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Jim White: Misfit’s Jubilee

Der Americana-Außenseiter legt jetzt erst recht die Finger in die Wunden der amerikanischen Lebenslügen.

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Jim White - Misfit's Jubilee Jim White - Misfit's Jubilee. Bildrechte: Loose Music (Rough Trade)

Er ist Außenseiter und Legende des Americana zugleich. Außenseiter, weil er wie kein anderer auf die bösen Widersprüche des amerikanischen Südens hinweist und Legende weil er das nun fast 30 Jahre äußerst kreativ, konsequent und respektabel macht. Wo mancher Americana-Musiker um des lieben Friedens willen sich durch diese Widersprüche laviert, da geht Jim White immer wieder einen Schritt weiter.

White benennt die amerikanischen Widersprüche

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Legendär sein Album „The Mysterious Tale of How I Shouted‚ Wrong-Eyed Jesus!“ nach dem im Jahr 2003 ein Film benannt wurde, der seine Sicht des Südens darlegt und das Verhältnis zwischen christlicher Religion und Countrymusik zum Thema hat. White nimmt uns im Film mit zu bizarren Pfingstler-Gottesdiensten mit strafendem Gott und klingender E-Gitarre. White ist im Süden der USA mit Gospelmusik aufgewachsen und so ist die Auseinandersetzung mit den Widersprüchen, Mythen und dunklen Seiten dieses Landstrichs sein Lebensthema.

Verlierer und Verfolgte

Und so entwirft er auf seinem neuen Album Misfit’s Jubilee ein Panorama Amerikas als Welt der Verlierer, Verfolgten und Verstoßenen. „Monkey In A Silo“ bietet beispielsweise einen Einblick in die drogenabhängige Psyche eines jugendlichen Drogenschmugglers. „Highway Of Los Hats“ zeigt einen verliebten Verlierer auf der Flucht vor dem Gesetz. Whites gekonnten Songkonstruktion stellt hier Kostproben realer Verfolgungsjagden der US-Polizei den Klischees des Southern Rock gegenüber. Ebenso meisterlich wie effektiv. Selten wurde auf diesem Niveau Realität und Klischees des Südens gegeneinander gestellt.

Doch White tritt keinesfalls in die „Kritikaster des Abgründigen“-Falle. Das 80er-Jahre-Indie-Folk-Rock-Stück „The Sum of What We Been“ und das klaviergetriebene „Mystery of You“ sind fast schon leichtfüßige und eingängige Stücke.

Anklage des traurigen Zustands Amerikas

Aber allzu lange gönnt uns White diese Entspannung nicht. Denn „The Divided States of America“ ist eine vernichtende Anklage gegen den traurigen Zustand Amerikas und benennt das Übel, das derzeit in den USA herrscht.

„Misfit’s Jubilee“ basiert auf einer Reihe von Original-Songs, die White über mehrere Jahrzehnte hinweg verfasst hat. Jetzt hat er endlich den Rahmen gefunden, in dem sie zusammen auf ein Album passen. Es ist sein böser Gruß an seine Nation, die trotz der Abwahl Trumps weiterhin tief gespalten und keineswegs befriedet ist.

Fazit: White gehört zu den Künstlern des Southern Gothic, schon vor Jahren die Probleme benannt haben, die zur Krise in den USA beigetragen haben. Ein wichtiges Album eines der wichtigsten Americana-Musiker!

Jim White – Misfit’s Jubilee: Das Album

Jim White - Misfit's Jubilee

Titel: Misfit’s Jubilee
Künstler: Jim White
Veröffentlichungstermin: 30. Oktober 2020
Label: Loose Music (Rough Trade)
Format: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 45:34 Min.
Tracks: 10
Genre: Americana

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Trackliste: (Misfit’s Jubilee)

01. Monkey In A silo
02. Wonders Never Cease
03. The Sum Of What We’ve Been
04. Where Would I Be?
05. Smart Ass Reply
06. The Mystery Of You
07. Highway Of Lost Hats
08. Fighting My Ghosts Again
09. My life’s A Stolen Picture
10. The Divided States Of America

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Über Thomas Waldherr (804 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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