Jamey Johnson: The Dollar
„Warum nicht einfach mal einen Song über einen Dollar schreiben?“, muss sich Jamey Johnson gedacht haben, ohne dabei zu ahnen, dass das Ergebnis sein erster Hit werden würde. „The Dollar“, gleichzeitig auch der Titelsong seines Debütalbums, erinnert sowohl musikalisch als auch thematisch durch seine Vater-Sohn-Geschichte an „Love Without End, Amen“ von George Strait. Und doch hat Jameys Song einen ganz eigenen Charakter. Seine Stimme besticht durch einen saftigen Southern-Twang und ist somit wohl eine der markantesten Erscheinungen der letzten Jahre.
Der zweite Song des Albums, „Flying Silver Eagle“, schreit geradezu danach die nächste Singleauskopplung zu werden. Die Story des Songs ist absolut außergewöhnlich, denn wer kommt bitte schön schon auf die Idee, einen Ehering einschmelzen zu lassen, um ihn dann in Form eines fliegenden Adlers als Schlüsselanhänger zu nutzen?! Tja, außer Jamey Johnson wohl niemand. Neben brillianten Countrysongs wie der Ballade „She’s All Lady“ bietet das Album noch eine ordentliche Portion Südstaatenrock. Der Titel „Redneck Side of Me“ ist da schon fast programmatisch und auch „Rebelicious“ bildet da keine Ausnahme. Saftige Fiddles und ein knackiges Banjo machen diesen Song zu einem der Highlights der CD. Ebenfalls südstaatenrockig kommt die Ballade „Back to Caroline“ daher. Selbst Johnny van Zant, seines Zeichens Leadsänger der Southern Rock-Band Lynyrd Skynyrd, hätte diesen Song nicht glaubwürdiger hinbekommen können.
Ein klein wenig Countrynostalgie bietet das Album ebenfalls. Der große George Jones gab sich im Studio die Ehre und übernahm bei „Keepin‘ Up With The Jonesin“ die Schlusszeilen. Eigentlich schade, dass sein Gesangsbeitrag nur so kurz ausgefallen ist, denn ein vollständiges Duett der beiden wäre sicherlich reizvoll gewesen. Jamey Johnson kann aber nicht nur Country und Southern Rock, nein, er kann zu allem Überfluss auch noch Gospel! „Lead Me Home“, der letzte Song des Albums, wurde mit einem prächtigen Gospelchor unterlegt und zieht somit zum Finale noch einmal alle Register.
Famous last words: Da hat sich BNA Records einen mächtig dicken Fisch an Land gezogen. Die Zeichen stehen eigentlich alle auf Erfolg und es wäre nicht verwunderlich, wenn er innerhalb der nächsten paar Jahre den heutigen Status eines Toby Keith oder eines Alan Jackson erreichen sollte. Mit Buddy Cannon saß ein namhafter Produzent an den Knöpfen und sorgte für einen sowohl kantigen als auch charttauglichen Sound.
Trackliste:
01. The Dollar |