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Billy Ray Cyrus: Ein „Instinkt-Täter“

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Der am 25. August 1961 in Flatwoods, Kentucky als William Ray Cyrus geborene Künstler ist ein „Instinkt-Täter“. Zwar hat das Wort „Täter“ eigentlich einen negativen Touch, doch ist hier genau das Gegenteil gemeint. Als Billy Ray Cyrus vertraute er stets nur seinem Instinkt, wenn es darum ging, wichtige Entscheidungen für seine Karriere zu treffen, seit er diese mit einem gehörigen Paukenschlag im Jahre 1992 startete.

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Eine bemerkenswerte Karriere, die ihn über manche Windungen, durch Täler und über Berge führte. Mit seinem aktuellen Album „Back To Tennessee“, dessen Veröffentlichung aus unterschiedlichen Gründen mehrfach verschoben wurde, kehrt er musikalisch dorthin zurück, wo Alles begann.

Billy Ray CyrusIch erinnere mich sehr gut an 1992. Bei einem Urlaub in den USA erlebte ich einen regelrechten Hype um einen gut aussehenden Newcomer aus Kentucky, der mit dem Song „Achy Breaky Heart“ die Country-Szene aufmischte. Überall und rund um die Uhr war dieser Song zu hören. Ob in Discos oder bei den Linedancern und erst recht auf jeder Party war dieser rhythmische, ins Ohr und in die Beine gehende Song angesagt.

Und beileibe nicht nur bei Country-Events. Clever wurde auch ein gleichnamiger Tanz aus der Taufe gehoben, der sich allerdings auf Dauer nicht durchsetzen konnte. Fünf Wochen blockierte Cryus mit „Achy Breaky Heart“ die Spitze der US-Country-Charts, das Debütalbum „Some Gave All“ ging mehr als 20 Millionen mal über die Ladentische, davon 9 Millionen allein in den USA.

Einen kommerziell annähernd gleichen Erfolg konnte Billy Ray Cyrus danach nicht mehr erzielen – seiner Karriere hat dies abeer keinerlei Abbruch getan.

Für die Traditionalisten der Country-Szene war „Achy Breaky Heart“ starker Tobak. Kritik musste sich Billy Ray Cyrus reichlich gefallen lassen. Ablehnung, Verteufelungen, sie konnten den Erfolg nicht aufhalten. Leicht sei es für ihn nicht gewesen, zugesetzt habe es ihm schon, gestand Cyrus Jahre später. Dabei hatte er doch nur einem guten, eingängigen Song eine Stimme und ein Gesicht gegeben und damit die Früchte einer harten und entbehrungsreichen Zeit geerntet. Das Album „Some Gave All“ enthielt durchaus Songs, die die Wurzeln des Künstlers offenbaren Neben dem Titelsong vor allem „She’s Not Cryin‘ Anymore“, „Could’ve Been Me“ und „I’m So Miserable“. Die hatte er, teils noch mit seiner ersten Frau, geschrieben als es ihm besonders dreckig ging. Richtig ansprechende Songs, die ein wenig vom übermächtigen „Achy Breaky Heart“ erdrückt wurden. Cyrus deutete mit diesem Album schon an, dass er sich nicht in eine Schublade würde ablegen lassen. Der Mann liebt Musik ganz allgemein und denkt nicht in Kategorien.

Ich lernte Billy Ray Cyrus einige Jahre später (als er „Trail Of Tears“ mit Tom Astor im Duett aufnahm) als einen selbstbewussten, selbstkritischen Menschen kennen, der durchaus Zweifel gehegt hatte, ob denn der von ihm eingeschlagene Weg, von dem ihm durchaus auch abgeraten worden war, richtig sein würde. Es ist ein schmaler Grat im Leben, wenn es darum geht, Ratschläge ebenso wie Warnungen richtig einzuschätzen und mit den eigenen Fähigkeiten und Wünschen abzustimmen. „Ohne Hilfe schaffst du das kaum“, meinte Cyrus. „Ich hatte das Glück, zum jeweils richtigen Zeitpunkt den Zuspruch zu bekommen, der mich aufbaute und weiterbrachte.“

