The White Buffalo: Once Upon A Time In The West
Zweites Album von Jake Smith erstmals in Europa veröffentlicht.

Gerade war er auf Tour in Deutschland und vor wenigen Tagen kam erstmals hierzulande sein zweites Album Once Upon The Time In The West heraus, in einer Deluxe-Version mit vier Bonustracks. Die Rede ist natürlich von The White Buffalo, alias Jake Smith.
Seinen Durchbruch erzielte der in Eugene, Oregon, geborene Smith mit der Verwendung einiger seiner Songs für die TV-Serien „Sons Of Anarchy“ und „Californication“ in den Jahren 2010 und 2011. Smith schloss einen Plattenvertrag mit dem Label Unison ab. Die EP „The Lost And Found“ 2011 und im Jahr darauf das erste richtige Labelalbum „Once Upon The Time In The West“ waren Achtungserfolge. Mit seinem dritten Album „Shadows, Greys & Evil Ways“ im Jahr 2013 zog er erstmals in die Verkaufscharts ein. Mit „Love And The Death Of Damnation“ (2015) und „I Know You“ etablierte er sich endgültig in der Americana-Szene.
Gut so, dass er nun nochmals sein 2012er-Album herausbringt, ist es doch eine musikalisch kurzweilige und inhaltlich interessante Auseinandersetzung mit der US-amerikanischen Vergangenheit in der Form von Geschichten über Outlaws, Soldaten, verlorenen Söhnen und anderen Opfer des amerikanischen Traums.
Absolut schmissig und radiotauglich ist der Song „How The West Was Won“, über einen, der glaubt, seine Beziehungsprobleme nur mit der Waffe lösen zu können. Mit der Waffe, mit der auch der Westen für das aufstrebende Amerika im 19. Jahrhundert gewonnen wurde. Doch der Auftaktsong „Ballad Of A Dead Man“ gibt eher die Richtung für das Album vor, handelt er doch von dem auf einem Schlachtfeld getöteten und den Tränen seiner Mutter nach Erhalt der Mitteilung. Bei „BB Guns And Dirt Bikes“ wird die Geschichte einer Freundschaft in der Vorstadt erzählt, die zur von Gewalt geprägten Komplizenschaft erzählt, bei „Hold The Line“ geht einer von zu Hause weg und stirbt einsam und bei „Wish It was true“ klagt einer über die falschen Versprechungen seines Vater, seiner Mutter, seines Landes.
Harter Tobak also, der aber in angenehm federleichtem Folk-Rock-Gewand daherkommt. Jake Smiths sonore Stimme tut ihr Übriges dazu, dass die Songs so harmlos daherkommen. Und doch bewirken sie beim Zuhören oftmals Verstörung. Klar, dass sie deswegen so wunderbar ins moderne amerikanische TV-Serien-Format passen. Aber sie funktionieren auch wunderbar auf diesem Album und als ihr Schöpfer hat sich „The White Buffalo“ als eigenständige und unverwechselbare Singer-Songwriter-Figur in der Americana-Szene etabliert.
Fazit: Gut, dass dieses Album nun bei uns erhältlich ist. „The White Buffalo“ gehört zu den Folk-Künstlern, die die Zerstörung des amerikanischen Traums, deren grauenhafte Folgen wir nun alle spüren, schon vor Jahren in seiner Musik thematisiert hat.
Prädikat: Historisch!
The White Buffalo – Once Upon A Time In The West: Das Album
Titel: Once Upon A Time In The West (Deluxe-Version)
Künstler: The White Buffalo
Veröffentlichungstermin: 20. Januar 2017
Label: Earache (Warner)
Laufzeit: 60:37 Min.
Format: CD & Vinyl
Tracks: 17
Genre: Americana
Trackliste: (Once Upon A Time In The West)
01. Ballad Of A Dead Man
02. How The West Was Won
03. The Pilot
04. One Lone Night
05. Sleepy Little Town
06. BB Guns And Dirt Bikes
07. The Bowery
08. Wish It Was True
09. Hold The Line
10. Good Ol‘ Day To Die
11. Stunt Driver
12. The Witch
13. I Am The Light
14. Every Night Every Day
15. Darkside Of Town
16. Insane
17. Highwayman