Willie Nelson: Naked Willie
Seit über 50 Jahren mischt er mit, die Rede ist von keinem geringeren als Willie Nelson. In guten Jahren schaffte er es sogar mehr als drei Alben pro Jahr zu veröffentlichen. Doch weit gefehlt der denkt, dass die Alben deswegen keine Qualität besitzen. Ganz im Gegenteil, die Country-Ikone ist immer sehr bedacht vorgegangen, um nicht am Ende in der Mittelmäßigkeit zu verschwinden.
So geschehen auch beim aktuellen Silberling „Naked Willie“. Songs die Willie Nelson Ende der 1960er im Studio von Chet Atkins (RCA) eingesungen hat. Damals noch mit orchestraler Begleitung – dem sehr mainstreamlastigen „Nashville Sound“. Genau diesen „Nashville-Pop-Sound“ hat man jetzt entfernt und herausgekommen sind grandiose Aufnahmen, die ganz dem Titel des Album gerecht werden – halt „nackt“, ohne Schnörkel, ganz Willie Nelson!
Die Idee, den alten Aufnahmen wieder den typischen Nelson-Sound zu verpassen, hatte Willie Nelson zusammen mit seinem alten Kumpel und Weggefährten, dem Mundharmonikaspieler Mickey Raphael. Diese Zusammenarbeit hat sich schlussendlich ausgezahlt. Keine unnützen Streicher mehr, keine Bläsersätze, die einen guten Countrysong den Garaus machen. Schnörkellose Country Music mit Seele, die den einzigartigen Willie Nelson von seiner besten Seite zeigen. Nur drei der 17 Tracks stammen nicht aus der Feder der Country-Ikone. „Bring Me Sunshine“, Johnny One Time“ und „Sunday Mornin‘ Comin Down“ sind Fremdkompositionen, die aber von Nelson gesungen werden, als ob es seine eigenen wären.
Fazit: Zwar nichts Neues, aber der „nackte“ Willie Nelson überzeugt auf ganzer Linie. Musikalisch ein Leckerbissen, der nicht nur eingefleischte Nelson-Fans anspricht, sondern grundlegend überzeugt. Ein wirkliches Meisterwerk.
Trackliste:
01. Bring Me Sunshine |