Wade Bowen: Solid Ground
Wade Bowen liefert mit "Solid Ground" traditionelle Country Music mit Tiefgang.
Wade Bowen hat nach musikalischen Umwegen wieder festen Boden unter den Füßen gefunden. Als Glücksritter in Nashville gestrandet war er im Jahr 2012 nach Schließung des BNA-Labels in seine texanische Heimat zurückgekehrt. Dort wurde der „verlorene Sohn“ mit dem 2013er Hit „Songs About Trucks“ über die thematische Einfältigkeit Music City’s mit offenen Armen empfangen.
Seitdem ist der Name des Hitsängers aus Waco in der obersten Liga des Texas Country gesetzt. Sein musikalisches Persönlichkeitsprofil „Wade Bowen“ aus dem Jahr 2014 sowie die fruchtbare Zusammenarbeit mit Honkytonk-Kumpel Randy Rogers (Hold My Beer) haben die Lone-Star-Szene im Sturm erobert. Auf dem neuen Album Solid Ground hat der Mann mit der Samtstimme seinem Heimatstaat nun ein kleines Denkmal gesetzt.
Mit dem Produzenten Keith Gattis steht Bowen ein echter Profi zur Seite. Der Ex-Bandleader von Dwight Yoakam und Hitlieferant für Kenny Chesney und George Strait verfügt über hinreichende Erfahrung, um aus dem Singer-Songwriter die letzten Reserven herauszukitzeln.
Ergebnis ist ein 11-Teiler im Stile einer texanischen Road-Map. Bereits mit der Border-Town-Story „Acuna“ als Leadsingle gelang der Sprung an die Chartspitze. Der leidenschaftlich gesungene Nachfolger „So Long 6th Street“ ist ein Farewell an die harten Anfänge in der Musikmetropole Austin, die den Künstler Wade Bowen prägnant geschliffen haben. Die Backgroundunterstützung von Miranda Lambert und Jack Ingram ist ein weiteres Qualitätsmerkmal.
Stilistisch ist „Solid Ground“ im Americana verhaftet und bietet dem Hörer eine Reihe kreativer Sidesteps. Der großartige Opener „Couldn’t Make You Love Me“ entstammt der Roots-Abteilung, dem mit einer folkigen Harp ein dezenter Heartlandschleier umgelegt wird. Auf dem von Keith Gattis im Alleingang geschriebenen „Day Of The Dead“ haben die Mariachi das Sagen. Ein Tex-Mex-Upbeat mit jeder Menge Instrumentalfeuer. Das leichtfüßig rollende „Death, Dyin‘ And Deviled Eggs“ ist unter dem Eindruck von Guy Clarks Beerdigung entstanden und beschäftigt sich mit den Begleiterscheinungen des Ablebens.
Dass „Solid Ground“ nicht nur leichte Kost beinhaltet, wird an mehreren Stellen deutlich. Auf „7:30“ wird das Thema Tod auf verletzliche Art und Weise vertont und in ein drei-minütiges Instrumental-Outro überführt. „Anchor“ überzeugt als emotional starker und bildreicher Beitrag über die alltäglichen Beziehungsklippen. In diesem Themenbezug unterstreicht Wade Bowen auf „Broken Glass“, dass er zu den stärksten Sängern der aktuellen Texas Country-Szene gehört. Auf dem luftigen „Compass Rose“ kommen wiederholt die Texas-Road-Impressionen zur Geltung.
Nach dem schwungvollen, bluegrassbasierten „Fell In Love On Whiskey“ verschafft sich Wade Bowen auf „Calling All Demons“ einen martialischen Abgang. Dieser Song stammt aus dem Album „Adventus“ seines Schwagers und Departed-Leader Cody Canada und rundet ein an Intensität und Vielfalt reichhaltiges Album ab. Ein musikalisches Schwergewicht, das mit jedem Hören ein weiteres Stück seiner Pracht entfaltet.
Top-Tracks: „Couldn’t Make You Love Me“, „Day Of The Dead“, „7:30“, „Anchor“.
Fazit: „Solid Ground“ ist ein Album, das Fans der American Roots Music begeistern wird. Eine Hommage an die Texas-Wurzeln eines exzellenten Sängers mit reichlich Tiefgang und Esprit. Ein Top-Kandidat für das noch junge Jahr 2018!
Wade Bowen – Solid Ground: Das Album
Titel: Solid Ground
Künstler: Wade Bowen
Veröffentlichungstermin: 9. Februar 2018
Label: Bowen Sounds
Format: CD & Digital
Laufzeit: 53:34 Min.
Tracks: 11
Genre: Traditional Country, Honky Tonk
Bewertung: 4,5 von 5 möglichen Punkten!
Trackliste: (Solid Ground)
01. Couldn’t Make You Love Me
02. Day Of The Dead
03. So Long 6th Street
04. Broken Glass
05. Death, Dyin‘ And Deviled Eggs
06. 7:30
07. Acuna
08. Compass Rose
09. Anchor
10. Fell In Love On Whiskey
11. Calling All Demons