Kim Carson begeistert in Leipheim
Im gut besuchten Schützenhaus Leipheim begeisterte am Donnerstag, den 14. August 2008 die Kim Carson-Band. Die extreme Wetterlage sorgte mit ihren Vorboten dafür, dass das Konzert nicht „Open Air“, sondern im Saal stattfand. Dort stellte sich von Anfang an eine einzigartige Harmonie zwischen Musikern und Publikum ein, die schon typisch ist für Kim Carson, schließlich verbringt die Sängerin aus Texas bzw. Louisiana jedes Jahr mehrere Monate in Europa, jeweils nicht ohne bei den Countryfreunden in Kötz vorbeizuschauen.
Wie eine alte Vertraute wird Kim Carson inzwischen beim Kötzer Verein jedes Jahr aufgenommen, so auch am Donnerstag, als um 20.30 Uhr pünktlich ihr Konzert im Schützenhaus Leipheim begann. Mit gewohnt prägender Spielfreude eröffnete Kim Carson mit dem Willie-Nelson-Klassiker „Whiskey River“ den Abend, der typische Honky Tonk Music im mid-tempo-Stil bot, wie sie in vielen Dance Halls und Kneipen in Texas oder Louisiana zu hören ist. Getanzt wurde in Leipheim nur am Rande, das Zuhören stand offenbar im Vordergrund. Das lohnte sich bei der angenehmen Lautstärke und dem warmen Klang der Musik, der schönen Stimme von Kim, und ihren Liedern mit Wiedererkennungswert. Im „I-10 Westbound Blues“ berichtete Kim von den Staus auf dem amerikanischen Highway, der ihre Ost-West-Fahrten immer wieder begleitet, vielleicht sollte sie sich mal ein Flugticket leisten, so ihre Quintessenz. Mit Jessi Colter’s „I’m Not Lisa“ brachte Kim eine ergreifende Ballade über einen Mann, der von seiner Frau mit der Realität konfrontiert wird, dass sie eben sie ist und nicht Lisa, von der er offenbar träumt. Johnny Falstaff aus Houston, Texas, der wie im Vorjahr die elektrische Gitarre bediente, sang u.a. „alten“ Ray Price, den Buck Owens Klassiker „Above & Beyond“ und die Eigenkomposition „Shine“. Seine sehr schöne Stimme wurde mit viel Beifall belohnt, zumal er die authentische frühe Honky Tonk Music sehr überzeugend rüberbringt.
2009 wird er im April / Mai erstmals mit eigenem Trio in Europa unterwegs sein. Auch Ryan Donohue am Kontrabass sang zur Begeisterung der Gäste einige Lieder mit seiner Stimme, die einfach nur genial „farbig“ klingt. Pete Bradish am Schlagzeug hatte sich inzwischen sehr gut in die Band eingelebt und durfte auch ein wenig singen, er kommt aus New Orleans, Louisiana. Dieser Bundesstaat wurde gewürdigt mit „Leaving Louisiana In The Broad Daylight“ und „Going Back To Louisiana“, längst ein Kim Carson-Klassiker, ebenso wie „Around The Lakeside“. Ansonsten immer wieder Honky Tonk-Themen wie „I Only Like You When I’m Drinkin'“, „A Couple Of Beers Behind“ oder „Neon Halo“: in ein Honky Tonk geht man zum Musik Hören, Tanzen, Bier oder Whiskey Trinken, aber auch zum Austauschen oder Vergessen von Problemen, vielleicht lernt man ja jemanden kennen.
Für Abwechslung sorgte das schnelle „Just Because You’re Gone“ und das von Kim Carson verfasste „Burned By An Old Flame“, für das Mandy Strobel als Gastsänger die Bühne betrat, der es vor Jahren schon auf CD aufgenommen hat. In Costa Rica hat Kim den Straßenhund „Buddy Johnson“ erlebt, als sie dort eine Freundin besucht hat, klar, dass sie dieser Begebenheit ein Lied widmete. „Hank’s Song“ erinnerte an Idol Hank Williams und als eine der Zugaben brachte Kim „Will The Circle Be Unbroken“, mit dem sie sogar ihre Band überraschte. Die beiden ausführlichen Sets waren wie im Fluge vergangen, werden aber bei den Zuhörern wie immer lange positiv nachwirken, denn die erfrischende Musik von Kim Carson und ihrer Band ist an Echtheit und Herzlichkeit kaum zu übertreffen. Kim Carson wird im März / April 2009 mit ihrem seit 10 Jahren parallel bestehenden Frauenquartett „The Tipsy Chicks“ in Europa zurück erwartet.