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Carmen und Kai Nees: Begegnungen mit Blaze Foley seinen Song und Duct Tapes

Zweites lesenswertes Buch der südhessischen Country-Kenner über den viel zu früh verstorbenen Country-Singer-Songwriter.

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Blaze Foley - Buch Blaze Foley - Buch. Cover Illustration: Riki Blanco

Vor fünf Jahren erschien das erste Buch von Carmen und Kai Nees über den Country-Singer-Songwriter Blaze Foley, der im Jahr 1989 auf tragische Weise starb und nur 39 Jahre alt wurde. Unter seinen Musikerfreunden wie Gurf Morlix, Townes Van Zandt, Guy Schwartz, Billy Block oder Calvin Russell war er wegen seines Songwritings hochgeschätzt und er hätte ein Randy Newman des Country werden können, wenn seine Dämonen und das Schicksal nicht im Wege gestanden und ihn die Kugel des Sohnes eines Freundes nicht das Leben gekostet hätte.

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Unermüdlich forschen die beiden südhessischen Country-Kenner und Foley-Liebhaber schon seit Jahren über Leben, Werk und Wirken des unvollendeten Sängers. In ihrem ersten Buch hatten sie mit aufwändiger und akribischer Recherche- und Übersetzungsarbeit eine ganze Reihe von Artikeln und Beiträgen über Blaze zusammengestellt. So entstand eine spannende Collage über Leben und Musik des über lange Zeit fast vergessenen Country-Künstlers.

Freunde und Weggefährten erinnern sich an Blaze Foley

In ihrem neuen Buch „Begegnungen mit Blaze Foley seinen Song und Duct Tapes“ haben sie nun Freundinnen und Freunde, Musikerkolleginnen und -kollegen und Weggefährten von Foley zu Wort kommen lassen. Und wieder entsteht ein facettenreiches Bild des tragischen Helden. Zu Wort kommen u.a. die Musikerinnen und Musiker Richard Dobson (gest. 2017), Kimmie Rhodes, David Waddell Young und Mandy Mercier (gest. 2023), Harold F. Eggers, Tourmanager von Townes van Zandt oder Radiomoderator Larry Monroe (1942-2014).

Sie alle zeichnen das Bild eines hochtalentierten Musikers, der von großer Empathie für die Menschen hatte und von feinem Charakter war, aber auch oftmals unsicher und verloren wirkte. Ob seine grotesken Einfälle wie der Duct Tape (Klebeband) – Spleen oder die Scherze mit der Ronald Reagan-Maske seine Art von Versteckspiel waren? Sicher ist, dass sich viele an ihn als guten Freund erinnern. Anrührend ist beispielsweise die Geschichte, die Larry Monroe über Blaze erzählt, als dieser ganz uneigennützig Townes van Zandt den Auftritt rettet, als der bei „If I Needed You den Text vergisst. Blaze schiebt sich auf der Bühne neben ihn und singt den Text bis Townes schließlich seine Worte wiederfindet und die beiden als perfektes Duo den Song zu Ende bringen. Und ebenfalls uneigennützig stellt er Bob Dylan seinen Freund Townes vor, als Dylan dem Kostümshop „Electric Ladyland“ in Austin einen Besuch abstattet.

Seine Songs sangen Merle Haggard, Willie Nelson und John Prine

Als Songwriter war er so talentiert, dass Stars wie Merle Haggard, Willie Nelson und John Prine seine Songs aufnahmen. Der Fotograf und Künstler Charles Phillipp Vaughn erzählt in diesem Buch wie erfreut und aufgeregt Blaze war, weil Willie & Merle seinen Song „If I Could Only Fly“ veröffentlich hatten. Nun konnte sich endlich ein eigenes Apartment leisten. Vorher schlief er auf den Sofas seiner Freunde. Und fast schon übersinnlich ist die Anekdote, dass Vaughn nach der Todesnachricht den von Merle & Willie gesungen Blaze-Title in einer Kneipen-Jukebox auf Hawaii fand. Vaughn schildert Blaze aber auch als Mensch mit zwei Gesichtern, der einen verzaubern und verärgern konnte. Besonders wenn er wieder richtig gesoffen hatte, hielten es selbst enge Freunde nicht mehr mit ihm aus.

Er stand sich oft selbst im Weg und kämpfte mit seinen Dämonen

So riss er oftmals mit dem Hintern wieder ein, was er sich vorher mit seinem Talent aufgebaut hatte. Harold F. Eggers erzählt von seinen desaströsen volltrunkenen Auftritten im Vorprogramm von Kinky Friedman. Dies und ein sein fast schon tragikomisches Schicksal – kaum hatte er mal einen Plattenvertrag und ein fertiges Werk, konnte man davon ausgehen, dass irgendetwas passiert, das die Veröffentlichung verhindert – vereitelten eine wirkliche Musikerkarriere.

An die Schilderungen der Begegnungen mit Blaze Foley gliedern sich u.a. Besprechungen von den in den letzten Jahren veröffentlichten Alben mit Musik von Blaze Foley an sowie ein Kapitel in dem Sybil Rosen, Freundin von Blaze von 1975-77, von ihrer Mitwirkung an dem Blaze-Biopic von Ethan Hawke erzählt.

Fazit: Wieder ein verdienstvoller Beitrag von Carmen und Kai Nees zur Erinnerung an Blaze Foley. Er lebt in seiner Musik, die von Musikern immer wieder neu aufgegriffen wird und in den Erinnerungen seiner Freunde weiter. Dies in einem Buch so gekonnt und bewegend zusammenzufassen ist eine große Leistung der südhessischen Herausgeber. Sie sorgen damit dafür, dass diese Erinnerungen weiterleben, auch wenn diese Freunde nicht mehr unter uns weilen. Ein Buch für alle Blaze-Freunde – und wer dies noch nicht ist, der wird es garantiert durch dieses Buch!
Carmen & Kai Nees: Begegnungen mit Blaze Foley seinen Song und Duct Tapes

Bestellen: www.blazefoleybuch.de

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Über Thomas Waldherr (850 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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