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Little Big Town: Pain Killer

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Little Big Town (Pain Killer)

Aufgepasst! Hier kommt „Pain Killer“, das ultimative Schmerzmittel gegen die Symptome des Bro-Country-Hang-Over. Das Vocal-Quartett Little Big Town präsentiert sich auf ihrem sechsten Studioalbum in kreativer Bestform, stimmlich brilliant und voller Musikalität. Neben Eric Churchs „The Outsiders“ gibt es wohl aktuell kein zweites Szenealbum, das mit den Grenzen des Country so spielerisch umgeht und sich dem aktuellen Trend so innovativ entgegenstellt. Dies ist wenig überraschend, da mit Church-Produzent Jay Joyce einer der Freigeister der Szene seine Finger mit im Spiel hatte.

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Schon auf dem Vorgängeralbum „Tornado“ war die Kombination aus „vocal harmonies“ und stilistischer Vielfalt ein echtes Markenzeichen und hat in Verbindung mit dem Megaseller „Pontoon“ zu einer hochverdienten Grammyauszeichnung geführt. Auf „Pain Killer“ geht das Quartett aus Homewood / Alabama einen deutlichen Schritt weiter und bringt seinen Ruf als „Fleetwood Mac der Countryszene“ zur Vollendung.

Der neue Longplayer besteht aus 13 stilistisch eigenständigen Songs und wird von den Stimmvariationen, beginnend bei Kimberly Schlapmans engelsgleichem Sopran bis hin zu Phillip Sweets markigem Bariton, getragen. Bereits der Opener, das dynamische „Quit Breaking Up With Me“, ist ein wunderbar-stimmungsvoller New-Country-Blend, auf dem sich Steel und Auto-Tunes gleichberechtigt die Hand reichen. Auch der einzige echte Partysong des Albums, die aktuelle Leadsingle „Day Drinking“, strahlt mit ihrem Whistling-Tune und den perkussiven Elementen ein hohes Maß an Leichtigkeit aus, ohne dabei beliebig zu wirken. Das von Jimi Westbrook intonierte, im Midtempo angesiedelte „Tumble And Fall“ ist der erste Moment, an dem die Fleetwood-Mac-Nostalgie greifbar wird. Mit noch etwas mehr Nachdruck wird die Stimmdarbietung der Kultrocker um die Damen Nicks & McVie auf dem imposanten „Things You Don’t Think About“ lebendig. Doch auch die Easy-Vibes wie der reggaeangelehnte Titelsong oder das leidenschaftliche „Girl Crush“ werden von Karen Fairchilds charismatischer Stimme auf überdurchschnittlichem Niveau präsentiert.

„Faster Gun“ hingegen ist ein „psychedelic monster“ mit einer verwegenen Love-Story im Wild-West-Outlaw-Gewand. In völligem Kontrast dazu hat das launige „Good People“ als Stimmungsaufheller das Zeug zur potenziellen Radiosingle. Das funkige „Stay All Night“ ist ein echtes „Brett“, das sich unweigerlich sich in den Gehörgängen festsetzt. Hier sind die beiden Jungs Sweet & Westbrook im Lead und kreieren ein Motown-angelehntes Energiebündel, bei dem die Ladies cool im Hintergrund agieren. An dieser Stelle spürt man förmlich, wie das Album atmet und mit jedem Track eine neue Überraschung bereithält. Zuerst wird der Hörer mit dem Rowdy-Rocker „Save Your Sin“ ordentlich durchgerüttelt. Das anschließende „Live Forever“ hingegen ist Gefühl pur und verfügt über eine Simon & Garfunkel-ähnliche Eleganz, bei der sich jede Beschreibung erübrigt. Hier gilt der Slogan „Augen schliessen und geniessen“.

Wenn es einen Song gibt, bei dem die Handschrift des Countryrock-Gurus Jay Joyce besonders gut zu erkennen ist, dann auf „Turn The Lights On“. In Anlehnung an Eric Churchs „Devil, Devil“ lässt der Meister von einem stompy Beat getrieben die Giftküche munter sprudeln. Sicher kein Radiosong, aber absolut mitreißend und auf seine Weise einzigartig. Der Closing-Track „Silver And Gold“ überzeugt wiederum durch die klassischen Elemente des mehrstimmigen Gesangs und der akustischen Instrumentierung eingebettet in eine feine Melodie.

Durch seinen Ideenreichtum ist „Pain Killer“ ein Werk , das den traditionellen Countryfan aus seiner Komfortzone herauslockt, den partywilligen „Bro“ irritiert und den unvoreingenommenen Musikfreund als Gewinner zurücklässt. So klingt ein Kandidat für das Album des Jahres!

Fazit: Little Big Town zählen als seriöse Mittvierziger zu den Etablierten der modernen Countryszene. Das hält sie keineswegs davon ab, innovativ zu sein und mit ihrem kongenialen Produzenten Jay Joyce die Grenzen des New Country neu abzustecken. Dank ihrer stimmharmonischen Qualität und einer umwerfenden musikalischen Vielfalt machen sie „Pain Killer“ zu einem Album, das sich als Vorreiter einer neuen Generation des Crossover-Country durchsetzen könnte. So frisch, frech und frei können wir dem Ausklang des müde gewordenen Bro-Trendes gelassen entgegensehen.

Little Big Town - Pain Killer

Künstler / Albumtitel: Little Big Town – Pain Killer
Format / Label / Veröffentlicht: CD & Digital (Capitol, Universal Music 2014)
Bewertung: 5 von 5 möglichen Punkten

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Trackliste:

01. Quit Breaking Up With Me
02. Day Drinking
03. Tumble And Fall
04. Pain Killer
05. Girl Crush
06. Faster Gun
07. Good People
08. Stay All Night
09. Save Your Sin
10. Live Forever
11. Things You Don’t Think About
12. Turn The Lights On
13. Silver And Gold

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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