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Ashley McBryde: Girl Going Nowhere

Ashley McBryde liefert mit "Girl Going Nowhere" ein grandioses Album mit eindrucksvollen Kompositionen ab.

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Ashley McBryde - Girl Going Nowhere Ashley McBryde - Girl Going Nowhere. Bildrechte: Warner Music Nashville

Es ist nicht selbstverständlich, dass Alben zweier Countrydamen als Top-Releases der Woche gehandelt werden. Kacey Musgraves hat auf „Golden Hour“ ihre gewohnt tiefsinnigen Gedanken in ein poporientiertes Gewand gekleidet und dafür reihenweise Lob erhalten. Der klassische Gegenentwurf zu dem texanischen Kritikerliebling heißt Ashley McBryde.

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Die „Bad-Ass-Lady“ aus Arkansas bietet Tattoos statt Glitzerfummel, rotzige Riffs statt elegante Loops und nicht zuletzt pointierte Stories, die auf eigenes Erleben statt Hörensagen schließen lassen. Mit Hank Williams Jr. und Garth Brooks hat die 34-jährige Singer-Songwriterin bereits zwei Countrylegenden als prominente Fans auf ihrer Seite. Nach mehr als 10 Jahren Karriereanlauf ist unter dem Titel Girl Going Nowhere nun das erste Major-Label-Album erschienen. Kurz gesagt: Das Warten hat sich gelohnt!

Ähnlich wie bei dem Spätberufenen Chris Stapleton hatte McBrydes unglamouröses Auftreten eine Entdeckung durch die großen Nashville-Labels lange Zeit verhindert. Im vergangenen Jahr nahm New-Country-Outlaw Eric Church die Singer-Songwriterin als selbst erklärte kommende Lieblingsinterpretin für einen Gastauftritt in sein Tourprogramm auf. Durch diesen Kontakt konnte mit Mastermind Jay Joyce ein Top-Produzent für das bevorstehende Album gewonnen werden.

Für den begehrten Plattenvertrag fehlte noch der passende Song. „A Little Dive Bar In Dahlonega“, eine High-Class-Ballade über die positive Wendung eines verkorksten Tages, konnte sich im aktuellen Countryradio bewähren und letztlich auch die hohen Herren bei Warner Music überzeugen. Im Gefolge dieses Songs ist nun der 11-teilige Longplayer erschienen, bei dem McBryde ohne Ausnahme als führende Autorin den Ton angibt. Der berühmt-berüchtigte Nashviller Songwriterzirkel spielt dabei keine Rolle.

Schon der eröffnende Titelsong ist ein echtes Brett. Wer hat schon den Mut, sein Major-Debüt mit einer leisen, akustisch instrumentierten Story über den steinigen Weg der eigenen Karriere zu beginnen? Ashley McBryde präsentiert dies derart beeindruckend, dass sich kein Geringerer als Garth Brooks das OK für eine Coverversion abgeholt hat. Mit „Radioland“ einer Heartland-Rock-Anleihe über die befreiende und zugleich prägende Wirkung des Radios geht die Whiskey-Lady aus Mammoth Spring auch soundmäßig in die Vollen. Vielleicht ist „American Scandal“ der Song, dem als kommende Single der Durchbruch im Countryradio gelingen kann. Das Musikvideo zu dieser packenden Powerballade zeigt McBryde in schmerzvoller Aktion bei ihrer Lieblingstätowiererin.

Ab Song Nr. 4 erreicht die Bildersprache maximale Intensität. „Southern Babylon“, eine Schauergeschichte über den Übergang ins Jenseits infolge eines Autounfalls, zählt zu den erzählerischen Meisterleistungen der jüngeren Countryhistorie. Auf diesem düster-reduzierten Höllentrip verschwimmen die Perspektiven zwischen Leben und Tod auf einzigartige Weise. Einfach nur brilliant! Auf „The Jacket“ huldigt die Kleinstadtsängerin der an Erinnerungen reichen, abgewetzten Jeansjacke ihres Vaters und packt dies in einen melodischen Treibsatz, der nach 2:30 Minuten viel zu früh zu Ende geht. Bei „Livin‘ Next To Leroy“ scheint vom Songwriting über die Melodie bis zum Powerrhythmus wirklich alles zu stimmen. Die ungeschminkte, an Bildern reiche Geschichte über das Leben eines Kleinstadtjunkies macht diesen Titel im besten „Sweet-Home-Alabama-Style“ zum vielleicht stärksten Song des Albums.

Auf dem letzten Albumdrittel wechseln sich die Stile munter ab ohne an erzählerischer Kraft zu verlieren. Der intime Love-Song „Andy“, der Springsteen-stylishe Powerrocker „El Dorado“ oder das an Gretchen Wilson angelehnte „Tired Of Being Happy“ sind Beispiele aus dem endlosen Begabungspool einer Interpretin, die der müde gewordenen Nashville-Szene hörbar und fühlbar auf die Sprünge hilft.

Top-Tracks: „South Of Babylon“, „The Jacket“, „Livin‘ Next To Leroy“, „A Little Dive Bar In Dahlonega“

Fazit: Ashley McBryde nimmt in der New-Country-Szene eine Sonderstellung ein. Das Real-Life-Storytelling einer Miranda Lambert gepaart mit der unbekümmerten Kraft der jungen Gretchen Wilson sind Merkmale dieser eindrucksvollen Newcomerin, deren Album „Girl Going Nowhere“ schon jetzt zu den musikalischen Schätzen des Jahres 2018 gehört.

Ashley McBryde – Girl Going Nowhere: Das Album

Ashley McBryde - Girl Going Nowhere

Titel: Girl Going Nowhere
Künstler: Ashley McBryde
Veröffentlichungstermin: 30. März 2018
Label: Warner Music Nashville
Format: CD & Digital
Laufzeit: 40:28 Min.
Tracks: 11
Genre: Texas Country
Bewertung: 5 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste: (Girl Going Nowhere)

01. Girl Goin‘ Nowhere
02. Radioland
03. American Scandal
04. Southern Babylon
05. The Jacket
06. Livin‘ Next To Leroy
07. A Little Dive Bar in Dahlonega
08. Andy (I Can’t Live Without You)
09. El Dorado
10. Tired of Being Happy
11. Home Sweet Highway

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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