda Lambert: Country Music ist wirkliches Leben, es geht um die Realität. Und da es Geschichten erzählen bedeutet, erlebt man viel.
- Miranda Lambert: Nein, die Musik spielt schon eine Rolle, aber für mich sind die Texte wichtiger, das ist halt in der Country Music so.
- Miranda Lambert: Sage nie niemals, ich würde gerne mal rüber kommen. Aber man weiß auch nicht so genau, ob da ein Markt für einen ist. Hier in den Vereinigten Staaten baue ich mir jetzt gerade große Tourneen auf, mit richtig vielen Fans. Na, ja, meine Managerin ist Deutsche (sie heißt Marion Kraft und kommt aus Heidenheim!) und die findet dann vielleicht was für mich. (lacht)
Franz-Karl Opitz, Country.de: Meinen Sie, dass man alt werden muss, um so zu spielen?
Franz-Karl Opitz, Country.de: Miranda, ich habe Ihre erste CD, die Sie mit 16 gemacht haben …
Franz-Karl Opitz, Country.de: … ja, und dann alle weiteren, die Sie veröffentlicht haben, also vier. Ich habe meine Meinung zu Ihrer Entwicklung, aber wie sehen Sie denn selbst Ihre Entwicklung und die musikalische Richtung, die Sie gewählt haben?
Franz-Karl Opitz, Country.de: Ich muss Sie aber etwas zu dem Video „Mama’s Broken Heart“ fragen, das Sie aufgenommen haben, das mir sehr gut gefällt. Wer hatte denn die Idee dazu?
Franz-Karl Opitz, Country.de: Aber wenn man Sie in dem Video sieht, könnte man denken, dass es Ihnen Spaß macht. Sie wären ja nicht die erste, die dann doch eine Filmrolle annimmt, wenn eine Rolle angeboten würde.
Franz-Karl Opitz, Country.de: Miranda, nach dreimaligem Gewinn der besten Sängerin, sind Sie vor dem morgigen Tag überhaupt noch nervös?
Franz-Karl Opitz, Country.de: Für mich und unsere Leser, Miranda, bitte eine Definition von Country Music in einem oder zwei Sätzen.
Franz-Karl Opitz, Country.de: Heißt das, dass die Musik nicht so wichtig ist?
Franz-Karl Opitz, Country.de: Letzte Frage: werden Sie denn jemals auf Tournee nach Deutschland kommen?