Rascal Flatts: Changed (Deluxe)
Das Album kommt spät in Deutschland, aber es kommt. Fast ein Jahr nach US-Veröffentlichung, wird Changed von Rascal Flatts auch hierzulande als physische CD sowie als digitaler Download vermarktet. Ob das jetzt allerdings zu hohen Verkaufszahlen führen mag, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Die Hardcore-Fans der angesagten US-Formation werden sich das Album bereits im Frühjahr 2012 zugelegt haben. Klar ist, dass die Verkaufzahlen in Deutschland deshalb geringer ausfallen werden. Was wahrscheinlich wieder dazu führt, dass der deutsche Vertrieb sich bestätigt fühlt, dass „Country“ halt nicht läuft. Aber mal ehrlich, nahezu ein Jahr nach US-VÖ., das kann doch nicht funktionieren!
Allerdings, würde man Rascal Flatts die Chance bieten sich in Deutschland einem breiteren Publikum zu präsentieren, parallel zu einem neuen Album, kleine Tour – den ein oder anderen TV-Auftritt, das könnte tatsächlich funktionieren. Denn sie machen extrem mainstream-tauglichen Country-Pop, der auch im gesamten deutschsprachigen Raum schnell viele Anhänger finden könnte.
Bereits der Opener und Titelsong des Album „Changed“ zeigt ganz schnell, dass Rascal Flatts die Großmeister der gehaltvollen Balladen sind. Gott sei Dank ändern sie das nie! „Banjo“ kommt dafür mit harten Gitarrenriffs und übermäßigen (warum eigentlich?) Drums daher, die einfach nur nerven. Hier hätte Produzent Dann Huff mehr rausholen können. „Hot In Here“ ist ein ganz typischer Flatts-Song der weder Fisch noch Fleich ist, aber dennoch beim dritten Hören ein wenig an Substanz zulegt, mehr leider nicht.
Mit „Come Wake Me Up“ wird es wieder balladesker. Ich sag es gerne wieder, hier liegen ganz klar die Stärken von Gary LeVox, Jay DeMarcus und Joe Don Rooney. Gesangliche Verstärkung gibt es auch, sie singen im Duett mit Jill Johnson. „She’s Leaving“, siehe „Banjo“ … doch dann folgt mit „Let It Hurt“ endlich ein Highlight“. Ein gnadenloser Song, der einem von Beginn an fesselt. Liebe und Schmerz – dazu eine tolle Melodie, so macht zeitgemäße Country Music richtig Spaß.
Der Mid-Tempo-Song „Lovin‘ Me“, die Ballade „Hurry Baby“, „Sunrise“ und „Great Big Love“ beweisen dann erneut, warum die Jungs über 25 Millionen Tonträger an den Mann beziehungsweise Frau bringen konnten. Die gehen allesamt schnell ins Ohr und versprühen gute Laune. Zum Ende wird es wieder etwas leiser. Die Ballade „A Little Home“ – ein Song, der von Daheim, Familie und Zusammenhalt erzählt, geht wirklich (wenn man es zulässt) zu Herzen. Danke Rascal Flatts für diesen wunderbaren Song und jetzt doch noch versöhnlichen Abschluss von „Changed“. Genau deshalb mag man Euch!
Fazit: „Changed“ ist zwar kein Album des Jahres, aber auch kein „nur“ mittelmäßiges Album, es liegt irgendwo dazwischen. Vor allen bei den Balladen weiß der Silberling zu überzeugen. Die „Gauner“ wissen genau, wie sie den Zuhörer packen … mit starken Melodien und überragendem harmonischen Gesang inklusive viel Herz & Schmerz!
Das aktuelle Album Changed – Bestellen, Format, VÖ. und Label:
Trackliste:
01. Changed |