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Blake Shelton: Bringing Back The Sunshine

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Blake Shelton (Bringing Back The Sunshine)

Jason Aldean, Luke Bryan und Blake Shelton haben Einiges gemeinsam. Sie pflegen enge Beziehungen zueinander, sind alle innerhalb eines Jahres geboren und haben den dynamischen Markt der New Countryszene mehr oder weniger unter sich aufgeteilt. Bei jedem der drei Trendsetter blickt man gespannt auf die nächste Veröffentlichung, um daraus Tendenzen für die Stilentwicklung der Countrymusik abzuleiten.

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Jason Aldean zählt als ungekrönter König des Country-Rock nicht zuletzt durch seine Kombination mit Hip-Hop-Elementen zu den Wegbereitern des „Bro-Trendes“. Luke Bryan hat sich als poppiger Gegenentwurf dazu auch in den countryfreien Regionen als Fan-Favorite etabliert und ist der einzige Künstler des Genres, der für seine letzten beiden Alben jeweils Doppelplatin erhalten hat.

Die Domäne des Dritten im Bunde, Blake Shelton, ist das Radio, das ihn mit 12 Nummer-Eins-Singles in Folge neben seinen publikumswirksamen Auftritten als Juror in der NBC-Casting-Show „The Voice“ zum medialen Superstar hat werden lassen. Mit seinem 9. Studioalbum Bringing Back The Sunshine liefert der Mann aus Oklahoma nun die Benchmark für das, was im modernen Country in den nächsten Monaten zu hören sein wird.

Schon der Anblick des Albumcovers lässt einen gewissen Traditionsbezug erahnen. Es ist in schwarz-weiss gehalten und zeigt den Water-Tower seiner Heimatstadt Ada in gleißendem Sonnenlicht, was man getrost als einen Schritt „Back To The Roots“ interpretieren kann. Wird die Musik diese Erwartungshaltung bestätigen? Auch wenn Blake Shelton hin und wieder, so auf seinem Megaseller „Boys ‘Round Here“, den „Bro“ gemimt hat, ist er im tiefsten Inneren ein Country-Guy, dessen Vorzüge in der charismatischen Interpretation balladesker Songthemen bestehen. Die Leadsingle „Neon Light“ zeigt mit ihrem funkigen Dobro-Intro schon mal in diese Richtung und unterstreicht Sheltons Fähigkeit, lässige Phrasierung in den Strophen mit einer einprägsamen Hookline zu verbinden. Ein Klasse-Song, dem auf dem Weg zur 13. Nr. 1 in Folge nichts im Wege stehen sollte.

Das Album startet mit dem Titelsong, der als Upbeat-Pop mit einer Prise Country-Rock eher im Mainstream zu Hause ist und sich als Pick für eine erfolgreiche Radiosingle anbietet. Seine Stärke als Balladeninterpret spielt der Miranda-Lambert-Ehemann dann erstmals auf Song Nr.3 „Lonely Tonight“ aus, auf dem er mit „Pistol-Annie“ Ashley Monroe eine vorzügliche Duettpartnerin präsentiert. Auf „Gonna“ scheint thematisch dann doch mal der „Bro“ mit angezogener Handbremse durch, bevor die ein wenig aufgesetzte Feelgood-Stimmung von der natürlichen Coolness auf „A Girl“ abgelöst wird. „Sangria“ ist ein einprägsamer Song und eines der Albumhighlights. Statt der bekannten Bilder von Plastikeimern und Strohhalmen wird hier mit melancholischem Unterton die Erotik einer frischen Lovestory zelebriert. „Buzzin’“ hat ohne Zweifel einen coolen Groove, was den aus der Feder von Craig Wiseman stammenden Song nicht von textlichen Plattitüden abhält.

Auch im letzten Albumdrittel behält Blake Shelton die Strategie des lässigen Charmeurs bei und schafft damit eine gut austarierte Balance zwischen den traditionellen Elementen und modernen Mainstreamansprüchen. „I Need A Girl“ ist eine leicht überdrehte Countryballade, die stark an den Nummer-Eins-Hit „Over“ erinnert, bevor mit „Good Country Song“ der Wunsch nach mehr Tradition durchaus überzeugend umgesetzt wird. Die mangelnde Fähigkeit, sich für andere zu freuen, scheint als Gesellschaftsthema auch in der Modern-Countryszene seinen Platz zu finden. Auf dem nachdenklichen „Anyone Else“ beweist Blake Shelton mit bewegender Stimme seine Gabe, auch mit ernsten Songthemen überzeugend umzugehen. Schon fast entschuldigend für so viel Tiefgang folgt dann mit dem dynamischen „Just Getting Started“ der einzige echte Partytrack und verabschiedet ein Album das deutliche Countryzüge in sich trägt, doch mit einem Fuß im sicheren Mainstream haften geblieben ist.

Fazit: Blake Shelton gibt mit „Bringing Back The Sunshine“ eine Richtung vor, die der aus dem Ruder gelaufenen Bro-Country-Szene gut tun könnte. Die lauten Party-Sounds haben ausgedient und sind einer lässig-romantischen Grundstimmung gewichen. Das Album besticht durch eine solides Songkonzept, in der der Interpret mit unerschütterlichem Charisma aus einer Reihe gefälliger Tracks etwas Besonderes entstehen lässt. „Sangria“, „Good Country Song“ und „Anyone Else“ stehen als Key-Songs neben der Leadsingle „Neon Light“ für einen behutsamen Traditionsschub, der seinen Interpreten ohne riskante Wendemanöver an der Oberfläche halten wird.

Blake Shelton - Bringing Back The Sunshine

Künstler / Albumtitel: Blake Shelton – Bringing Back The Sunshine
Format / Label / Veröffentlicht: CD & Digital (Warner Bros. 2014)
Bewertung: 3,5 von 5 möglichen Punkten

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Trackliste:

01. Bringing Back The Sunshine
02. Neon Light
03. Lonely Tonight – mit Ashley Monroe
04. Gonna
05. A Girl
06. Sangria
07. Buzzin‘ – mit Raelynn
08. Just South Of Heaven
09. I Need My Girl
10. Good Country Song
11. Anyone Else
12. Just Gettin‘ Started

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Über Bernd Wenserski (609 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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