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Ballad Of Ira Hayes: Pete LaFarge

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Der Song basiert auf einer wahren Geschichte, die in ihren wesentlichen Teilen von Pete LaFarge festgehalten wurde. Berühmt gemacht wurde der Song von Johnny Cash, der damit 1964 immerhin Platz 3 der Country Charts erreichte. Cash hatte bekanntermaßen eine besondere Affinität zu den Indianern, ihrer Geschichte und ihrem Schicksal. Von diesem Song war er ebenso begeistert wie angetan, denn nach Cash’s Verständnis erzählte er fast schmerzhaft realistisch das, was vielen Indianern widerfahren ist. LaFarge griff in seinen Liedern diese Thematik immer wieder ungeschminkt und mit beißender Ironie auf. Cash war von der „Ballad of Ira Hayes“ so überzeugt, dass er mit „Bitter Tears“ ein ganzes Album zu dieser Thematik aufnahm.

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Nicht nur diese Ballade wurde immer wieder von Cash auch live gesungen und auf seinen Alben platziert, er machte in seinen Songs und durch sein Engagement immer wieder auf die unhaltbare soziale Situation vieler Indianer aufmerksam. Ira Hamilton Hayes war ein Pima Indianer, der im Reservat von Sacaton, Arizona am 12. Januar 1923 geboren wurde. Im Reservat fristete man ein vom Weißen Mann aufgezwungenes karges Dasein am Existenzminimum, vor allem, nachdem die Regierung die Wasserversorgung versagte. Dennoch meldete sich Ira Hayes im 2. Weltkrieg zur Marine, um dem Reservat entfliehen zu können und beim Dienst am, Vaterland seinem Stamm Ehre zu machen. Er wurde im Pazifik eingesetzt und kämpfte tapfer für sein Land und seine Kameraden. Der Zufall ließ ihn zu einer Legende werden. Am 23. Februar 1943 gehörte er zu den 250 Marines, die unter schweren Verlusten die Insel Iwo Jima von den Japanern eroberten. Als die US Flagge auf dem Hügel gehisst wurde, war Ira Hayes mit seinen ausgestreckten Händen auf dem Foto davon zu sehen. Einer von 6 Marines … nur 27 überlebten den Einsatz.

Ira Hayes wurde bei seiner Rückkehr zur Legende, zu einem amerikanischen Helden – mit tragischem Schicksal. Nie verstand er, warum man soviel Aufheben um ihn machte. Präsident Truman holte ihn und die anderen Überlebenden und schicke sie durch das ganze Land, um Spenden für das Militär locker zu machen. Hayes sah sich nicht als Helden, wollte auch keiner sein. Für sein persönliches Schicksal schien sich das Land, für das er sein Leben eingesetzt hatte, nicht zu interessieren. Ohne Perspektive, ohne Halt driftete er in den Alkoholismus, landete immer wieder im Gefängnis. Solange es chic war, wurde er von den Reichen und Mächtigen benutzt, Ira Hayes hatte seinen Platz in der US Geschichte – er war und blieb aber nur ein Indianer aus einem Reservat, ohne Wasser, ohne Ernte, ohne Chance, ohne Hoffnung. Nicht für ihn und nicht für sein Volk. Voller Bitterkeit beklagte er sich darüber, dass die, die ihr Leben im Krieg gelassen hatten, und die im Reservat gestorben waren, bessere Menschen waren als er und viel eher Helden seien. Am 24. Januar 1955 fand man Ira Hayes. Wieder einmal betrunken war er bei Bapchule, Arizona in einen Bewässerungsgraben gefallen und erfroren – einsam, vergessen von einem Land, das ihn einen Helden nannte. Der Graben war übrigens die einzige Wasserversorgung für seinen Stamm, die von der gleichen Regierung zur Verfügung gestellt wurde, der er stolz gedient hatte.

Pete LaFarge und Johnny Cash haben dafür gesorgt, dass Ira Hayes nicht total in Vergessenheit geriet und damit auch das Los vieler Indianer im Gespräch blieb. Peter La Farge, vermutlich 1931 in Fountain, Colorado geboren, war selbst Indianer. Bei Adoptiveltern aufgewachsen interessierte er sich von Kindheit an für Folklore, vor allem indianische sowie für’s Rodeo. Beeinflusst von Cisco Houston und Woody Guthrie entwickelte LaFarge sich zu einem bedeutenden Songschreiber, wobei er oft soziale, politische und persönliche Statements verarbeitete. Mit unbequemen, satirischen, aufrüttelnden Inhalten. Auf Grund seiner ständigen, auch polemischen Attacken gegen die „Weißen“ wegen der an den Indianern verübten Ungerechtigkeiten, stand LaFarge dauernd in der Kritik, die nicht spurlos an ihm vorüber ging. Auch LaFarge litt in bestimmten Dingen an Orientierungslosigkeit.

Kurz vor seinem Tod heiratete er die dänischen Sängerin Inger Nielsen. Am 27. Oktober 1965 fand man LaFarge tot in seiner Wohnung in New York City. Offizielle Todesursache war ein Herzschlag, bis heute hält sich das Gerücht, er habe Selbstmord begangen. Hinterlassen hat er ein beachtliches, sehr interessantes künstlerisches Erbe, dessen bekanntestes Stück wohl die „Ballad of Ira Hayes“ ist. Diesen Titel gibt es nicht nur auf mehr als einem halben dutzend Johnny Cash Alben sondern auch von Pete LaFarge selbst sowie u.a. in Versionen von Townes van Zandt und vor allem Kinky Friedman.

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