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Sammy Kershaw: Better Than I Used To Be

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Louisiana-Cowboy Sammy Kershaw legt nach vier Jahren mit „Better Than I Used To Be“ mal wieder ein neues Album vor. Zwar ist in der Zwischenzeit einiges in Kershaws Privat- und Berufsleben passiert – die Platte knüpft jedoch mit ihrer gefälligen Mischung aus Country, Honky-Tonk und langsamen Balladen fast nahtlos an die Musik seiner erfolgreichsten Alben an.

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Anders als bei uns sind in den USA die Grenzen zwischen Politik und Showbusiness stets fließend gewesen, da muss man gar nicht Ronald Reagan oder Arnold Schwarzenegger bemühen. Auch die Musikbranche hatte stets ihren Anteil daran, man denke nur an den singenden Gouverneur von Louisiana, Jimmie Davies (You Are My Sunshine). Und heutzutage werden ja beispielsweise John Mellencamp immer wieder mal politische Ambitionen unterstellt und Cindy Bullens kandidiert als Demokratin in Maine für den Senat ihres Heimatdistrikts.

Auch Countrysänger Sammy Kershaw bemüht sich schon seit einigen Jahren um den Start ins Politikerleben und tritt damit in die Fußstapfen von Davies, dem ehemaligen Gouverneur seines Heimatstaates, der ja aufgrund seiner musikalischen Meriten auch in die „Country Music Hall Of Fame“ berufen wurde.

Der mittlerweile 52-jährige Kershaw wurde schon als Teenager Berufsmusiker und spielte u.a. für George Jones. Ende der 1980er stieg er wegen Drogenproblemen und finanziellen Schwierigkeiten aus dem Musikbusiness aus, um Anfang der 1990er Jahre um so erfolgreicher wiederzukehren. Sein 1991er Album „Don’t Go Near The Water“ und das daraus ausgekoppelte „Cadillac Style“ sowie die Nachfolge-Platte „Haunted Heart“ waren sehr erfolgreich. „Don’t Know She’s Beautiful“ wurde zu seinem ersten Nummer-1-Hit.

Es folgten weitere erfolgreiche Alben und Singles sowie die Heirat mit seiner Musiker-Kollegin Lorrie Morgan, ehe er 2007 in die Privatinsolvenz gehen musste und erstmals als republikanischer Kandidat – aber außerhalb des Parteiestablishments – für das Amt des Lieutenant Govenor seines Heimatstaates Louisiana antrat. Trotz der Niederlage gegen den heutigen Bürgermeister von New Orleans Mitch Landrieu verbuchte er mit rund dreißig Prozent der Stimmen einen Achtungserfolg. Zuletzt betätigte er sich als Sprecher der Non-Profit-Organisation protectourcoastline.org, die den von der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko existentiell bedrohten Fischern und Krabbenfarmern der amerikanischen Südküste helfen will. Nun tritt er im Herbst erneut zur Wahl des Lieutenant Govenors an.

Das er bei all diesem Engagement noch Zeit hat, eine Platte aufzunehmen, ist weit davon entfernt, als Wahlkampfgag bezeichnet werden zu können. Denn dafür ist sein neues Album „Better Than I Used To Be“ viel zu gut, sein musikalisches Anliegen zu ernsthaft. Kershaw, ein entfernter Verwandter des bekannten Cajun-Geigers Doug Kershaw, ist ein Vollblutmusiker und geht mit großem Engagement zu Werke. Das Ergebnis ist ein lässig-groovender Silberling. „Ich glaube, dass man es in die Nähe meines zweiten Albums „Haunted Heart“ einordnen kann“, bewertet der Sänger selbst sein Werk.

Das Album enthält mit der Coverversion der alten Dr.Hook-Nummer „On The Cover Of The Rolling Stone“ einen überraschenden Höhepunkt, den Kershaw im Duett mit Country Music Award-Gewinner Jamie Johnson singt. Eine schöne und lässige, fast freakige Nummer des „Saltwater Cowboy“, wie er sich im gleichnamigen Song der Platte selbst betitelt und zu dem er sich sicherlich aufgrund seiner Aktivitäten gegen die Folgen der Ölverschmutzung an der Küste und im Mississippi-Delta auch nicht zu Unrecht stilisiert. Ansonsten deckt das Album fast das komplette Gefühlsspektrum ab. Los geht es mit dem ausgelassenen Honky-Tonk-Abräumer „That Train“, gefolgt vom nachdenklichen Titelsong „Better Than I Used To Be“, einer Art Zwischenbilanz des Künstlers. Bei „Like I Wasn’t Even There“ wird es melancholisch, bei „Everybody Wants My Girl“ romantisch und bei „Takin‘ The Long Way Home, das eine auseinanderbrechende Beziehung thematisiert, stellt sich gar das Gefühl des Überdrusses ein.

Fazit: Sammy Kershaws „Better Than I Used To Be“ ist eine unkomplizierte, eingängige Country-Honky-Tonk-Mischung. Musik so richtig für eine Samstagnacht in Louisiana, Gartenparty und gekühltes Bier inklusive.

   
Better Than I Used To Be
CD: „Better Than I Used To Be“
Veröffentlicht: 2010
Label: AGR Television Records

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Trackliste:

01. That Train
02. Better Than I Used To Be
03. Saltwater Cowboy
04. Everybody Wants My Girl
05. Through The Eyes Of A Woman
06. The Snow White Rows Of Arlington
07. I Ain’t Fallin For That
08. Like I Wasn’t Even There
09. The Cover Of The Rolling Stone (feat. Jamey Johnson)
10. I See Red
11. Takin‘ The Long Way Home

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Über Thomas Waldherr (804 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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