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Parmalee: Feels Like Carolina

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Eine zunehmende Anzahl von Countryinterpreten hat in der Verbindung mit Elementen des Rock ein passables Erfolgsrezept gefunden. Als Alternative zu den gängigen, popangelehnten Produktionen bedienen sich Solokünstler wie Jason Aldean, Brantley Gilbert und Erich Church dominanter Gitarrensounds, um in Anlehnung an den glorreichen Stadionrock der 80er-Jahre eine breite Live-Resonanz zu erzielen.

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Parmalee, eine vierköpfige Band aus North Carolina, geht den umgekehrten Weg. Sie kommen vom Rock und haben in der Stiltoleranz des New Country eine neue Heimat gefunden. Das vorliegende Album „Feels Like Carolina“ ist der gelungene Versuch, die Genres derart zu vereinen, dass sowohl Anhänger des Modern Rock als auch des New Country hinreichend auf ihre Kosten kommen.

Nach dem die gestandenen Jungs um die beiden Brüder Matt und Scott Thomas 10 Jahre lang unter dem musikalische Radar geflogen sind und drei weniger beachtete Alben herausgebracht haben, wurde die Country-Szene im Sommer 2012 erstmalig auf sie aufmerksam. „Musta Had A Good Time“, der Opening Act des vorliegenden Albums, konnte als rowdyhafte Party-Hangover-Hymne immerhin die Top 40 der Airplaycharts erreichen. Dieser nach eigenen Angaben äußerst authentische Song gehört vorweggenommen zu den markantesten Tracks des Albums und könnte durch sein originelles Video den Kultstatus der Truppe noch weiter erhöhen. Dass es Song Nr. 6 „Carolina“ als Folgesingle bis an die Spitze der Countrycharts geschafft hat, ist hingegen überraschend. Rund ein halbes Jahr dümpelte dieser pathetische Love-Song beinahe unbeachtet im Niemandsland dahin, ehe im Juli des abgelaufenen Jahres der unaufhaltsame Einstieg in die Top-30 bis an die Spitze der Airplaycharts gelang. Im Ergebnis dürfte dieser Charttopper seinen Erfolg in erster Linie Matt Thomas leidenschaftlicher Stimminszenierung zu verdanken haben.

Die beiden genannten Singles repräsentieren auch die Stilrichtungen, in denen sich Feels Like Carolina im Rahmen der zwölf, mehrheitlich aus eigener Feder stammenden Tracks bewegt. So findet sich ein relativ ausgewogenes Wechselspiel zwischen popangelehnten, auf starken Melodien beruhenden Radiotracks und Vertretern einer modernen Ausprägung des gitarrenbasierten Southern Rock. Für erstere Strömung steht allen voran das leichte, radiofreundliche „Day Drinkin'“, das mit einem coolen Groove und eingängigem Sing-A-Long eine spürbare Countrybasis in sich trägt. Auch das melodische „Close Your Eyes“ sowie das hübsch verpackte, einprägsame „Dance“ bieten schnörkellosen New-Country mit eingebauter Hitqualität. „Think You Oughta Know That“ beginnt fast zärtlich als Powerballade, entwickelt im weiteren Verlauf einen gemäßigten Drive mit einer mächtigen Hook im Gepäck. Die eher rockbasierte Strömung wird angeführt von dem dynamischen, im 80’s-Style designten „My Montgomery“. Noch etwas origineller ist der Standouttrack des Albums, das mit einem Akustikintro startende „Move“, bei dem den southern-rockigen Gitarrenriffs eine coole Hammond-Orgel beigefügt ist. Auch „Back In The Day“ und das an Def Leppard erinnernde „I’ll Bring The Music“ zählen zur Gattung des modernen Countryrock, sind jedoch über die Lyrics zielsicher an die Fraktion der Partyrednecks adressiert.

Zur stilistischen Einordnung dieses Albums auch in Abgrenzung zu den bereits etablierten Szenekollegen gilt die Selbsteinschätzung der Band: „Wenn Jason Aldean die rockige Seite des Country repräsentiert, stehen wir für die Countryseite des Rock.” Unabhängig von welcher Seite man sich nähert, die Albumstruktur weist in der Tat Parallelen zu bereits bekannten Erfolgsproduktionen auf. Die Stimme von Matt Thomas könnte dabei zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal werden, um Parmalee – jenseits der One-Hit-Wonder – eine noch unbesetzte Nische innerhalb New-Countryszene zu eröffnen.

Fazit: „Feels Like Carolina“ ist durch die zeitgleiche Nummer-Eins-Platzierung der 2. Single „Carolina“ im denkbar günstigsten Moment veröffentlicht worden. Stilistisch auf der Höhe der Zeit hat Parmalee mit dem Schwenk in Richtung Country rein kommerziell alles richtig gemacht. Auch als Live-Act sollten sie aufgrund ihrer Rock-Erfahrung und den energetischen Produktionen schnellen Zuspruch erfahren. „Day Drinkin'“, „Dance“ und „Back In The Day“ dürften als Radiosongs die Hitmaschinerie am besten in Gang halten können, während „My Montgomery“ und „I’ll Bring The Music“ als Live-Tracks den nötigen Punch besitzen, um auch Fans aus alten Rockertagen bei der Stange zu halten.

Das aktuelle Album Feels Like Carolina von Parmalee – Bestellen, Format, VÖ. und Label:

 
Parmalee - Feels Like Carolina
 
Künstler / Albumtitel: Parmalee – Feels Like Carolina
Format / Label / Veröffentlicht: CD (Broken Bow Records, 2013)
 
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Trackliste:

01. Musta Had A Good Time
02. Day Drinkin‘
03. Move
04. Close Your Eyes For This
05. Dance
06. Carolina
07. Think You Oughta Know That
08. Back In The Day
09. My Montgomery
10. Already Callin‘ You Mine
11. I’ll Bring The Music
12. Another Day Gone

 
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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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