Friends In Low Places: Garth Brooks und George Strait
Der Superhit wäre Garth Brooks fast durch die Lappen gegangen.
Friends In Low Places ist längst ein Klassiker der Countrymusik geworden. In Liedersammlungen für High School-Studenten in den Staaten findet man dieses Lied und wenn immer es drüben um Mitsingen geht, steht dieser Song ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Er ist der größte Hit von Garth Brooks und ganz gewiss sein Markenzeichen seit der Veröffentlichung im Jahr 1990. Bei allen seinen Konzerten wird darauf gewartet, dass er schließlich „Friends In Low Places“ anstimmt.
Doch es hätte auch ganz anders kommen können, wie Garth Brooks auf Seite 82 seines neuen Buches „The Anthology: Part 1“ erzählt. Eigentlich war das Lied für George Strait, in den 1980er Jahren ja bereits ein Superstar, gedacht gewesen. Brooks berichtet, dass er dieses Lied schon Jahre bevor er einen Plattenvertrag in Nashville bekam als Demoversion gesungen hat. „Man hatte mich gefragt, ob ich dieses Lied als Demo aufnehmen könnte, weil ich als Riesenfan von George Strait ihn damals sehr gut nachmachen konnte“, erinnert sich Brooks. „In der Original-Demoaufnahme von „Friend In Low Places“ klinge ich original wie George Strait“. Es ist nicht bekannt, ob George Strait den Song je gehört und dann beschlossen hat, dass er für ihn nicht der passende sei. Die beiden Legenden haben das nie besprochen und natürlich ist Brooks heute glücklich, dass er das Lied für sein zweites Album „No Fences“ einspielen konnte.
Wenig bekannt ist Mark Chesnutts wirklich misslungene Version auf dessen ansonsten toller CD „Too Cold At Home“ von 1991 und dass Florida Georgia Line mit einer Liveaufnahme des Liedes 2014 den Platz 40 der Country-Charts erreichten. Billy Ray Cyrus sang das Lied 1994 ebenfalls ein und eine schöne A-Cappella-Version von Home Free ist auf deren CD „Country Evolution“ (2015) zu finden.
Es ist nicht das einzige Superlied, das George Strait liegen gelassen hat: Zu Beginn des Jahres gab er zu, „Tennessee Whiskey“, ein 2. Platz für George Jones im Jahr 1983, den Chris Stapleton dann auf Platz 1 brachte, verschmäht zu haben. Aber bei seinen vielen Nr.1-Hits, kann Strait das sicherlich sehr gut verschmerzen.