The Twang: Live In Hamburg
The Twang sind neben Texas Lightning und The BossHoss eine der Bands, die sich des Countryfizierens verschrieben haben. Schade nur, dass diese Band bislang von größeren Charterfolgen – wie Texas Lightning und The BossHoss sie in diesem Jahr feiern konnten – verschont geblieben ist. Schließlich sind The Twang doch so etwas wie die Könige des Countryfizierens und haben mit „Countryfication“ (2003) und „Let there be Twang“ (2004) bereits zwei erstklassige Longplayer vorgelegt.
Anstelle eines neuen Studioalbums haben sich die Jungs dieses Jahr für ein Live-Album entschieden, das allerdings nicht im regulären Handel, sondern nur über die Homepage der Band oder aber direkt bei Liveauftritten erhältlich ist.
Und was bieten sie uns auf diesem im edlen Digipack gekleideten Live-Album? Selbstverständlich viele großartige Countryfizierungen der ersten beiden Alben, wie z.B. Simon & Garfunkel’s „The Boxer“, dessen Intro extrem an Johnny Cash’s „I walk the line“ erinnert und vermutlich als Huldigung des Man in Black verstanden werden kann. Skurril, aber genial, ist die vertwangte Version vom Stevie Wonder-Klassiker „I just called to say I love you“. Und wenn die verrückten Braunschweiger dann aus dem unkaputtbaren Fetenklopfer „YMCA“ einen waschechten Tearjerker machen, dann lassen sogar harte Cowboys gerne mal eine Träne in ihr Bier kullern. Für Fans ganz besonders interessant sind die hier enthaltenen Versionen von „Ghostbusters“, dem Beastie Boys-Kracher „Fight for your right (to party)“ und Pink Floyd’s „Another brick in the wall“, da diese drei Songs bisher auf noch keinem Album der Band erschienen sind.
Famous last words: The Twang zeigen auf diesem Live-Mitschnitt aus dem Hamburger „Knust“, dass sie live eine ganze Menge zu bieten haben. Und damit meine ich nicht nur die Musik, sondern auch die eigenwilligen Einwürfe von Sänger Hank zwischen den Songs. Zudem konnten sie Peter Urban als Produzenten gewinnen. Und bevor jetzt irgendwelche Fragen aufkommen: Ja, DER Peter Urban, der in seiner Funktion als Kommentator den Eurovision Song Contest jedes Jahr auf’s Neue zu einem ganz besonderen Erlebnis macht. Sollte sich ein Leser dieser Zeilen das Album zulegen wollen, dann rate ich ihm, sich zu beeilen. Das gute Stück ist nämlich streng limitiert auf 1.000 Exemplare.