Da gab es zunächst seinen Vater Ron Cyrus, der selbst als Hobby-Musiker tätig war. Wenn man aus der Gegend in Kentucky kommt, wächst man mit Country, Bluegrass und Gospel auf. Cyrus schloss zunächst die Schulausbildung ab, ehe er sich dann für die Musik als seine Zukunft entschloss. Vermutlich bedeutete dies den härteren und risikoreicheren Weg. Auch wenn sich ein ganzes Jahrzehnt lang nichts Nennenswertes in Sachen Karriere tat, Cyrus setzte auf sein Gefühl, dass da doch etwas gehen könnte. Ausdauer und Hartnäckigkeit wurden belohnt und die Jahre in Bars und Honky Tonks erwiesen sich als wichtige Erfahrung. Billy Ray Cyrus bekam einen Plattenvertrag bei Polygram/Mercury mit dem eingangs bereits erwähnten durchschlagenden Erfolg. Ein Paukenschlag wie Donnerhall. Das Album „Some Gave All“ stieg sowohl in den Country Charts als auch in den Top 200 (alle Kategorien) auf Platz 1 ein und hielt sich dort für sage und schreibe 34 bzw. 17 Wochen.

Damit hatte Cyrus gleich seinen kommerziell erfolgreichsten Karriere-Abschnitt erreicht – es wäre auch vermessen, anzunehmen, es werde so auch weiter gehen. Natürlich blieb der Künstler im Focus, natürlich feierte er auch weitere Hits aber es gab auch Phasen, in denen der Sänger Billy Ray Cyrus in den Charts nicht mehr auftauchte – erfolglos hingegen war er deshalb nicht. Die Erfolge stellten sich anderweitig ein.

Es waren Stars wie Carl Perkins, Waylon Jennings und sogar Bruce Springsteen sowie vor allem Johnny Cash gewesen, die Cyrus Feuerschutz gaben und ihn aufbauten. „Wenn du von solchen Größen aufgemuntert wirst, wenn die dir sagen, mach dein Ding, lass dich weder beirren noch verunsichern, dann ist das wie Medizin. Die kannten ja eine solche Situation aus eigener Erfahrung. Johnny Cash hat mir schon 1992 gesagt, nur du kennst deine Situation, du weißt, was du kannst und was du willst. Such dir Leute, die dich darin bestärken und dich weiter bringen können. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre ich vermutlich nicht dort, wo ich heute bin.“

Mit dem gewaltigen Erfolg im Rücken konnte es sich Billy Ray Cyrus erlauben, bei seinen Plattenproduktionen ein wenig zu experimentieren. Das führte zu dem für mich bisher besten Album „Trail Of Tears“., das von der Kritik generell hoch gelobt wurde. Kommerziell gesehen blieb das Album blass, auch der Titelsong kam nicht über Platz 69 hinaus. Mit dem Titelsong unterstrich Cyrus vor allem sein Qualitäten als Songschreiber. Schon für „Some Gave All“ steuerte er mehr als die Hälfte der Songs bei, bis heute kann sich der Sänger Cyrus auf den Songschreiber Cyrus voll verlassen.

Über mehrere Label und Hits wie „Storm In The Heartland“, „It’s All The Same To Me“, „Busy Man“ oder „You Won’t Be Lonely Now” ging es hinüber ins neue Jahrtausend. Für einige Jahre wandte sich Cyrus der Gospel Music zu, ehe er 2007 mit „Wanna Be Your Joe“ sein Comeback als Countrysänger feierte. Ein Hit freilich blieb ihm noch verwehrt. Das soll sich mit „Back To Tennessee“ jetzt ändern. (siehe Rezension des Albums).

