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Kip Moore: Slowheart

Kip Moore hat mit seinem neuen Longplayer "Slowheart" ein starkes Country-Rock-Album am Start.

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Kip Moore - Slowheart Kip Moore - Slowheart. Bildrechte: MCA Nashville

Die musikalische Wiedergeburt des Kip Moore ist ein schmerzhafter Prozess. Mit dem neuen Album Slowheart könnte dieser ein positives Ende gefunden haben. Nachdem der Georgia-Guy im Jahr 2012 mit dem Debütalbum „Up All Night“ und drei Top-Singlehits als neue Stilfigur des Country Rock gefeiert wurde, zeigte die Szene dem passionierten Hobbysurfer fortan die kalte Schulter und ließ alle weiteren Hitversuche gnadenlos abprallen. Auf dem nachfolgenden Album „Wild Ones“ hatte sich der Sänger mit dem roten Ballcap als 80er-Jahre-Nostalgiker präsentiert und den Szenetrend mit antiquierten Melodic-Rock-Sounds vollständig verfehlt.

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Die New-Country-Karriere Kip Moores schien Anfang 2016 beendet – eine selbst verordnete Auszeit sollte Abhilfe schaffen. Der ehemalige Store-Manager eines bekannten Fashionlabels bereiste die Welt, sammelte Eindrücke und kehrte mit einer klaren Idee zurück. Kip Moore, dessen Fähigkeiten niemals in Frage standen, begann sich auf sich selbst zu besinnen, schrieb reihenweise Songs und trennte sich von seinem Produzenten und Mentor Brett James. „Slowheart“ ist das Ergebnis dieses Reinigungsprozess und trägt bereits vor Veröffentlichung erste Früchte. Mit der Leadsingle „More Girls Like You“, einem melodischen Romantiker über die Freuden der Familiengründung, ist nach 4 Jahren Flaute wieder eine Top-10-Platzierung gelungen. So darf man gespannt sein, mit welchen weiteren Seiten der 13-Teiler noch überzeugen kann.

„Slowheart“ ist ein Selfmadeprojekt. Der Interpret ist gleichzeitig Produzent und bis auf zwei Ausnahmen als Autor an allen Titeln beteiligt. Alte Erfolgsseilschaften wie die Zusammenarbeit mit dem Hitsongwriter Dan Couch („Something Bout A Truck“, „Hey Pretty Girl“) wurden beibehalten. Neben einer stärkeren Orientierung am rhythmusorientierten Country Rock ist der entscheidende Vorzug, dass der Mann mit der einst verführerischen Reibeisenstimme seinen „easy touch“ wieder gefunden hat. Die gepresst-überdrehten Vocals aus „Wild Ones“ gehören in großen Teilen der Vergangenheit an.

Doch so ganz kann Kip Moore den Flirt mit dem 80er-Melodic Rock nicht lassen. Der nostalgische opener „Plead The Fifth“ trägt sogar Anlagen des Brit-Rock im besten Simple-Minds-Stil in sich. Auch „Sunburn“ wirkt mit seiner synthetischen Instrumentierung wie ein Fülltitel aus einem verlorengegangenen 80er-Jahre Tape. Ansonsten finden wir einen stilsicheren an Heartland-Rhythmen orientierten Longplayer vor, der eine Vielzahl musikalischer Einfälle in ein zeitgemäßes Soundkonzept übersetzt. „Slowheart“ ist als Gesamtwerk entgegen des gemächlich anmutenden Titels, dynamisch-kraftvoll, variantenreich und lässt Moores charismatischen Vocals ausreichend Platz zur Entfaltung.

Bereits „Just Another Girl“ tauscht den hymnischen Klangtechnik gegen einen fetzigen Rockgroove ein und findet in dem augenzwinkernden Singlekandidaten „I’ve Been Around“ eine passende Fortsetzung. „Fast Women“ klingt wie ein musikalischer Handshake mit Country-Rock-Kollege Brantley Gilbert und wird abgelöst von dem magisch anziehenden Power-Sing-Along „Bittersweet Company“. Ein „no brainer“ als künftige Singleauswahl! Doch die Entscheidung für das kommende Radiorelease fiel auf „The Bull“. Der mit perkussiven Riffs startende Bekenner-Song über die guten Seiten harter Lebenserfahrungen entpuppt sich ebenfalls als Volltreffer. Gerade im Mittelteil des Albums scheint sich Kip Moore nun endgültig von dem Ballast der Vergangenheit freigesungen zu haben. Der relaxte Country-Soul auf „Blonde“ über die negativen Auswüchse persönlicher Veränderungen trägt den Charakter eines universellen Hits in sich.

Nach gefälligem charttauglichem Country Rock („Last Shot“, „Try Again“) hat sich der Hitsuchende aus der Kleinstadt Tifton zum Ende dann eine besondere Perle aufgehoben. „Guitar Man“ ist eine niederschmetternd schöne Singer-Songwriter-Ballade, die das Zeug zum Standard besitzt und den talentierten Interpreten durch die Seele eines Leonard Cohen oder Van Morrison blicken lässt.

Top-Tracks: „Bittersweet Company“, „The Bull“, „Blonde“, „Guitar Man“

Fazit: Kip Moore hat die Fesseln der Vergangenheit gelöst und bietet auf „Slowheart“ ein charakterstarkes Beispiel zeitgemäßen Country Rocks an. Ein Album mit Repeatfaktor!

Kip Moore – Slowheart: Das Album

Kip Moore - Slowheart

Titel: Slowheart
Künstler: Kip Moore
Veröffentlichungstermin: 22. September 2017 (D)
Label: MCA Nashville (Universal Music)
Format: CD & Digital
Laufzeit: 46:37 min.
Tracks: 13
Genre: Country Rock
Bewertung: 4 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste: (Slowheart)

01. Plead The Fifth
02. Just Another Girl
03. I’ve Been Around
04. Fast Women
05. Bittersweet Company
06. Sunburn
07. More Girls Like You
08. The Bull
09. Blonde
10. Good Thing
11. Last Shot
12. Try Again
13. Guitar Man

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Über Bernd Wenserski (601 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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