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Jerry Lee Lewis: Er kann wieder Piano spielen

Jerry Lee Lewis wird ein von T-Bone Burnette produziertes Gospelalbum veröffentlichen.

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Jerry Lee Lewis Jerry Lee Lewis. Photo: Courtesy Of 117 Entertainment Group.

Beginnen wir mit einem Skandal: Jerry Lee Lewis ist noch immer nicht in die Country Music Hall Of Fame aufgenommen worden. Er ist gewiss einer der großen Rockstars der 20. Jahrhunderts, aber er ist ein ebenso großer Countrysänger, von dessen einzigartigen Songs von 1955 bis 1989 sage und schreibe 65 Hits in den Country-Charts verzeichnet wurden. Im Januar 2019 erlitt Lewis einen Schlaganfall, der weitaus schlimmer war als seine Vertrauten damals bekannt gaben. Es ging um Leben und Tod, er war teilweise gelähmt und für ihn am schlimmsten: Er konnte seine rechte Hand nicht mehr bewegen.

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Und jetzt ein Jahr später ist der inzwischen 84 Jahre alte Lewis wieder in einem Aufnahmestudio in Nashville aktiv geworden. Wie das Magazin Rolling Stone berichtet, will er sich einen langgehegten Traum erfüllen und ein Album mit Gospelsongs aufnehmen. Es sollen Lieder sein, die er schon kannte, bevor er mit „Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On“ und „Great Balls Of Fire“ weltberühmt wurde. T-Bone Burnett wurde als Produzent verpflichtet, Kenny Lovelace, der ihn als Gitarrist seit 1966 begleitet und Lee Ann Womack kamen hinzu. Die legendäre Gospelgruppe, die McCrary Sisters waren für den Background-Gesang zuständig. Auch seine Frau Judith war mit im Studio.

Eigentlich wollte Lewis nur singen, doch als er dann am Klavier saß und seine rechte Hand hob, gelang es ihm, wieder zu spielen, was die Anwesenden sehr anrührte. Nach den Jahren des Leidens und der Krankheit, sagte Jerry Lee Lewis, ginge es ihm endlich wieder besser und er käme (fast) ohne Schmerzmittel aus. Allerdings war er nach dem Wochenende in Nashville ziemlich mitgenommen, wenn auch stolz.

Und dem Rolling Stone gegenüber kam er dann nochmal auf seinen Wunsch, endlich in die Country Music Hall of Fame aufgenommen zu werden, zurück. „Ich verstehe es nicht, mehr Country als ich kann man nicht sein“, so Lewis. Allerdings weiß er auch, dass er in jüngeren Jahren oft gegen die Regeln des Nashville Establishment verstoßen hat. So erzählt er, dass er 1973 bei einem Auftritt in der Grand Ole Opry unglaubliche 57 Minuten die Bühne gerockt hat, wo er doch nur drei Lieder hätte spielen dürfen. „Sie haben vergeblich versucht, mich von der Bühne zu kriegen“, berichtet Lewis lachend. Und man nahm ihm damals mächtig übel, dass er sich als „rock & rollin‘, country & western, rhythm & blues singin‘ motherfucker“ bezeichnet hatte. Wo er doch „mother lover“ gesagt hätte! Im März werden die neuen Mitglieder für 2020 benannt. Hoffen wir, dass sein großer Wunsch erfüllt wird.

Und wer Jerry Lee Lewis in seinen besten Jahren mit Gospelmusik hören will, für den hätten wir eine Empfehlung: Bei Bear Family erschien im Jahr 2011 eine CD, die seine bis dahin unveröffentlichten Gospeltitel aus dem Jahr 1971 enthält. Großartig!

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Über Franz-Karl Opitz (1117 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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