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Chatham County Line: Sharing The Covers

Ganz entspannt haben die vier Herren aus Raleigh, North Carolina, ein schönes Album voll mit Coverversionen u.a. von den Stanley Brothers, Tom Petty und John Lennon aufgenommen.

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Chatham County Line - Sharing The Covers Chatham County Line - Sharing The Covers. Bildrechte: Yep Roc

Schon die ersten Takte, es wird lustig ziellos rumgeklimpert – zeigen, worauf es bei diesem Album hinausläuft. Auf jede Menge Spaß, Verehrung von großen Kollegen und die Gabe, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Denn was dann mit einem kräftigen „one-two-three-four“ eingezählt wird, ist eine flotte Bluegrass-Coverversion von Wilcos „I Got You (At The End Of The Century)“. Damit ist die Richtung vorgegeben für 13 Songpretiosen, die die vier Jungs von Chatham County Line mit ihrem Album Sharing The Covers der Welt schenken.

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Stets haben die Musiker auf ihren Konzerten ein, zwei Coverversionen mit im Gepäck. Und so kam es, dass über die Jahre viele Fans nach den Konzerten fragten, auf welchem Album, denn dieser oder jener Song zu finden sei. Ermüdet vom ewigen Verweis, den gebe es nur auf Youtube, nutzte man eine Tourpause um sich schnurstracks in das Overdub Lane Studio in Durham zu begeben, in dem man den Albumerstling „Wildwood“ gemischt hatte und nahm mit Tontechniker Chris Boerner, der auch für ihren Live-Sound verantwortlich zeichnet, die 13 Songs auf. „Noch ein lustiges Bild dazu von uns und das Album war fertig“, erinnert sich Sänger und Gitarrist Dave Wilson.

Die Lust am Covern hat auch mit der Lust zu tun, Genregrenzen zu überschreiten. Schließlich ist die Gruppe 1999 aus der Country-Rock-Band „Stillhouse“ entstanden. „Wir liebten Bluegrassmusik, also wollten wir sie spielen, allerdings waren wir überhaupt nicht geübt darin“, blickt Wilson zurück zu den Anfängen. Also nannten sie ihre Musik damals „Guerilla-Blugrass“. „Wir waren eine Art Americana-Band ohne Drums oder eine Rock’n’Roll-Band, die nicht einstöpselt.“ Glaubte ihnen am Anfang keiner, dass sie eine Bluegrass-Band sind, so sind sie nun mehr als 15 Jahre nach ihrem Debüt als eine der wichtigsten Vertreter moderner Bluegrassmusik anerkannt.

Und mit all dieser Routine und Spielfertigkeit sowie mit einer überbordenden Spielfreude widmen sie sich auf „Sharing The Covers“ neben Folk- und Bluegrass-Stücken von Carter Stanley (Think What You’ve Done), Alton Demore (Lay Down My Old Guitar) und John Hartford (Tear Down The Grand Ole Opry) auch Songs der Rolling Stones (The Last Time) und Tom Petty (You Don’t Kow How It Feels). Und jedes der Covers funktioniert auf seine Art fabelhaft. Da wirkt nichts verkleidet oder bemüht, sondern ganz selbstverständlich. Besonders bewegend und einer der Höhepunkte des Longplayers ist ihre Version von John Lennons „Watching The Wheels“. Was bei Lennon stoisch-amüsiert war, kommt hier zusätzlich mit viel Wehmut rüber, schließlich war das einer der letzten Songs, die der Ex-Beatle vor seinem gewaltsamen Tod aufgenommen hatte.

Das Quartett beherrscht also auch die leisen Töne. Nur einen klitzekleinen Schönheitsfehler hat der Schreiber dieser Zeilen bei diesem Projekt ausgemacht. Auch weiterhin werden die Jungs auf die Nachfrage nach ihrer wunderbaren Version von Bob Dylans „Crash On The Levee (Down In The Flood)“ auf Youtube verweisen müssen. Denn der Titel fehlt in der ansonsten wunderbaren und hörenswerten Sammlung.

Fazit: Ein Großartiges Album. Voller Liebe zum Genre, voller Verehrung für die Kollegen, voller Witz und voller Hingabe. Die Jungs von Chatham County Line haben sich erneut selbst übertroffen. Zeigt in toller Manier auf, was man mit Bluegrass alles machen kann!

Chatham County Line – Sharing The Covers: Das Album

Chatham County Line - Sharing The Covers

Titel: Sharing The Covers
Künstler: Chatham County Line
Veröffentlichungstermin: 8. März 2019
Label: Yep Roc
Vertrieb: H’art
Formate: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 42:13 Min.
Tracks: 13
Genre: Bluegrass

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Trackliste: (Sharing The Covers)

01. I Got You (At The End Of The Century) – Wilco
02. People Gonna Talk – James Hunter
03. Walk Don’t Run – Johnny Smith
04. My Baby’s Gone – Hazel Houser
05. Bumblebee – Leo Kottke
06. Think I’m In Love – Beck
07. You Don’t Know How It Feels – Tom Petty
08. Girl On The Billboard – Walter Haynes, Hank Mills
09. Think Of What You’ve Done – Carter Stanley
10. Watching The Wheels – John Lennon
11. Tear Down The Grand Ole Opry – John Hartford, Tut Taylor
12. The Last Time – Mick Jagger, Keith Richards
13. Lay Down My Old Guitar – Alton Delmore

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Über Thomas Waldherr (806 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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