George Strait: Live From AT&T Stadium
Es war der würdige Abschluss einer großartigen Abschiedstournee: George Strait lockte 105.000 Zuschauer in das Stadion der Dallas Cowboys in Arlington, Texas. Damit brach er den Rekord, den die Rolling Stones im Jahr 1981 in New Orleans aufgestellt hatten. Fast eine Million Menschen hat George in knapp zwei Jahren bei fast 50 Konzerten begeistert. Nun hat der inzwischen 62-jährige Superstar dieses letzte Konzert als CD herausgebracht, eine DVD wird am 11. November folgen.
20 Titel sind auf „The Cowboy Rides Away – Live From AT&T Stadium“ zu hören, ein buntes Medley einiger seiner größten Hits, die seine Karriere von 1981 bis heute widerspiegeln. Das Ganze fantastisch produziert und die „Ace In The Hole Band“ begleitet ihn dabei gewohnt professionell.
Von George Strait darf man nichts anderes als Spitzenleistungen erwarten. Jeder Song stimmt: Es geht los mit „Check Yes Or No“ und danach der erste Gast – Vince Gill geht mit ihm bei „The Lovebug“ ab. Schade, dass „Does Fort Worth Ever Cross Your Mind“, das die beiden live sangen, nicht auf der CD zu finden ist. Auch der nächste Gast überrascht: Jason Aldean, den manche als Countryrapper verspotten, läuft bei Straits erster Nummer 1 zu beachtlicher Form auf. „Fool Hearted Memory“ – das hätte ich ihm gar nicht zugetraut! Und auch Eric Church ist ein erstaunlicher Gast. Irgendwie scheint George seine Mitsänger zu beflügeln, denn in „Cowboys Like Me“ ist auch Eric bei traditionellen Countrysongs überragend.
Nicht überraschend, sondern erwartet gut, der Auftritt von Alan Jackson beim Song, der die Musikindustrie in Nashville scharf kritisiert – „Murder On Music Row“. Vier Ladies in Duetten mit dem Meister sorgen für weitere Highlights: Sheryl Crow mit „Here For A Good Time“, Faith Hill mit „A Showman’s Life“ und Miranda Lambert ist bei „Run“ dabei, toll. Aber für mich herausragend, sozusagen das Duett der Duette: George Strait und Martina McBride mit dem Klassiker „Jackson“, bei dem die beiden eine Dynamik entwickeln wie einst Johnny Cash und June Carter.
Ein weitere Topstar Kenny Chesney singt mit George dessen unvergessenen Klassiker „Ocean Front Property“. George singt alleine Hits wie „The Chair“, eine stilistische Meisterleistung, seinen „Troubadour“, „Marina Del Rey“ und seinen vorläufig letzten (?) Toperfolg „Give It All We Got Tonight“. Zwei weitere Höhepunkte am Ende des Konzerts: Alle erwähnten Gäste versammeln sich auf der Bühne und gemeinsam stimmen sie den so witzigen Song „All My Ex’s Live In Texas“ an, der ja so etwas wie sein Markenzeichen geworden ist. Das endgültige emotionale Finale singt George Strait logischerweise allein – „The Cowboy Rides Away“. Natürlich, denn so hieß ja auch die Supertournee des Superstars.
Fazit: Ein großartiges Album, das man eigentlich haben muss, wenn man Countrymusik liebt.
Künstler / Albumtitel: George Strait – The Cowboy Rides Away, Live From AT&T Stadium Format / Label / Veröffentlicht: CD & Digital (MCA Nashville, Universal Music 2014) |
Trackliste:
01. Check Yes Or No |