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Gelungene Rückkehr der guten Freundinnen

Madison Violet schenken ihren Fans in Aschaffenburg einen schönen und unterhaltsamen Abend. Markus Rill und Maik Garthe bereiten im Vorprogramm den Boden für bestes kanadisches Country-Folk-Pop-Entertainment.

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Madison Violet in Aschaffenburg Madison Violet in Aschaffenburg. Bildrechte: Thomas Waldherr (Country.de)

Sie sind einfach großartige Entertainerinnen: Lisa MacIsaac und Brenley MacEachern verstehen es, Menschen bestens zu unterhalten, aber dabei auch immer ein bisschen Nachdenklichkeit einzustreuen. Auch die beiden Kanadierinnen stehen somit schon seit geraumer Zeit für Unterhaltung mit Haltung, sind dabei unprätentiös und nahbar. Und darum haben sie sich auf ihren zahlreichen Deutschland-Tourneen über die Jahre auch eine große Fangemeinde hierzulande erspielt.

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Davon konnte man sich gerade auch wieder bei ihrem Gastspiel im Aschaffenburger Colos-Saal überzeugen. Im ordentlich gefüllten Saal waren die treuen Fans in der Mehrzahl und so entstand von Anfang an eine intime, vertrauensvolle Atmosphäre. Wie unter guten Freundinnen und Freunden. Alle freuten sich, die beiden Musikerinnen nach der Corona-Pause endlich wiederzusehen.

Markus Rill und Maik Garthe als Support Act

Doch bevor die beiden die Bühne enterten, war erstmal Americana „made in Germany“ angesagt. Lokalmatador Markus Rill, ganz in der Nähe in Goldbach aufgewachsen, trug mit Unterstützung von Maik Garthe einige seiner Songs vor. Wie kaum einem anderen gelingt es Rill, das Country- und Americana-Idiom in textlicher und musikalischer Hinsicht auf eigene und gesellschaftliche Befindlichkeiten anzuwenden. Besonders deutlich wird das an diesem Abend, als er den Song „Country Town“ anstimmt. Denn Goldbach ist für einen Heranwachsenden auch nicht viel anders als eine amerikanische „Small Town“ wie sie beispielsweise ein Bruce Springsteen in „My Hometown“ besingt. Wie man anhand seiner Musik sich scheinbar in ganz andere, fremde Welten begeben kann, drückt Rill dann mit seinem Song „My Rocket Ship“ wunderbar eingängig aus. Der Auftritt der beiden macht großen Spaß und wird mit viel Applaus belohnt.

Gute Unterhaltung mit Haltung

Der Boden ist also bestens bereitet für die Hauptakteurinnen des Abends. Schon beim zweiten Song von Madison Violet singt alles mit. Kein Wunder, „Ohio“ ist schließlich einer ihrer bekanntesten Songs und hat eine schöne, langsame, aber eingängige Melodie. Bitter-Zart ist dagegen Sweet Desperado“ gehalten. Ebenso wie „The Sycamore“, der über Einsamkeit erzählt und von privaten Erlebnissen inspiriert ist.

Dazwischen aber auch immer wieder schnelle Nummern wie „Cindy, Cindy“, das Lied über ein Mädchen aus der „Small Town“ Rockingham. Eine Folk-Country-Nummer, die richtig Laune macht und von den beiden perfekt dargeboten wird. Lisas eingängige Hookline auf der Fiddle treibt das Stück voran und die Stimmung steigt. Die beiden, unterstützt von Jake Zapotoczny an Keyboard, Bass und Gitarre, verstehen es, schnellere und langsamere Stücke gut zu mischen. Dazu streuen sie immer wieder persönliche Geschichten ein, die oftmals zu den Songs führen. So wie bei „Not Enough Time“. Hier war der Unfalltod einer Nichte MacEacherns der Anlass, dieses Lied zu schreiben. Oder Lisa erzählt über ein lang zurückliegendes Casting und wie sie es als junge Frau hinschmiss, weil sexistische Posen verlangt wurden.

Bei ihren Ansagen flechten sie immer wieder ein paar Brocken Deutsch ein, was lustig klingt. Große Gefühle stehen dagegen im Song „These Ships“ im Mittelpunkt. Er erzählt von zwei Menschen, die sich verstehen, einig sind und merken, dass sie zusammengehören. Aber auch hier lädt die treibende, gefällige Musik zum mitsingen und -klatschen ein.

Musizieren unter Freunden

Und das Konzert biegt dann langsam in die Zielgerade ein, wenn „Come As You Are“ und „Crying“ erklingen, letzteres im perfekten Harmoniegesang dargeboten. Wie viel Spaß sie an der Musik haben, und wie sehr sie ihr Publikum auch einfach gut unterhalten wollen, zeigt sich auch darin, dass sie immer mal wieder ein Cover spielen. Im Haupt-Set ist es der Steve Miller Band-Hit „The Joker“, bei den Zugaben erklingt der Leo Sayer-Popklassiker „You Make Me Feel Like Dancing“. Bei der Zugabe sitzen die beiden dann auf der Bühnenkante und die Fans kommen ganz nah ran. Und tatsächlich ist das ein Moment der Freundschaft zwischen Musikerinnen und Fans, der ganz wunderbar wärmt, ehe es nach einem schönen Konzert wieder hinaus in die kalte Aschaffenburger Nacht geht.

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Über Thomas Waldherr (806 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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