Der clevere Billy Ray Cyrus folgte auch nach seinem Durchbruch als Sänger weiter seinem Instinkt. Er verließ sich nicht auf diese Standbein sondern baute sich daneben eine Karriere als Schauspieler auf. Dabei half ihm sicher sein attraktives Äußeres aber auch die Neugier, eigene Grenzen auszutesten und die Risikobereitschaft, Neues in Angriff zu nehmen. Nachdem er 1995 in dieses Metier schnuppern konnte, übernahm er 2001 die Rolle des Dr. Clint Cassidy in der TV-Serie „Doc“. Weitere Rollen in Film und Fernsehen folgten und ließen ihm wenig Zeit für die Karriere als Sänger. Auch auf der Bühne stand Cyrus seinen Mann im Musical „Annie Get Your Gun“ begeisterte er in der Rolle des Frank Butler im kanadischen Toronto monatelang das Publikum. Und dann natürlich „Hannah Montana“ – so etwas wie ein modernes Märchen. Die Hauptrolle in der auch bei uns ungemein beliebten Walt Disney Produktion spielt niemand anders als seine Tochter Miley Cyrus. Daddy Billy Ray spielt auch in der Serie ihren Vater. Natürlich ist er stolz auf seine Tochter, die der derzeit wohl bekannteste Teenager der Welt ist. In Kürze kommt übrigens der Film zur Serie auch in die bundesdeutschen Kinos. Für 2010 dürfen wir den Streifen „The Spy Next Door“ erwarten, in dem Cyrus an der Seite von Jackie Chan eine Hauptrolle übernommen hat.

Dem Familienmenschen Billy Ray Cyrus, der unterdessen in Los Angeles seine Zelte aufgeschlagen hat, kommen diese Gegebenheiten natürlich entgegen. Seine enge Bindung an das Elternhaus haben wir schon erwähnt. Zwar ging seine erste Ehe mit Cindy Smith in die Brüche, dafür scheint er an der Seite von Leticia Finley, mit der er seit 1992 verheiratet ist, dauerhaft sein Glück gefunden zu haben. Gemeinsam haben sie 3 Kinder (darunter auch Destiny Hope alias Miley als älteste Tochter), zwei adoptierte Stiefkinder sowie einen Sohn aus einer früheren Verbindung. Gemeinsam präsentieren sie sich als eine rundum glückliche, intakte Groß-Familie. Wenn man dann auch noch teilweise zumindest beruflich im ähnlichen Genre erfolgreich ist, sollte das Glück vollkommen sein. Billy Ray Cyrus ist sich dessen durchaus bewusst: „Ich danke dem Allmächtigen, dass er mir das Talent mit auf den Lebensweg gegeben und mir die Kraft gegeben hat, dieses Talent auch zu nutzen. Ich habe eine intakte Familie, es läuft alles in geordneten Bahnen. Ich bin einfach ein glücklicher und dankbarer Mensch.“

Der „Instinkt-Täter“ kehrt mit dem aktuellen Album – wie es so schön heißt – an den Tatort zurück. Wieder folgt er seinem Instinkt, der ihn zwar nicht immer das Richtige hat tun lassen, auf den er sich in den entscheidenden Situationen aber hat verlassen können. Deshalb kann es nur heißen „Welcome back Mr. Billy Ray Cyrus!“

Die CD Back To Tennessee – Bestellen, Format, VÖ. und Label:

   
Billy Ray Cyrus: Back To Tennessee
CD: „Back To Tennessee“
Erscheinungsdatum: 2009
Label: Disney (EMI)

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Trackliste:

01. Ready Set Don’t Go (mit Miley Cyrus)
02. Back To Tennessee
03. Thrillbilly
04. He’s Mine
05. Somebody Said A Prayer
06. A Good Day
07. I Could Be The One
08. Like Nothing Else
09. Country As Country Can Be
10. Love Is The Lesson
11. Give It To Somebody
12. Real Gone
13. Butterfly Fly Away (mit Miley Cyrus)
14. Over The Rainbow

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