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Jason Boland & The Stragglers: Hard Times Are Relative

Feinster Honkytonk von Jason Boland & The Stragglers. Real Country Music - besser geht nicht.

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Jason Boland & The Stragglers – Hard Times Are Relative Jason Boland & The Stragglers – Hard Times Are Relative. Bildrechte: Proud Souls Entertainment

Seit nunmehr 20 Jahren hält Jason Boland die Fahne der Red-Dirt-Music hoch. Für manche ist er der einzig wahre Outlaw einer Szene, die sich seit den 1990er Jahren von Oklahoma ausgehend zu einem stilbildenden Crossover-Pool entwickelt hat. In Texas und den angrenzenden Nachbarstaaten hat sich der Singer-Songwriter aus der Kleinstadt Harrah eine treuergebene Fangemeinde herangezüchtet, die dem Retro-Style ihres Meisters bereitwillig folgt.

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Der Country ist und bleibt Jason Bolands zu Hause. Das hat sich auch auf dem mittlerweile neunten Studioalbum Hard Times Are Relative nicht geändert. Nach dem mit politischen Botschaften eingefärbten Vorgänger „Squelch“ aus dem Jahr 2015 präsentiert sich Boland auf dem Neuling entspannter, weniger sendungsbewusst und mit optimistischem Blick nach vorn. Mit der Begleitband The Stragglers hat er eine musikalische Trumpfkarte in der Hand, die seine Vorstellung traditionsbewussten Singer-Songwritings eins zu eins umsetzt. Durch die Zuarbeit von Fiddler Nick Worley und Steeler Cody Angel hat Jason Boland zwei der stilsichersten Instrumentalisten der Szene in seinen Reihen.

„Hard Times Are Relative“, im texanischen Wimberley von den Red-Dirt-Gurus David Percefull und Adam Odor co-produziert, bildet einen schwungvollen Mix aus Real-Life-Storytelling, ohne dabei auf den Boland-typischen sozialkritischen Touch zu verzichten. Der Titelsong setzt dabei die Messlatte für das, was wir in diesem Jahr an hochwertigem Songwriting noch zu erwarten haben. Die Geschichte eines 17-jährigen Vollwaisen, der sich und seine kleine Schwester durch einsame Jagdausflüge über Wasser hält, spielt in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts und unterstreicht, warum Jason Boland an erzählerischer Kraft von kaum einem Americana-Poeten übertroffen wird. Wer das ergreifende 5-Minuten-Epos „Hard Times Are Relative“ auf sich wirken lässt, bleibt von Gänsehautattacken und feuchten Augenlidern kaum verschont. Ein brilliantes Meisterstück!

Mit der aktuellen Single „I Don’t Deserve You“ an der Seite von Sunny Sweeney gräbt sich der Meister tief in die Honkytonkbretter und hinterlässt einen radiohitverdächtigen Parkettfeger. Noch etwas geschmeidiger kommt „Right Where I Began“ daher, das an die Stimmungskicks früherer Dancehall-Hits a la „Pearl Snaps“ oder „When I’m Stoned“ erinnert. Mit dem Two-Stepper „Searching For You“ wird der feierwütigen Red-Dirt-Gemeinde prompt die nächste Vorlage geliefert.

Doch Jason Boland liebt die Variation. „Do You Remember When“ ist ein mit bildreichem Wortwitz versehener Dreivierteltakter, dem das auf die moderne Kommunikation gemünzte „Dee Dee Od’d“ im besten Ramones-Style folgt. Auf dem Powerbeat von „Tattoo Of A Bruise“ geht es einmalmehr um den Umgang mit alten Erfahrungen, dem das etwas zurückgenommene „Predestined“ einen nachdenklichen Blick nach vorne abringt. Eine wunderbare Analogie zwischen dem Baseball und dem Ende einer Beziehung wird auf dem romantischen Schunkler „Going Going Gone“ aufgebaut.

Auf „Grandfather‘s Theme“ greift Jason Boland zum Ende noch mal tief in die Trickkiste. Nach einem symphonisch aufgebauten Intro, bei dem Nick Worleys Fiddle als Leadstimme einen starken Eindruck hinterlässt, wird eine „Wie-erklär-ich’s-meinem-Enkel-Story“ unter Hinzunahme von Stil-und Rhythmuswechseln herbeigezaubert. Spätestens hier wird deutlich, wie stark sich ein Jason Boland in seiner tiefgründigen Substanz von den leichteren Hithonkytonkern des Texas Country unterscheidet.

Top-Tracks: „Hard Times Are Relative“, „Right Where I Began“, „Going, Going, Gone“, „Grandfathers Theme“.

Fazit: Jason Boland bricht auf dem durchweg überzeugenden „Hard Times Are Relative“ eine weitere Lanze für die Honkytonk-Music. Ein Mosaikstein für die heimische Real-Country-Sammlung mit starken Melodien und erzählerischen Highlights!

Jason Boland & The Stragglers – Hard Times Are Relative: Das Album

Jason Boland & The Stragglers – Hard Times Are Relative

Titel: Hard Times Are Relative
Künstler: Jason Boland & The Stragglers
Veröffentlichungstermin: 18. Mai 2018
Label: Proud Souls Entertainment (Thirty Tigers)
Format: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 44:31 Min.
Tracks: 11
Genre: Country, Honkytonk
Bewertung: 4,5 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste: (Hard Times Are Relative)

01. I Don’t Deserve You
02. Hard Times Are Relative
03. Right Where I Began
04. Searching For You
05. Do You Remember When
06. Dee Dee Od’d
07. Going, Going, Gone
08. Tattoo Of A Bruise
09. Predestined
10. Grandfather’s Theme
11. Bulbs

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Über Bernd Wenserski (609 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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