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Joe Nichols: Crickets

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Ob sich Joe Nichols nach den Unstimmigkeiten mit seiner alten Plattenfirma Show Dog Records und dem Wechsel zu Red Bow auch musikalisch erneuern würde, konnte nach zwei Jahren kreativer Schaffenspause zumindest erwartet werden. Schließlich beherbergt das neue Mutterlabel Broken Bow mit Jason Aldean einen der Hochkaräter der Szene, in dessen Strom sich ein Karriereschub nach dem kommerziellen Fehlversuch von „It’s All Good“ erfolgreich aufbauen liesse.

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Der Titel Crickets verheißt zunächst einmal eine gewisse naturverbundene Bodenständigkeit, die jedoch nach dem grillenzirpenden Intro postwendend ins Gegenteil verkehrt wird. Schon der Opener „Just Let Me Fall In Love With You“ deutet an, dass der charismatische Barde aus Arkansas von dem kommerziellen Kuchen, der gegenwärtig in großzügigen Stücken über das Country-Radio verteilt wird, seinen Anteil abhaben möchte.

So hören wir zu Beginn perfekt inszenierten Modern Country in glattem radiofreundlichen Design mit catchy hooks und den genreüblichen Freizeitthemen. Mit Unterstützung namhafter Szeneprofis wie Brett Beavers, Jason Sellers, Eric Paslay und Ashley Gorley wird diese Masche bis zum 4. Song „Yeah“ konsequent weiter verfolgt, wobei letzterer aufgrund seines hymnischen Chorus die größten Hitpotenziale haben dürfte. Danach heisst es durchatmen und Joe Nichols tritt den Beweis an, dass er in Sachen Stimmcharisma niemanden in der Branche zu fürchten hat. „Billy Grahams Bible“ ist eine wohltuend-reduzierte Countryballade, gefolgt von dem großartigen, lieblich-zarten „Better Than Beautiful“. Danach nimmt „Crickets“ mit „Gotta Love It“ wieder Fahrt auf, das in der Hookline stilistisch an Easton Corbin erinnert.

Die Leadsingle „Sunny And 75“ ist ein Smash-Hit und mit seiner grandiosen 80er Pop-Rock-Attitude so etwas wie die Benchmark für alle weitere Singleauskoppelungen. Wer an den Kern dieses Songs heran möchte, dem sei die großartige Akustiksession aus den Blackbird Studios empfohlen. Um auch die letzten Facetten des Modern-Country-Genres abzudecken, lässt Joe Nichols nun folgend seine Rowdyseele in „Y’ant To“ und „Hee Haw“ durchaus gekonnt aufblitzen. Ob hingegen das Quotensauflied „Open Up A Can“ wirklich sein musste, wird letztlich das Livepublikum entscheiden.

Nach diesen fulminanten, kommerziell-motivierten Darbietungen kommt zum Ende schon fast entschuldigend dann doch der Traditionalist zum Vorschein. „Old School Country Song“ ist sicher kein zweites „Brokenheartsville“ aber ein Statement, das die Wurzeln des bodenständigen Countryguys offenlegt. Nach dem soliden Haggard-Cover „Footlights“ wird das Album mit dem Titelsong „Crickets“ geschlossen, in dem Bewusstsein, unter Verzicht auf musikalische Experimente einen großen Schritt in Richtung Radiopräsenz getan zu haben.

Fazit: Auf den 16 vorliegenden Songs leistet Joe Nichols einen wesentlichen Beitrag zur Neuausrichtung als moderner Countrysänger. Stimmlich bleibt er auf „Crickets“ traditionsbezogen und markant wie gewohnt, wenngleich dies durch die Upbeatdominanz des New-Country-Style hier und da überlagert wird. Das Album ist insgesamt ein wohlkalkulierter Schachzug, frei von soundspielerischen Risiken und im Ergebnis gut genug, um Joe Nichols zurück in den Szenefokus zu befördern. Unter dem Meer radiotauglicher Tracks dürften „Hard To Be Cool“, „Yeah“ und „Smile On Mine“ beste Aussichten auf künftige Top-10-Platzierungen haben.

Joe Nichols – Crickets: Das 2013er Album

Joe Nichols: Crickets

Künstler: Joe Nichols
Albumtitel: Crickets
Format: CD & Digital
Veröffentlicht: 2013
Label: Red Bow

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Trackliste: (Crickets)

01. Yeah
02. Hard To Be Cool
03. Y’ant To
04. Hee Haw
05. Just Let Me Fall In Love With You
06. Baby You’re In Love with Me
07. Better Than Beautiful
08. Gotta Love It
09. Sunny And 75
10. Love Has A Way
11. Smile On Mine
12. Open Up A Can
13. Billy Graham’s Bible
14. Old School Country Song
15. Footlights
16. Crickets

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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