Tim McGraw gewinnt Prozess gegen sein Label
Tim McGraw hat einen Sieg errungen im Rechtsstreit mit seinem Label Curb Records. Ein Richter in Nashville gab McGraws Gegenklage Recht. Curb Records hatte den Künstler verklagt, weil er seinem Label noch ein Album schulde. Außerdem habe er Vertragsbruch begangen.
McGraw hatte seinerzeit einen Vertrag über fünf weitere Alben unterzeichnet. In diesem Vertrag wurde festgehalten, dass der Künstler Songs für ein Folgealbum frühestens 12, spätestens aber 18 Monate nach der Veröffentlichung des letzten Albums aufnehmen dürfe. Die Aufnahmen des Albums „Emotional Traffic“ (das aktuelle Werk, noch nicht veröffentlicht) seien aber bereits 2008 oder vorher entstanden. Also schulde McGraw dem Label noch ein optionales sechstes Album.
McGraw dagegen hat durch seinen Anwalt dargestellt, dass das Label das Vorgängeralbum „Southern Voice“ mit deutlicher Verzögerung erst am 20.10.2009 veröffentlicht hätte, obwohl das Album bereits 2007 aufgenommen worden sei. Er wirft dem Label vor, die Veröffentlichung deshalb hinausgezögert zu haben, um den Absatz von gleich drei Zusammenstellungen von McGraws Musik nicht negativ zu beeinflussen. Eine entsprechende Gegenklage wurde formuliert.
Ein Richter in Nashville fällte nunmehr ein Urteil zu Gunsten von Tim McGraw. Damit kann der Künstler ab sofort wieder Musik aufnehmen, für ein Label seiner Wahl. McGraw kritisierte sehr deutlich die Politik des Labels Curb Records, das zwischen 2006 und 2010 gleich sechs Zusammenstellungen (Compilations) des Künstlers herausbrachte. Er glaubt, das Label habe ihn mit dieser Taktik für ein weiteres Jahr an sich binden wollen.
Eine Schadensersatzklage von Tim McGraw soll nun auch noch verhandelt werden. Dabei geht es um die noch ausstehende Vorauszahlung an den Künstler, die dieser erhält, wenn er das Album dem Label übergibt. Dies sei noch nicht erfolgt. Außerdem greife das Label in seine Geschäftsbeziehungen ein, denn im März starte seine „Emotional Traffic Tour“, in die das Label durch die bisherige Nichtveröffentlichung massiv eingreife. Außerdem sei ein Vakuum seiner Musik im Radio entstanden.
Wie man sieht, ist das Musikgeschäft eine schwierige Angelegenheit. Und nicht nur Tim McGraw ärgert sich über diese Compilations, sondern sicher auch die Käufer und Fans, wird doch allzu oft durch zwei oder drei neue, unveröffentlichte Songs der Fan dazu gezwungen, sich auch dieses Album zu kaufen. Deshalb kann man sich freuen, dass nun in dieser Sache so entschieden wurde. Es wird in absehbarer Zeit wieder neue Musik von Tim McGraw geben. Den Labels möchte man wünschen, dass sie ihre Politik in Bezug auf solche Compilations überdenken und ändern. Welcher Fan braucht denn in fünf Jahren gleich sechs CDs eines Künstlers ohne neue Musik?