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Justin Moore: Late Nights And Longnecks

Justin Moore liefert mit "Late Nights And Longnecks" ein gefälliges, aber unterhaltsames Album ab.

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Justin Moore - Late Nights And Longnecks Justin Moore - Late Nights And Longnecks. Bildrechte, Cover: The Valory Music Co.

Drei Jahre nach seinem „Kinda Don’t Care“-Album, das sehr radiofreundlich und leicht poporientiert immerhin drei Top-Hits, darunter zwei Nummer-Eins-Airplay-Hits enthielt, hat sich Justin Moore vorgenommen, sich seiner Wurzeln in der traditionellen Countrymusik zu besinnen. Mit einigen wenigen Songschreibern im Schlepptau – Casey Beathard, Chase McGill, Jeremy Stover und Rhett Akins, hat er – nach eigener Aussage, die wohl bisher persönlichsten und ehrlichsten Lieder seiner Karriere geschrieben. Das Resultat heißt Late Nights And Longnecks und ist sein fünftes Studioalbum, seit er vor elf Jahren seinen ersten Hit feierte. Es ist mit nur zehn Titeln eher kurz geraten und um wirklich zu gefallen, sollten diese Titel dann auch gut sein.

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Der erste Eindruck nach mehrmaligem Anhören führt zu einem vorläufigen Urteil: Das ist ein großartiges Album. Fetzige eingängige Titel, moderne Countrymusik, vorgetragen von einem routinierten und guten Sänger. Die Lieder stimmen, die Texte sind thematisch halt Country und bei fast allen Songs kann man mitsingen, was heutzutage selten geworden ist. Im Vergleich zu seinen ersten Alben bedeutet dies eine eindeutige Verbesserung.

Warum zögere ich dennoch, den „Late Nights And Longnecks“ die allerbeste Note zu geben? Es liegt an den Liedthemen. Wenn man sich mit den Texten, beziehungsweise den Geschichten, die erzählt werden, genauer beschäftigt, fällt auf, dass Moore und seine schreibenden Kollegen erstens kein Klischee ausgelassen haben und auch nicht die Spur eines Risikos eingegangen sind. Die erste Single aus dem Album steht aktuell in den Top 10 der Charts. „The Ones That Didn’t Make It Back Home“ besingt in gut gewählten Beispielen die Opfer und die Trauer um die, die mit 22 Jahren in Kriegen für das Land gefallen sind. Mit Verlaub, dieses Thema ist wirklich schon so oft besungen worden, gerade von Countrymusikern, dass ich hier nichts Neues oder gar Widersprüchliches erkennen kann. „That’s My Boy“ geht in dieselbe Richtung nach dem Motto „Mein Junge wird schon richtiger amerikanischer Bürger, der Football liebt und auch mal einen Misserfolg verkraften muss“.

Das bestimmende Thema ist der Alkohol: Mal ist er der große Tröster und Freund der Party „Why We Drink“, wird am Flughafen genossen „Airport Bar“ und nach einer geradezu unglaublichen Reihe von Misserfolgen muss man sich man sich erst mit einer großen Falsche Whiskey trösten, bevor es heißt: „Never Gonna Drink Again“. Nochmal muss der Whiskey in der Bar herhalten, um die Beziehungskrise zu überwinden: „On The Rocks“. Und auch das Thema „Mama geht in die Kirche, Papa greift zur Flasche“ ist beste Country-Lyrik: „Jesus And Jack Daniels“ klingt prima und trotzdem leicht abgedroschen. Doch nach so viel Gründen zum Trinken klingt es dann etwas aufgesetzt, wenn Moore dann mit Inbrunst singt, dass er eines Tages damit aufhören muss: „Someday I Gotta Quit“. Die Verherrlichung des tollen Lebens in einer der unzähligen Kleinstädte in „Small Town Street Cred“ ist dann schon richtig peinlich. Seine erste Nummer 1 im Jahr 2009 hieß übrigens „Small Town USA“.

Fazit: Justin Moore singt toll, jeder der zehn Songs gefällt, wenn es um die reine Musik geht. Der große Einwand ist das textliche Null-Risiko bei den Themen und den Texten, weswegen dem Album die Originalität fehlt. Ich hätte mir wirklich gewünscht, Moore hätte sich getraut, auch mal zu provozieren, wenigstens ein bisschen.

Justin Moore – Late Nights And Longnecks: Das Album

Justin Moore - Late Nights And Longnecks

Titel: Late Nights And Longnecks
Künstler: Justin Moore
Veröffentlichungstermin: 26. Juli 2019
Label: The Valory Music Co.
Vertrieb: Big Machine Label Group
Formate: CD & Digital
Laufzeit: 33:44 Min.
Tracks: 10
Genre: Traditional Country

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Trackliste: (Late Nights And Longnecks)

01. Why We Drink
02. That’s My Boy
03. The Ones That Didn’t Make It Back Home
04. Jesus And Jack Daniels
05. Airport Bar
06. Small Town Street Cred
07. Never Gonna Drink Again
08. On The Rocks
09. Someday I Gotta Quit
10. Good Times Don’t

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Über Franz-Karl Opitz (1122 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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