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Saginaw, Michigan: Don Wayne & Bill Anderson

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Mit der Stadt Saginaw im Bundesstaat Michigan hat der Song eigentlich nichts zu tun. Die Stadt selbst ist eher unscheinbar, ein Ort, den man als USA-Tourist nicht unbedingt gesehen haben muss. Ich habe einen Abstecher dorthin gemacht als ich in der Gegend war, um selbst zu sehen, worüber so erfolgreich geschrieben wurde. Immerhin hatte Lefty Frizzell damit einen seiner größten Hits, denn „Saginaw, Michigan“ hielt sich 1964 vier Wochen auf Platz 1 der Country-Charts.

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Den Erfolg ausgemacht haben wohl der Klang des Namens und die einfache Melodie. Nicht einmal der Text, denn darin geht es um das eher märchenhafte Thema „armer Schlucker liebt Millionärstochter, wird von deren Vater abgelehnt bis er in Alaska eine Goldader entdeckt“.

Co-Autor Bill Anderson, den ich dazu befragte, sprudelte in seiner typischen Art: „Don (Wayne) hatte die Idee zu diesem Song. Eines Tages kam er damit zu mir, nachdem er schon länger daran gebastelt hatte. Irgendwie kam er nicht weiter, wir haben den Song dann gemeinsam beendet. Don sagte mir, er habe sich immer für indianische Namen interessiert, weil die so schön rhythmisch klingen würden. Damals war Don noch als Werkzeugmacher in Nashville tätig – er stammt aus Nashville. In seiner Werkstatt standen Kisten herum mit Material, das in Saginaw, Michigan angefertigt worden war. Dieser Name spukte ständig in seinem Kopf herum, er habe einfach ein Lied schreiben müssen mit diesem Titel. Also bastelte er die Story von dem Sohn eines Fischers aus Sagniaw. Weder er selbst noch ich waren je in Saginaw gewesen. Deshalb ist uns ein Fehler im Text nicht aufgefallen. Don war davon ausgegangen, dass Saginaw an der Saginaw Bay des Lake Huron liegt, tut die Stadt aber nicht. Gleichwohl hätte es ja einen berufsmäßigen Fischer aus der Stadt geben können. Dem Song hat das aber nicht geschadet, wie wir wissen.“

Die Stadt Saginaw liegt nur rund 20 Meilen landeinwärts am gleichnamigen Fluss, der in die Bay mündet. Zwar kam Saginaw, wo heute gut 50.000 Menschen leben, durch holzverarbeitende Industrie zu Wohlstand aber warum soll es wie Anderson es schon sagte, nicht auch Fischer dort geben. Groß genug ist der Huron-See jedenfalls.

Der Haupt-Autor des Songs, Don Wayne, ist am 12. September 2011 in Nashville im Alter von 78 Jahren gestorben (geboren 30. Mai 1933). In Nashville geboren ist Wayne mit Country Music aufgewachsen. Mit 11 Jahren fragte ihn eine Nachbarin, ob er Songs von Ernst Tubb kenne. Die hatte ihn beobachtet, wie er versuchte, auf einer Gitarre zu spielen. Gemeinsam haben sie dann Tubb-Songs gesungen und von da an bekam er den Gedanken nicht mehr aus dem Kopf, etwas mit Country Music zu machen. Die Highschool-Ausbildung brach er ab, Wayne wurde Werkzeugmacher und schrieb in der Freizeit Lieder. Als die Songs Abnehmer bei den Musikverlagen fanden und als „Saginaw Michigan“ zum Hit wurde, machte er das Songschreiben zum Beruf. Schon 1953 hatte George Morgan „Lonesome Waltz“ aufgenommen, das Wayne mit Vic McAlpin geschrieben hatte. 1959 übernahmen sowohl Hank Snow als auch Burl Ives sein „Poor Little Jimmy“.

Als seinen besten Song bezeichnete Walker „Country Bumpkin“, ein Superhit für Cal Smith, der 1974 von verschiedenen Organisationen (u.a. Country Music Association) als bester Song ausgezeichnet wurde. Dieses Lied habe ihn gefunden (nicht umgekehrt) als er am Tiefpunkt seines Songschreiber-Daseins angekommen war. Mit besonderem Stolz habe es ihn erfüllt, wenn eines seiner Idole aus der Kindheit ein Lied von ihm aufgenommen hatte, wie Ernest Tubb mit „Don’t Water Down The Bad News“, Tex Ritter mit „MacArthur’s Hand“ oder Eddy Arnold mit „What In Her World Do I Do“.

In den letzten Jahren war es deutlich ruhiger um Don Wayne geworden. Zu seinen weiteren bekannten Songs gehören: „Belles Of Southern Bell“ (Del Reeves), „Birmingham Blues“ (Jack Barlow), „She Talked A Lot About Texas” (Cal Smith) und natürlich „It’s Time To Pay The Fiddler” (ebenfalls mit Cal Smith).

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