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John Hiatt und die Jerry Douglas Band: Leftover Feelings

Wenn sich zwei Giganten des Americana zusammenfinden, dürfen wir uns für ein fantastisches Album bedanken.

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John Hiatt und die Jerry Douglas Band - Leftover Feelings John Hiatt und die Jerry Douglas Band - Leftover Feelings. Bildrechte: New West Records

John Hiatt (Jahrgang 1952) und Jerry Douglas (Jahrgang 1956) sind echte Americana-Urgesteine, die als Songwriter bzw. als Bluegrass-Dobrospieler unglaublich Wichtiges für die amerikanische Musik geleistet haben und von Musikern, Kritikern und Americana-Freunden gleichermaßen geschätzt werden. Trotzdem ist ihnen der ganz große kommerzielle Erfolg verwehrt geblieben. Während Hiatt vor allem aus seiner Zusammenarbeit mit Ry Cooder bekannt ist, gelang es Douglas auch als Produzent Meriten zu ernten.

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Hiatts Texte und Melodien zierten mehr als 20 Studioalben, die von Bob Dylan, Emmylou Harris, B.B. King, Willie Nelson, Bonnie Raitt und vielen andere, aufgenommen wurden und ihm einen Platz in der Nashville Songwriters Hall of Fame, einen BMI Troubadour Award, und eine lebenslange Errungenschaft in der Songwriting-Bezeichnung der Americana Music Association eingebracht haben.

Douglas hat das Dobro neu erfunden hat ist dafür verantwortlich, das Instrument popularisiert zu haben. Douglas hat auf mehr als 1.500 Alben von Künstlern gespielt darunter Ray Charles, George Jones, Alison Krauss, Earl Scruggs und James Taylor und keine von diesen Arbeiten klingt ein bisschen wie die hier vorliegende Zusammenarbeit mit Hiatt.

Alte Haudegen

Nun haben sich die beiden alten Haudegen, die so langsam auf die Siebzig zugehen, zu einem besonderen musikalischen Projekt zusammengefunden. Leftover Feelings ist eine Art Zwischenbilanz des Lebens, die Texte sind Erkundungen individueller Erfahrungen – Familie, Verlust, harte Erlösung und langfristige Liebe – in der sich für Hiatt das Universelle offenbart. Das Album beantwortet die Frage, die sich Hiatt schon vor dreißig Jahren in „Listening To Old Voices“ gestellt hat: „Stimmt es, dass wir von allen besessen sind, die wir zurücklassen, oder von ihrem Leben inspiriert sind? Die Antwort ist ja.“ In den Songs verarbeitet Hiatt nicht zuletzt Schicksalsschläge, wie den Selbstmord seines ältesten Bruders, die zum Auseinanderbrechen seiner Familie führte.

Aber bei allen ernsten Themen: Die Musik ist immer abwechslungsreich und die Texte sind stark, präzise und mit guten Bildern und trefflichen Pointen ausgestattet. Das Album ist eine Hommage an die Musik von Hiatt und Douglas zwischen Country, Bluegrass und Blues. Mit dem legendären historischen RCA Studio B fanden sie in Nashville genau die richtige Location für ihr Vorhaben. Und da es sich hier sowohl um Profis wie Herzens- und Instinktmusiker handelt, ist ein Album entstanden, das zum Besten gehört, das in diesem Jahr erschienen ist.

Schmerzhafte Themen, Musik aus dem Süden

Mit „Long Black Electric Cadillac“, der wunderbar als Country-Rock tuckert, „Mississippi Phone Booth“, wo sich Liebe und Verzweiflung mit südlicher Hitze mischen, und „The Music Is Hot“ verorten die beiden ihre Musik ganz klar im Süden. Zwischen Country Music Stations und Blues zwischen Gospel und Kirchenchor. „I’m In Asheville“ und vor allem das tragische „Light Of The Burning Sun“ erzählen dann die schmerzhaften Geschichten von Trennung und Tod. Man verlässt einen Menschen oder man wird selbst verlassen. Mal gehen Beziehungen auseinander, mal geht einer aus der Welt.

Hiatts raspelraues Timbre verleiht diesen Songs die Ehrlichkeit, die hier wohl wirklich aus dem Innersten kommt. Und mit „Sweet Dreams“ endet das Album in süßer Melancholie. Nach all den Jahren, dem Leben auf der Straße, den vielen Enttäuschungen, der Verzweiflung und den Verwerfungen, bleiben aber die süßen Träume für immer.

Fazit: Das ist Americana! Da werden amerikanische Geschichten erzählt, da stimmen die amerikanischen Bilder, da ist die Musik klar verortet. Und trotz schlimmer Themen ist der Optimismus immer da. Ein großartiges Album zweier großartiger Künstler. Anwärter auf das Americana-Album des Jahres!

John Hiatt und die Jerry Douglas Band – Leftover Feelings: Das Album

John Hiatt und die Jerry Douglas Band - Leftover Feelings

Titel: Leftover Feelings
Künstler: John Hiatt und die Jerry Douglas Band
Veröffentlichungstermin: 21. Mai 2021
Label: New West Records
Vertrieb: PIAS, Rough Trade
Format: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 11
Genre: Americana

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Trackliste: (Leftover Feelings)

01. Long Black Electric Cadillac
02. Mississippi Phone Booth
03. The Music Is Hot
04. All The Lilacs In Ohio
05. I’m In Asheville
06. Light Of The Burning Sun
07. Little Goodnight
08. Buddy Boy
09. Changes In My Mind
10. Keen Rambler
11. Sweet Dreams

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Über Thomas Waldherr (842 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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