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Luke Bryan: What Makes You Country

Luke Bryan baut mit "What Makes You Country" seinen Status als moderner - und über den Tellerrand schauender, "Country"-Sänger aus.

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Luke Bryan - What Makes You Country Luke Bryan - What Makes You Country. Bildrechte: Capitol Records Nashville

Gut zwei Jahre nach seinem, mit sechs Nr.1-Hits dekorierten Erfolgsalbum „Kill The Lights“ stellt Country-Pop-König Luke Bryan die große Sinnfrage: What Makes You Country? Eine starke Botschaft an alle Kritiker, die dem Superstar aus Georgia jahrelang den Countrystatus abgesprochen haben. Wer Songs wie „Rain Is A Good Thing“ oder „Huntin‘, Fishin‘ & Lovin‘ Every Day“ aufmerksam hört, dürfte trotz so manchem Country-Pop-Ausflug an den Countrywurzeln des Erfolgsinterpreten keinen Zweifel haben.

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Doch neben den Countrypuristen hat der Hitkönig aus der Kleinstadt Leesburg noch ein anderes Problem. Mit Interpreten wie Sam Hunt, Thomas Rhett, Luke Combs und Kane Brown haben sich eine Reihe junger Konkurrenten aufgemacht, den Markt der Countrynachwuchshörer zu besetzen. Für Luke Bryan eine doppelte Herausforderung, die ihn auf „What Makes You Country“ zu einem stilistischen Spagat zwischen Tradition und Moderne auffordert. Man darf gespannt sein, welche Antworten Bryan und sein Team hier gefunden haben.

Apropos Team: Geführt von den Produzenten Jeff und Jody Stevens findet sich die bewährte Erfolgshitkombo wieder. Mit Namen wie Dallas Davidson, Ashley Gorley, Zach Crowell, Rodney Clawson oder Chris Tompkins hat die Creme der Nashville-Songwriter wie gewohnt Hand angelegt. Die Anzahl von 15 Songs liegt deutlich über dem üblichen Albumschnitt und macht neugierig und skeptisch zugleich. Hitfeuerwerk oder Füllmaterial? Zeit reinzuhören.

Und wir starten mit dem Titel- und Statementsong dieses Albums. „What Makes You Country“ bringt mit seinen markigen Riffs und der smarten Melodie alles mit, was einen High-Class-Country-Rock-Song ausmacht. Die Message, dass Country nicht nur aus Hut und Stiefeln besteht, trifft voll ins Schwarze. Ob „Cowboy in den Texas-Plains“ oder „Traktor-Boy, der auf den Regen wartet“, Country Music hat viele Facetten und braucht keine Klischees, um als solche akzeptiert zu werden.

Nach diesem Kracher zum Einstieg kommt das folgende „Out Of Nowhere Girl“ mit seinem Retro-Melodic-Style ziemlich beschieden daher. Die aktuelle Leadsingle „Light It Up“ war für viele Bryan-Fans eine leise Enttäuschung. Melodisch bieder und von zähen R&B-Grooves umrahmt, fehlt der Hittreibstoff vergangener Single-Erfolge. Doch der Name des Interpreten hat auch hier ausgereicht, um die Chartspitze einzunehmen.

„Most People Are Good“ zählt zu den wunderbaren, vorweihnachtlichen Songgeschenken dieses Albums. Die von Grund auf positive Botschaft an alle Zweifler der menschlichen Natur wird in ein zartes melodisches Gewand gepackt und darf als Highlight des Albums gerne auf Repeat gestellt werden. So weit so gut, doch wo ist der Bryan-typische Powerohrwurm a la oder „Roller Coaster“ oder „Play It Again“? „Sunset, Sunburn, Sunset“ stammt aus dem Hitlabor von Sam Hunt-Mentor Zach Crowell und besitzt genau die melodische Radio-DNA, die wir von Hits vergangener Jahre gewohnt waren.

Mit Song Nr. 6, der relaxten Break-Up-Ballade „Bad Lovers“ entspannt sich die Szenerie etwas und es folgt mit „Drinking Again“ der obligatorische Gruß an Jimmy Buffett. Zwischen hirnlosem Sauf-Sing-Along und spritziger Sommer-Partyhymne dürften sich hier die musikalischen Geister scheiden.

In der Mitte des Longplayers angekommen, darf man dem „neuen Bryan“ einen vorzüglichen Eindruck attestieren, bevor das Unerwartete geschieht. Von dem gefälligen Music-City-Groover „Land Of A Million Songs“ bis zum finalen „Win Life“ findet sich eine Ansammlung melodischen Füllmaterials ohne stilistische Raffinesse und kreative Ansätze. Die Country-Rock-Anleihen auf „Hooked On It“ und „She’s A Hot One“ haben wir aus dem Songzirkel eines Jason Aldean schon origineller gehört. Die Hip-Hop-Grooves auf „Hung Over In A Hotel Room“ klingen derart hausbacken, dass die Cross-Over-Stars Sam Hunt und Kane Brown an dieser Stelle keine Konkurrenz zu fürchten brauchen.

Auch wenn dem Kreativteam um Luke Bryan in der zweiten Albumhälfte ein wenig die Ideen ausgegangen sind, darf man relativ sicher sein, dass sich auch hier aufgrund der Strahlkraft seines Interpreten der ein oder andere Hitkandidat herausschälen wird.

Top-Tracks: „What Makes You Country“, „Most People Are Good“, „Sunrise, Sunburn, Sunset“

Fazit: Luke Bryan hat auf „What Makes You Country“ mit zum Teil großartigen Songstatements seine Klasse unter Beweis gestellt. Dass dem hohen Anfangsniveau in der zweiten Albumhälfte einiges an kreativer Energie verloren geht, sollte mit Blick auf die Vielzahl der Bryan-Fans gelassen zu Kenntnis genommen werden.

Luke Bryan – What Makes You Country: Das Album

Luke Bryan - What Makes You Country

Titel: What Makes You Country
Künstler: Luke Bryan
Veröffentlichungstermin: 8. Dezember 2017
Label: Capitol Records Nashville (Universal Music)
Format: CD & Digital
Laufzeit: 51:21 Min.
Tracks: 15
Genre: Country, Pop, R&B
Bewertung: 3,5 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste: (What Makes You Country)

01. What Makes You Country
02. Out Of Nowhere Girl
03. Light It Up
04. Most People Are Good
05. Sunrise, Sunburn, Sunset
06. Bad Lovers
07. Drinking Again
08. Land Of A Million Songs
09. Like You Say You Do
10. Hooked On It
11. She’s A Hot One
12. Hungover In A Hotel Room
13. Pick It Up
14. Driving This Thing
15. Win Life

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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