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Meister der Spielfreude: Bob Dylan fügt in Saarbrücken seiner Deutschland-Tour ein weiteres tolles Konzert hinzu

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Der Mann strotzt nur so vor Spielfreude. Engagiert im Gesang und treibend im Orgelspiel jagt er in gut zwei Stunden durch 17 Songs aus fast allen seinen Schaffensperioden. Drei Schwerpunkte halten das Programm in der ausverkauften Saarlandhalle zusammen. Zum einen spielt er überraschend alleine fünf Songs vom 2001er Album Love and Theft. Dazu drei Songs von seiner letzten Veröffentlichung „Modern Times“ (2006). Und noch eine Überraschung: Mit „Gotta Serve Somebody“, „I Believe In You“ und „Every Grain Of Sand“ bringt er drei Lieder zur Aufführung, die für den Höhepunkt als auch für die Abwendung von seiner ebenso kurzen wie heftigen Liaison mit den „wiedergeborenen Christen“ stehen. Dazwischen Klassiker wie „Like A Rolling Stone, „All Along The Watchtower“, „Blowin‘ In The Wind“ sowie „Lay, Lady, Lay“ von seinem Country-Album „Nashville Skyline“.

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Bob Dylans Band spielt momentan dichten Rock, mit Folk und Country-Einflüssen, ab und zu wird es sogar jazzig. Seine Crew – die Gitarristen Stu Kimball und Denny Freeman, Bassist Tony Garnier, Schlagzeuger Georg Recile sowie Donnie Herron an Pedal-Steel, Mandoline und Geige weben den Klangteppich, auf dem Dylan sich austoben kann. Denn die Soli spielt fast ausnahmslos der Chef. Am Keyboard (überwiegend), auf der Mundharmonika (sehr häufig) oder einmal auch bei „Lay, Lady, Lay“ auf der Gitarre. Und Dylan zeigt auch hier gute Form, seine Mundharmonika-Soli sind inspiriert, sein Orgelspiel untermalt er immer wieder mit leicht angedeuteten Tanzschritten, hier und da scheint er mit dem Publikum auf einer spaßhaften Ebene zu kommunizieren, grinst leicht, betreibt regelrecht Posing am Instrument. Sogar seine Gitarrenriffs bei „Lay, Lady, Lay“ wirken stimmig.

Einer der Höhepunkte des Konzerts ist erreicht, wenn Dylan bei „The Levee’s Gonna Break“ sowohl Gesang, als auch Musik immer treibender, immer bedrohlicher werden lässt. „Hey, Ihr habt keine Zeit mehr, der Damm bricht, macht Euch fertig.“ Bei „Every Grain Of Sand“ trifft er es genau: Der Song entwickelt auch an diesem Abend wieder etwas Magisches. Und mit „Beyond The Horizon“ zeigt er uns mal wieder seine unbändige Lust, seine Songs neu zu arrangieren, um neue Stimmungen und Bedeutungsebenen zu gewinnen.

Am Ende brettert Dylan mit hartem Rock über den „Highway 61“, bringt das Publikum mit „Like A Rolling Stone“ zum toben. So geht das dann auch bei den Zugaben mit „All Along The Watchtower“ weiter, ehe er uns mit dem sanft daher kommenden „Spirit On The Water“ eine kurze Verschnaufpause gönnt. Die kann das Publikum gut gebrauchen. Denn das letzte Lied „Blowin‘ In The Wind“, das bei unzähligen Demos und Lagerfeuern zu Tode geschrammelte, feiert bei Dylan eine Wiedergeburt. Im neuen Leben ist es eine Art Schunkelwalzer. Respekt vor Dylans Courage.

Ein tolles Konzert geht zu Ende. Und während Dylan weiter durch Europa zieht, platzen wir vor Vorfreude auf sein neues Studioalbum „Together Through Life“, das Ende April erscheinen wird.

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Über Thomas Waldherr (806 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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