Rob Heron & The Tea Pad Orchestra: Soul Of My City
Die britische Combo spielt Musik zwischen Ragtime, Blues, Rockabilly und Western Swing und legt mit ihrem neuen Album ein feines, rundes Werk ab. Im März sind sie auf Deutschland-Tour.
Okay, fangen wir heute mal etwas platt an: Rob Heron ist die britische Antwort auf Pokey LaFarge. Wie Letzterer spielen auch Rob und seine fünf Freunde Musik auf der Schnittstelle von Ragtime, Blues und Western Swing, dazu noch eine Portion Rockabilly. Zu ihren Einflüssen gehören so unterschiedliche Künstler wie Bob Wills, Django Reinhardt, George Jones oder Tom Waits.
Zwischen Ragtime, Blues und Western Swing
Angefangen hat ganze Projekt mit vier Freunden vor sieben Jahren an der Universität von Newcastle in Nordostengland. Aus der Band, die sich auf kleinen Bühnen in kleinen Clubs in Newcastle ihre ersten Sporen verdiente, ist ein Act geworden, der mittlerweile in Hallen und auf Festivals überall auf der Insel und auf dem Kontinent spielt. Und dabei stets neue Freunde gewinnt, denn die Männer sind eine richtig starke Live-Band. Mit Rob Heron (Gesang und Gitarre) spielen Ben Fitzgerald (Gitarre), Tom Cronin (Mandoline und Harmonika), Colin Nicholson (Akkordeon), Ted Harbot (Double Bass) und Paul Archibald (Drums) als „The Tea Pad Orchestra“.
Soul Of My City ist ihr vierter Longplayer und ganz durchdrungen von ihrer Musik. Traumwandlerisch sicher bewegen sie sich in den oben genannten Genrepfaden. Zum Enthusiasmus und der Unbekümmertheit mit der die Jungs diese Musik nicht nur zelebrieren, sondern leben, kommt auch eine gehörige Portion Frechheit, wie man sie eben im englischen Nordosten unweit der Grenze zu Schottland mitbekommt.
Bei „Lonely Boy In The Dole Queue“ wird gejodelt
Los geht’s mit einer programmatischen Ansage. Mit „Let’s Go Back in Time, Man“ wird gleich fetzig losgelegt. Wie überhaupt alle Stücke kraftvoll sind und langsamer als Midtempo wird es auch nie. Die Themen der Songs mit Titeln wie „There’s A Whole (Where My Pocket Used To Be)“, „Life Is A Drag“ oder „Drinking And Carrying On“ sind vielfältig und reichen von Transvestismus über Zeitreisen, Gepflegtes Trinken, chronischen Geldproblemen und Herzschmerz bis hin zur Auseinandersetzung mit der Gentrifizierung im Titeltrack „Soul Of The City“. Und das alles mit großer Ironie und überbordender Spielfreude dargeboten. Rob Heron lässt als Bandleader die Puppen tanzen. Und wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie tief er und die Jungs in diesem ur-amerikanischen Genre aufgehen: Bei „Lonely Boy In The Dole Queue“ wird kräftig Blue Yodel-mässig gejodelt!
Fazit: Eine gute Laune Band: Rob Heron ist ein souveräner Bandleader und „The Tea Pad Orchestra sind ein kommodes Orchester. Ihre Musik fußt auf historischen Quellen ist aber alles andere als antiquiert, sondern kraftvoll, einfallsreich und selbstironisch. Schöne Entdeckung!
Rob Heron & The Tea Pad Orchestra – Soul Of My City: Das Album
Titel: Soul Of My City
Künstler: Rob Heron & The Tea Pad Orchestra
Veröffentlichungstermin: 15. Februar 2019
Label: Tea Pad Recordings, Soulfood
Vertrieb: Cargo Records
Formate: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 33:57 Min.
Tracks: 12
Genre: Americana
Trackliste: (Soul Of My City)
01. Let’s Go Back In Time, Man
02. There’s A Hole (Where My Pocket Used To Be)
03. Life Is A Drag
04. Une Bouteille De Beaujolais
05. Holy Moly (I’m In Love Again)
06. One Letter Away From Lonely
07. Like A Cuckoo
08. Fool Talkin‘ Man
09. Drinking & Carrying On
10. Soul Of My City
11. Lonely Boy In The Dole Queue
12. Double Meaning, Double Entendre
Rob Heron & The Tea Pad Orchestra auf Deutschland-Tour
09.03.2019 — Hamburg, Deutschland, Nochtwache
12.03.2019 — Krefeld, Deutschland, Kulturrampe
15.03.2019 — Crailsheim, Deutschland, 7180-Bar
16.03.2019 — Stuttgart, Deutschland, Rakete
18.03.2019 — Zürich, Schweiz, El Lokal
Hamburg, Krefeld, Crailsheim und Stuttgart stehen im Tourplan. In der Schweiz trifft man die Band in Zürich an. Tickets für die Konzerte sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich.