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Jerry Lee Lewis: Eine Ikone des Rock’n’Roll!

Der geniale Pianist und Musiker, den man als "The Killer" kannte und liebte, ist tot. Ein Nachruf!

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Jerry Lee Lewis Jerry Lee Lewis. Mit freundlicher Genehmigung von 117 Entertainment (Zach Farnum) Photo Credit: Sean Gowdy

Als 1986 die Rock and Roll Hall of Fame gegründet wurde, gehörte Jerry Lee Lewis zu den ersten Mitgliedern. Wenige Tage vor seinem Tod am 28.10.2022 wurde Jerry Lee endlich auch in die Country Music Hall of Fame in Nashville aufgenommen und hoffen wir, dass er sich über die wohlverdiente Ehrung noch freuen konnte.

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Viel ist in den letzten Tagen über sein wildes Leben mit sieben Ehen, sechs Kinder, von denen zwei bei Unfällen ums Leben kamen. Vor allem seine dritte Ehe mit seiner dreizehn Jahre alten Cousine Myra Gale Brown sorgte für einen Riesenskandal, die seine Karriere 1958 fast beendet hätte. Uns aber interessiert vor allem der Musiker und ganz besonders der Countrymusik-Star Jerry Lee Lewis.

Am 29. September 1935 wurde Lewis in Ferriday, Louisiana, geboren und war als Jugendlicher mit Blues und Country aufgewachsen. 1956 zog er nach Memphis, wo er bei Sun Records von Sam Phillips unterkam und sich ähnlichen Erfolg wie Elvis Presley, der wie Lewis aus einfachem, ländlichem Milieu stammte, erhoffte. Jerry Lees Talent als großartiger Pianist, Sänger und begnadeter Entertainer zeigte sich schnell, als er mit „Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On“ und „Great Balls Of Fire“ Hits schaffte. Trotz des eindeutigen Rock’n’Roll waren es Nummer 1 Hits in den Country Charts, „nur“ Platz 2 und 3 in den Hot 100 (wo er nie Platz 1 erreichte). Er war auf der Bühne so gut, so energiegeladen und aufregend, dass nach ihm niemand auftreten wollte, nicht mal Elvis Presley, was Johnny Cash mal erzählte. Nicht umsonst schmückte Jerry Lee sich bald mit dem Beinamen „The Killer“.

Nach dem bereits erwähnten Skandal ging es karrieremäßig steil bergab, doch Lewis machte weiter und 1964 gab er im Star Club in Hamburg ein Konzert, dessen Aufnahme vom Fachmagazin Billboard als eines der aufregendsten Livealben aller Zeiten geadelt wurde. Nachdem er fast zehn Jahre an den Folgen seiner dritten Ehe gelitten hatte, beschloss er 1968, sein Glück in der Countrymusik in Nashville zu suchen.

Für Fans des Genres Countrymusik eine höchst erfreuliche Entscheidung, denn bis 1981 war Jerry Lee Lewis mit wunderbaren Countrysongs permanent in den Charts zu finden und wir zählen gerne seine vier Country Nummer 1 Songs auf: 1969 „To Make Love Sweeter Than You“, 1970 „There Must Be More To Love Than This“, 1972 „Would You Take Another Chance On Me“ und „Chantilly Lace“. Nach 1975 war er mit zwei Titel jeweils auf der 4, beide mit ähnlichem Thema: „Middle Age Crazy“ und „Thirty-Nine And Holding“. Sein 65. und letzter Country Charts-Eintrag war im Jahr 1989 ein Duett mit Ronnie McDowell, das passend „Never Too Old To Rock’n’Roll“ hieß. In diesem Jahr wurde der Film Great Balls Of Fire gedreht, in dem Dennis Quaid und Winona Ryder Jerry Lee und Myra spielen. Jerry Lee nahm die Songs für den Soundtrack auf.

2006 erschien „Last Man Standing“, mit dem Lewis Platz 2 der Top 200 des Billboard erreichte, seine beste Platzierung in dieser Liste. Platz 4 wurde es bei den Top Country Alben, wo er 39 LPs verzeichnen konnte. 2013 veröffentlichte er nochmal eine CD „Rock & Roll Time“, deren Titelsong er mit Kris Kristofferson geschrieben hatte. Er hatte mit Keith Richards, Neil Young, Nils Lofgren und Shelby Lynn namhafte Duett Partner gefunden. Von seinem alten Freund Johnny Cash singt er „Folsom Prison Blues“.

Seinen Lebensabend verbrachte Jerry Lee in Nesbit, Mississippi, mit seiner siebten Frau Judith Brown, die er 2012 gehreiratet hatte. Er hinterläßt neben seiner Frau die Söhne Ronnie und Jerry Lee Lewis III sowie die Töchter Phoebe und Lori Lee.

Wir verlieren einen der größten Musiker aller Zeiten und wir Countryfans trauern um den Mann, der in einer Single 1975 so richtig sang: „Jerry Lee Lewis‘ Life Would Make A Damn Good Country Song“ und schon 1972 die musikalische Frage stellte, die wir leider nicht beantworten können: „Who’s Gonna Play This Ole Piano When My Time Is Through?“.

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Über Franz-Karl Opitz (1122 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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